Wird ein Bürgerbegehren über die Zukunft des Tanzhauses entscheiden? Bild: DRA
Ob das Tanzhaus abgerissen und neugebaut oder saniert wird ist immer noch nicht klar. In einer Sitzung des Stadtrats am Montag wurde mit knapper Mehrheit entschieden, im Januar festzulegen, wie das Gebäude künftig genutzt wird.

Im September 1971 entschied der Stadtrat nach langer Diskussion, das provisorische Tanzhaus aus Nachkriegszeiten abzureißen und komplett neu zu bauen. Am vergangenen Montagabend, 38 Jahre nach diesem Stadtratsbeschluss, stand wiederum die "Neuausrichtung Tanzhaus" auf der Tagesordnung des Stadtrates der Großen Kreisstadt. Abermals wurde intensiv diskutiert. Ob der 70er-Jahre-Bau in der Reichsstraße abgerissen und neugebaut oder saniert wird, konnte allerdings noch nicht entschieden werden. 

Bereits im Vorfeld zu Sitzung haben EBD, SPD/BfD und PWG/FW einen Antrag auf Absetzung der Abstimmung gestellt. "Es ist uns unmöglich bis zu diesem Zeitpunkt, anhand der vorliegenden Untersuchungen und Unterlagen eine fundierte Entscheidung über eine so weitreichende Maßnahme zu entscheiden", heißt es in dem schriftlichen Antrag. Eigentlich wollten die Antragsteller die Entscheidung über die Zukunft des Tanzhauses vom neuen Stadtrat treffen lassen. Denn der neue Stadtrat mit einem neuen Oberbürgermeister habe die Umsetzung durchzuführen und sollte auch die Abstimmung dafür vornehmen.

Kampfabstimmungen im Stadtrat

Antragsteller Michael Bosse (PWG/FW) machte deutlich, dass in die Machbarkeitsstudie, die im November präsentiert wurde weder die neue Mulitfunktionshalle noch ein mögliches Parkhaus im Spindeltal eingeplant wurden. Gleiches merkte Heinrich Kopriwa (SPD) an. Er betonte außerdem, dass zuerst die Raumnutzung festgelegt werden sollte, bevor über Sanierung oder Neubau entschieden wird. Wolfgang Fackler (CSU) widersprach: "Die Fakten liegen auf dem Tisch." Die Machbarkeitsstudie hat gezeigt, dass das Tanzhaus saniert werden kann und eine Sanierung günstiger als ein Neubau wäre. Raimund Brechenmacher (EBD) entgegnete, dass ein Gebäude je nach Nutzen gebaut werde. Eine Entscheidung zu fällen ob saniert oder abgerissen wird, ohne zu wissen was künftig mit dem Tanzhaus passiere, sei nicht möglich. 12 Stadtratsmitglieder stimmten für den Antrag, genauso viele gegen ihn. Weil keine Mehrheit herrschte, wurde der Antrag also abgelehnt, doch über Abriss oder Neubau des Tanzhauses wurde an dem Abend trotzdem noch nicht entschieden. 

Nach einer Sitzungsunterbrechung, die eingeräumt wurde um sich in den Fraktionen und Gruppen zu beratschlagen, kam ein neuer Antrag auf den Tisch. Diesmal forderten EBD, SPD/BfD sowie PWG/FW in der nächsten Stadtratssitzung festzulegen wie das Tanzhaus künftig genutzt werden soll und ebenfalls in der nächsten Sitzung über Abriss oder Neubau zu entscheiden. Zwar gibt es verschiedene Varianten jeweils einen Stadtsaal mit bis zu 400 Plätzen vorsieht. Ob in dem Gebäude außerdem die Touristinfo, die Stadtbibliothek, Tagungsräume oder ein Hotel untergebracht werden, wurde noch nicht entschieden. Mit knapper Mehrheit von 13 (Schwendner, Kopriwa, Moll, Kundinger-Schmidt, Loitsch, Museaus, Schröttle, Bosse, Riedelsheimer, Hofer, Brechenmacher, Alt und Reichensberger) wurde der Antrag angenommen.