Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger waren in den Bürgersaal gekommen, um sich über die Entwicklungen in der Gemeinde aus erster Hand zu informieren. Bürgermeister Martin Paninka ging in seinem Vortrag auf die finanzielle Situation der Schmuttergemeinde sowie auf abgeschlossene und anstehende Projekte ein. Deutlich spürbar war dabei seine Sorge über die Personalsituation im Rathaus: Zwei Führungskräfte sind krankheitsbedingt langfristig ausgefallen, fünf weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben zum Jahresende „aus unterschiedlichen Gründen“ gekündigt, und ab Mitte März 2026 wird eine Beschäftigte in den Mutterschutz gehen. „Aktuell ist das schon eine sehr herausfordernde Zeit für alle Beteiligten. Aber im Januar wird die Herausforderung noch größer“, sagte Paninka offen. Dennoch zeigte er sich optimistisch, da bereits Bewerbungsgespräche laufen und zum 1. Dezember 2025 ein neuer Bautechniker eingestellt wird.
Neubau Schul- und Sportzentrum
Ein zentraler Schwerpunkt der Versammlung war der Neubau des Schul- und Sportzentrums. Die Interimsschule, die seit September 2025 entsteht, umfasst insgesamt 180 Container auf drei Etagen. Besonders erfreut zeigte sich der Bürgermeister über die moderne Ausstattung: Sämtliche Klassenräume werden mit digitalen Medienboards versehen, die nach Abschluss der Bauarbeiten in den Neubau umziehen werden.
Der Umzug in die Interimsschule ist für die Woche vor den Weihnachtsferien geplant und wird von einem Umzugsunternehmen begleitet. Täglich sollen fünf Klassen umgesetzt werden, sodass ab 7. Januar 2026 der reguläre Unterricht starten kann. Bereits fünf Tage später, am 12. Januar, beginnt dann der Abriss der alten Schule. Die finanziellen Dimensionen des Projekts sind beträchtlich: Der Neubau der Schule kostet derzeit 40,63 Millionen Euro, von denen Asbach-Bäumenheim 26,8 Millionen Euro tragen muss. Die restlichen Mittel kommen von den Gemeinden Mertingen und Oberndorf sowie aus Förderprogrammen. Auch der Neubau des Hallenbades mit Gesamtkosten von 24,57 Millionen Euro schlägt für die Gemeinde mit voraussichtlich 10,59 Millionen Euro zu Buche. Die Sanierung der Schulturnhalle kostet 3,51 Millionen Euro, wovon nach Abzug der Förderungen 2,44 Millionen Euro in der Verantwortung der Gemeinde liegen.
Neubau Wasserhaus
Auch der Neubau des Wasserhauses, der bereits fertiggestellt ist, beschäftigte die Versammlung Die Kosten belaufen sich auf 5,6 Millionen Euro. Gesetzlich sei die Gemeinde verpflichtet, die Investitionskosten in Höhe von 2,77 Millionen Euro über Beiträge und Gebühren an die Grundstückseigentümer weiterzugeben. Der Gemeinderat hat sich für eine Aufteilung entschieden: 50 Prozent sollen über einen einmaligen Verbesserungsbeitrag und 50 Prozent über Wasserverbrauchsgebühren gedeckt werden. Damit wolle man vermeiden, die Bürgerinnen und Bürger mit einem zu hohen Einmalbetrag zu belasten, erklärte Paninka. Dennoch gab es kritische Nachfragen – vor allem dazu, ob die Investitionskosten tatsächlich in dieser Höhe notwendig waren.
Nach aktuellem Stand ergeben sich voraussichtliche Werte von 0,53 Euro brutto pro Quadratmeter Grundstücksfläche und 1,97 Euro brutto pro Quadratmeter Geschossfläche.
Im weiteren Verlauf berichtete der Bürgermeister über die Sanierungsarbeiten in der Schmutterhalle. Die Brandschutzmaßnahmen wurden Mitte Oktober 2025 abgeschlossen, allerdings steht die Freischaltung der Brandmeldeanlage durch die zuständige Fachfirma noch aus.
Baugebiet "Auf der Nachtweide"
Positives konnte Paninka zum Neubaugebiet „Auf der Nachtweide“ vermelden, das bereits seit vielen Jahren in Planung ist. Weil die Grundstückspreise stark gestiegen sind, hat sich die Gemeinde für kleinere Grundstücke entschieden. Daher wird der Bebauungsplan derzeit erneut überarbeitet. Bereits im Dezember soll das Thema wieder auf die Tagesordnung des Gemeinderats kommen. Die Erschließung ist für das erste Quartal 2026 vorgesehen, die Vergabe der Bauplätze für den Sommer desselben Jahres. Baureife sollen die Grundstücke Ende 2027 oder Anfang 2028 erreichen.
Ein weiteres Thema war die Gastronomie im neuen Bürgersaal. Die Firma Ulrich Reitenberger Bau GmbH aus Laugna sucht weiterhin nach einem Investor, der die gastronomische Einheit kauft und anschließend verpachtet. Diese Suche gestalte sich jedoch laut Paninka nach wie vor äußerst schwierig.
Auch von den geplanten Neubauten von Rossmann und Penny wusste Bürgermeister Paninka zu berichten. Der Spatenstich, der ursprünglich noch für dieses Jahr vorgesehen war, wird sich voraussichtlich auf den Beginn des Jahres 2026 verschieben.