Die alte und neue Vorstandschaft der Nördlinger Frauenliste: untere Reihe v.l.n.r. Maria Leunissen, Birgit Ludwig, Silvia Gollmer, obere Reihe Heidi Hager, Sonja Kuban und Sabine Handl. Bild: Regina Thum-Ziegler
Frauenlisten haben Verfassungsbeschwerde „Parité in den Parlamenten“ eingelegt.
Nördlingen - Wenn die Wahlgesetzgebung geschlechtergerechte Vorgaben machen würde, so die Überzeugung der Kreisrätin und Vorsitzenden des Landesverbands Frauenlisten Bayern e.V., Regina Thum-Ziegler, könnte relativ schnell die bestehende massive  Unterrepräsentanz der weiblichen Bevölkerungshälfte in politischen Gremien deutlich verringert werden. Doch bis dahin sei es noch ein langer Weg. Die angestrengte Popularklage beim Bayerischen Verfassungsgerichtshof sei Ende März leider abgelehnt worden. Nun hätten die Frauenlisten mit weiteren Einzelpersonen am 3. Mai Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe eingereicht. Darüber informierte Thum-Ziegler die Mitglieder der Donau-Rieser und Nördlinger Frauenliste bei ihrer gemeinsamen Jahreshauptversammlung.
Einen Jahresrückblick über die Projekte und Veranstaltungen des vergangenen Jahrs gaben die Vorsitzende der Nördlinger Frauenliste, Birgit Ludwig und die Schriftführerin Silvia Gollmer. So kam nochmals die gut besuchte Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl im September 2017 mit den Direktkandidaten zur Sprache, die in Nördlingen auf großes Interesse gestoßen war und Anlass zu reger Diskussion geboten hatte.  Anlässlich des Tags gegen Gewalt an Frauen fand in der Nördlinger Stadtbibliothek ein Vortrag des Vereins SOLWODI statt. Im Brennpunkt standen das Für und Wider des neuen Gesetzes zum besseren Schutz Prostituierter, das leider wenig der erhofften Wirkung zeige, so die Referentin. Diskutiert wurde, ob es nicht eine grundsätzliche Frage der Menschenwürde sei, Prostitution per se zu verbieten, wie es in anderen Ländern wie z.B. in Schweden bereits Usus sei.  Ebenfalls in der Stadtbibliothek präsentierten die Frauenlisten mit tatkräftiger Unterstützung der Bibliotheksleitung, Kathrin Häffner, die Poster-Ausstellung begleitend zu einem Dialog-Vortrag zum Thema „Wie will ich leben, wenn ich alt bin“.  Darauf folgte eine Besichtigung des Mehrgenerationen-Hauses in der Maria-Holl-Straße.
Zusammen mit der Nördlinger Stadträtin Sonja Kuban wurden in den monatlichen Treffen der Frauenliste weitere aktuelle Themen behandelt wie die Verkehrsplanung und Parksituation in der Kernstadt , diverse Bauvorhaben der Stadt, Sozialer Wohnungsbau, Pflegenotstand und Hallenbad.
Beschlossen wurde an diesem Abend, der Stadtbibliothek für das Projekt „Lerncafé“ eine Spende in Höhe von 200 Euro zu übergeben. So können spezielle Deutsch-Sprachkurs-Medien angeschafft werden, mit denen fremdsprachige Mitbürger/innen, v.a. auch Flüchtlinge, die Möglichkeit erhalten, sich informell zu den Öffnungszeiten weiterzubilden und ihre Deutsch-Kenntnisse zu verbessern.
Bei den anstehenden Neuwahlen der Nördlinger Frauenliste ergaben sich keine Veränderungen: Nach erfolgter Entlastung wurde die gesamte Vorstandschaft im Amt einstimmig bestätigt: Birgit Ludwig (Erste Vorsitzende), Sonja Kuban (Zweite Vorsitzende), Silvia Gollmer (Schriftführerin), Maria Leunissen (Kassiererin)  und die beiden Beisitzerinnen Sabine Handl und Heidi Hager. (pm)