10. November 2022, 09:00
Stadt Nördlingen

Weit mehr als ein Hallenbad?

Das aktuelle Modell des Nördlinger Hallenbades. Neben dem Schwimmbad soll auch eine Saunalandschaft inklusive Saunagarten entstehen. Bild: Thomas Oesterer
Am 24. November wird im Nördlinger Stadtrat final über die Zukunft des neuen Hallenbades entschieden. Streitpunkt ist nach wie vor die geplante Saunalandschaft.

Bereits seit vielen Jahren wird in Nördlingen über den Neubau eines Hallenbades diskutiert. Mittlerweile werden die Planungen immer konkreter. So hat das Architekturbüro "löhle neubaur" aus Augsburg den Planungswettbewerb der Stadt Nördlingen für sich entschieden und wurde im Nachgang offiziell mit der Planung beauftragt. Obwohl die Detailplanung mittlerweile immer weiter fortgeschritten ist, ist nach wie vor unklar, ob der gesamte Hallenbadkomplex tatsächlich so umgesetzt wird. Streitpunkt ist nach wie vor die geplante Saunalandschaft - eine finale Entscheidung wird laut Stadtverwaltung wohl in der kommenden Vollsitzung des Stadtrats am 24. November fallen.

Hallenbad in seine Umgebung eingebettet

Sollte die Entscheidung an diesem Tag "Pro Sauna" fallen, erwartet die potentiellen Besucher*innen des Hallenbades in Zukunft ein moderner Neubau, der besonders im Bad selbst mit hellen Farben und einem Materialmix aus Holz, Glas und Sichtbeton besticht. "Für uns als Projektplaner ist es natürlich ein Traum, dass die Stadt ein solches Grundstück zur Verfügung stellen kann. Das Hallenbad wird sicherlich kein herkömmliches Bad von der Stange. So viel schon einmal Vorweg", erklärt Rainer Löhle vom Architekturbüro löhle neubaur. Was Löhle damit meint: Von der Krankenhausstraße gelangen die Besucher*innen über einen Vorplatz direkt in das Foyer. Von dort aus erstreckt sich ein absoluter Blick durch das gesamte Bad. Entscheidend sind hierbei die vielen bodentiefen Fenster und der durchgängig gleiche Bodenbelag. "Sie sorgen dafür, dass wir den Innenraum mit dem Außenbereich zu einer Einheit verbinden", so Löhle. Das Bad selbst ist durch eine Glaswand in zwei Hälften unterteilt. Im vorderen Bereich das Sportbad mit fünf 25 Meter langen Bahnen und im hinteren Bereich der Nichtschwimmer- bzw. Kinderbereich, der durch eine Rutsche und viele weitere Attraktionen ergänzt wird. Wie das Planungsbüro erklärt, könne sich so der Lärmpegel aus dem Kinderbereich nicht in das Sportbad übertragen.

So könnte künftig das Kinderbecken aussehen. Angedacht sind neben einem Hubboden zahlreiche weitere Attraktionen und Spielmöglichkeiten für die Besucher*innen. Bild: parkelf architekten

Saunalandschaft für bis zu 100 Gäste

Die Saunalandschaft inklusive Saunagarten soll sich hingegen vom Foyer aus auf der rechten Seite des neuen Hallenbades befinden. Insgesamt sind drei unterschiedliche Saunas angedacht - zwei davon im Hauptgebäude, die größte als Außensauna im Garten. Ergänzt wird das Angebot durch Erlebnisduschen, ein Tauchbecken, einen Abkühlbereich, Fußbäder und mehrere Ruheräume. Das Besondere: In einem der Ruheräume soll sogar Suevit verbaut werden, um damit an  Nördlingen und den Rieskrater zu erinnern. "Insgesamt ist unsere Saunalandschaft für bis zu 100 Besucherinnen und Besucher ausgelegt", erklärt Zimmerer.

Die Außensauna soll die größte der drei Saunas werden. Sie besticht dabei vor allem mit ihrem Blick in den Außenbereich des Hallenbades. Bild: parkelf architekten

Entscheidende Stadtratssitzung am 24. November

Wie sich der Stadtrat am 24. November entscheidet, ist zum aktuellen Stand noch nicht abzusehen. Sicher ist aus Sicht des Planungsbüros aber, dass das Hallenbad, nur als Gesamtkonzept funktioniert. Das heißt: Sollte sich der Stadtrat gegen eine Saunalandschaft entscheiden, wäre dies keine finale Absage, die Sauna würde dann zu einem späteren Zeitpunkt ergänzt werden. "Auf Basis der aktuellen Baupreissteigerung ist aber davon auszugehen, dass dies mit enorm hohen Kosten verbunden wäre, deshalb tendieren wir klar zum vorgelegten Plan", so Stadtbaumeister Jürgen Eichelmann und auch Oberbürgermeister David Wittner hofft auf eine schnelle und konstruktive Lösung: "Sollte der Stadtrat die Mittel zur Verfügung stellen, ist es unser Ziel, schnellstmöglich mit dem Bau zu beginnen." Dabei wisse er auch, wie schwer die Entscheidung aus Sicht der Ratsmitglieder sei - besonders auch aufgrund der hohen Kosten, die die Stadt an eine finanzielle Belastungsgrenze bringen werden. Trotzdem sei er davon überzeugt, dass das Bad einen nachhaltigen Mehrwert für alle Bürgerinnen und Bürger, die Stadt als Standort und auch für die gesamte Region haben wird, so Wittner weiter.

Damit sich die Bürgerinnen und Bürger hiervon ein Bild machen können, werden die großflächigen Visualisierungen der beauftragten Architekten bis zum 6. Dezember 2022 im Foyer des Rathauses zu den üblichen Öffnungszeiten ausgestellt. Zudem sind die Bilder und das Modell des Hallenbads in einem Schaufenster des Bissinger Hauses (Polizeigasse 2) zu sehen.