Die Bürgerversammlung in der Kernstadt Oettingen war gut besucht. Bild: Mara Kutzner
Besonders drei Themen brennen den Oettinger*innen unter den Nägeln: Das Wörnitzfreibad, die Sanierung der Krone und wie sich die Ertüchtigung der Kläranlage auf die Bürger*innen auswirkt.

Mehr als 50 Menschen sind am Freitagabend zur Bürgerversammlung nach Oettingen gekommen. Bürgermeister Thomas Heydecker zeigte sich erfreut über das große Interesse an der Veranstaltung in der Aula der Grund- und Mittelschule. 

Zunächst gab Heydecker einen Rückblick auf das Veranstaltungsjahr in Oettingen. Neben traditionellen Festen und Märkten wie der Christkindlesmarkt, das Osterbrunnenfest und die Residenzkonzerte, gab es 2023 auch einige Neuheiten im Veranstaltungskalender der Residenzstadt. 

Der Spiel-, Sport-, und Gesundheitstag war ein voller Erfolg und soll nun alle zwei Jahre stattfinden. Auch der Maimarkt mit Blaulichtmarkt kam bei den Besucher*innen sehr gut an. Besonderes Highlight war außerdem, dass Oettingen im Juni Host Town für die Special Olymics World Games war. Ein Sportteam aus Kambodscha war in Oettingen zu Gast, bevor die Athleten dann weiter nach Berlin zum Wettkampf reisten. Bei einem großen Spendenlauf konnten über 20.000 Euro für Inklusionsprojekte gesammelt werden.

Lasershow beim Wasserfest kam nicht überall gut an 

Auch auf die Jakobi-Kirchweih im Juli blickte Thomas Heydecker in seinem Vortrag zurück. Zum ersten Mal gab es heuer kein Feuerwerk, sondern eine Lasershow über der Wörnitz - die Meinungen über die Show sind bei der Bürgerversammlung allerdings gespalten. "Ein richtiges Feuerwerk ist schöner und kann dadurch nicht ersetzt werden", sagen die einen. "Ein Feuerwerk ist doch bei dieser Trockenheit und Hitze im Sommer nicht vertretbar", meinen die anderen. Ob es in Zukunft wieder ein Feuerwerk auf der Jakobi-Kirchweih geben wird, muss erst noch entschieden werden, so der Bürgermeister. 

Betreiber für Hotel Krone soll Ende des Jahres fest stehen

Oettingens Großbaustelle, die Sanierung des Hotels Krone, sei das größte Projekt, das man in Oettingen jemals umgesetzt habe, so Heydecker. Nach einem spektakulären Baufortschritt im August, als ein Baukrann die fertig eingerichteten Hotelzimmermodule auf der Baustelle platzierte, läuft nun die Suche nach einem Hotelbetreiber. Dieser könnte noch bis Ende des Jahres feststehen, so Heyedecker. 

Viele Fragen rund ums Freibad

Während der anschließenden Diskussionsrunde kamen bei der Bürgerversammlung gleich eine Reihe an Fragen zum Zustand des Oettinger Flussfreibads auf. "Es wirkt relativ ungepflegt, der Spielplatz war nicht fertig und nach der Eröffnung hat es zwei Wochen gedauert, bis gemäht wurde", berichtet eine Frau. Andere Versammlungsteilnehmer*innen sehen die Sicherheit für Kinder durch Schlingpflanzen im Wasser in Gefahr. "Der Saisonstart ist alles andere als gut gelaufen. So etwas soll und darf nicht passieren", gibt Heydecker zu verstehen. Als Gründe nannte er unter anderem mehrere Personalwechsel im städtischen Bauhof. "Das sind Hausaufgaben, die wir mitnehmen", so der Bürgermeister. 

Dass es immer wieder Freibadgäste gibt, welche die kostenfreien Öffnungszeiten ausnutzen, sehen viele ebenfalls als Problem. Denn das Flussfreibad kostet ab 11 Uhr vormittags Eintritt, wer schon früher kommt und trotzdem den ganzen Tag bleibt, badet kostenlos. "Ist es nicht möglich, dass man nachbezahlt?", möchte eine Bürgerin wissen. Schranken hätten zu Folge, dass das Bad tatsächlich nur zu den regulären Öffnungszeiten genutzt werden darf, antwortet Heydecker. Denn schließlich besuchen viele Oettinger*innen das Freibad auch am frühen Morgen oder am späten Abend. 

 

Bürger*innen müssen für Kläranlage zahlen

Die Oettinger Kläranlage muss saniert werden, auf die Stadt kommen mehr als 18 Millionen Euro zu. Und das wird sich auch auf die Gebühren bzw. Beiträge für die Bürger*innen auswirken, wie Thomas Heydecker bei der Bürgerversammlung deutlich machte. Bei einer gebührenfinanzierten Variante könnten sich die Schmutzwassergebühr von 2,80 Euro pro Kubikmeter auf 6 bis 7 Euro erhöhen. 

Bei einer Finanzierung über Beiträge werden die Kosten je nach Geschossfläche von Gebäuden berechnet. "Möglich wäre auch eine Mischfinanzierung, teils über Beiträge, teils über Gebühren", so Heydecker. Man stehe hier noch ganz am Anfang der Diskussionen und er könne zum jetztigen Zeitpunkt noch keine Aussage darüber treffen, mit welchen Kosten die Bürger*innen letztendlich rechnen müssten, so Heydecker. Zunächst muss sich der Stadtrat nun grundsätzlich für eine Variante der Finanzierung entscheiden. Dann sollen Infoveranstaltungen für die Bürger*innen folgen. Erst 2027 oder 2028 sollen die Baumaßnahmen an der Kläranlage abgeschlossen werden.