Kristin Burger (V-Partei³) Bild: V-Partei
Die 28-jährige Kristin Burger arbeitet als Tierpflegerin und wohnt in Pöttmes. Bei der Bundestagswahl tritt sie für die V-Partei³ - die Partei für Veränderung, Vegetarier und Veganer an.

Wie würden Sie sich entscheiden? Beantworten Sie uns diese entweder/oder-Fragen

1. Sofortige Abschaffung aller wissenschaftlichen Tierversuche oder plötzlicher Anstieg des Vegetarier- und Veganeranteils in Deutschland auf 90 Prozent?

Ich würde mich für den plötzlichen Anstieg des Vegetarier- und Veganeranteils auf 90 Prozent entscheiden. Die Tierhaltung verursacht nicht nur global, sondern auch regional viele Probleme, wie z.B. die Nitratbelastung und Antibiotika im Trinkwasser. Die Ausbeutung der Tiere ist auch eine der Hauptursachen für die klimatischen Veränderungen.

2. Schließung aller Zirkusse oder Schließung aller Zoos?

Zirkusse sind nicht das Problem, sondern nur, wenn dafür auch Tiere eingesetzt werden. Insofern entscheide ich mich bei dieser Fragestellung für die Schließung aller Zoos.

Vervollständigen Sie bitte die folgenden Sätze:

3. Ein bedingungsloses Grundeinkommen würde bedeuten, dass …

… kein Mensch mehr darum fürchten muss, in Notsituationen allein gelassen zu werden. Gute Arbeit muss entsprechend entlohnt werden, aber auch Menschen, die sich gesundheitlich nicht einbringen können oder sich ehrenamtlich in der Gesellschaft einsetzen, soll der Lebensunterhalt gesichert sein.

4. Die V-Partei³ hebt sich von den Grünen ab durch …

… eine konsequente Umsetzung der gesteckten Ziele. Wir blicken beim Klimaschutz auf die größten Klimaschädiger und versuchen darüber aufzuklären und selbst vorzuleben. Sich auf Punkte zu konzentrieren, die nur einen geringfügigen Anteil zur Erderwärmung beitragen, halten wir nicht für effizient. Frau Baerbock isst selbst noch Fleisch und im Programm der Grünen findet sich die Zielrichtung, unter dem Deckmantel Tierschutz weiter an der Tierausbeutung festzuhalten. Die V-Partei³ steht stattdessen für einen konsequenten Umstieg auf eine biovegane Landwirtschaft.

5. Abschaffung von Tierversuchen, Änderung des Konsum- und Essverhaltens, mehr Rechte für Tiere: Hat Deutschland keine wichtigeren Probleme?

Pandemien haben laut UN drei Hauptursachen, nämlich die hohe Nachfrage nach Tierprotein, die nicht nachhaltige Intensivierung der Landwirtschaft und die Nutzung und Ausbeutung von Wildtieren. Diese Themen sind somit weitaus wichtiger als das, was andere Parteien auf ihre Plakate schreiben.

Erlauben Sie mir noch einen konkreten Hinweis zum Thema Tierversuche: Die oben genannten Probleme sind auch für uns als Menschen von großer Bedeutung. Neben dem ethischen Aspekt kommt hinzu, dass viele Tierversuche gar nicht auf den Menschen übertragen werden können. Techniken wie In-Vitro-Tests, Versuche mit Zellkulturen und Mikrochips sowie MRTs sind oft zuverlässiger und liefern schnellere Ergebnisse, was „Ärzte gegen Tierversuche“ überzeugend belegen.

Die Änderung des Essverhaltens hin zu einer pflanzenbasierten Ernährung löst weitere Probleme. Im Schnitt benötigt man siebenmal mehr Pflanzenkalorien, um eine Fleischkalorie zu produzieren. Das ist purer Luxus und unwirtschaftlich, was die tägliche Rodung des Regenwaldes zur Folge hat.

Das Thema Gesundheit erfährt einen immer höheren Stellenwert. Durch einen Umstieg auf eine vegane Ernährung lassen sich Krankheitsrisiken wie Krebs, Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall, Gicht, Rheuma, Impotenz und weitere reduzieren. 

6. Halten Sie ethisch verantwortbaren Fleischverzehr prinzipiell für unmöglich?

Hier stellt sich die Frage, ab wann man Fleischverzehr als ethisch verantwortbar betrachtet. Auch in der Bio-/Freilandhaltung werden die männlichen Küken als Eintagsküken aussortiert, die männlichen Kälber jung geschlachtet und Legehennen nach 1,5 Jahren „ausgestallt“. Die Tötung des Tieres zum Fleischverzehr ist angesichts der zahlreichen, schmackhaften und gesünderen Alternativen längst nicht mehr notwendig.

7. Der Landkreis Donau-Ries deckt praktisch seinen kompletten Energiebedarf mit regenerativer Energie, ein Großteil davon kommt aus Biogasanlagen. Diese aber will Ihre Partei auf ein Minimum reduzieren – kann das wirklich der richtige Weg für unsere Region sein?

Bei Biogasanlagen wird mehr Energie eingesetzt, als am Ende an Strom erzeugt wird, Bezeichnungen wie „bio“ oder „erneuerbar“ sind da schon sehr irreführend. Und das Verwenden von Nahrungsmitteln für die Stromerzeugung berührt im Hinblick auf den Welthunger auch ethische Aspekte. Deutschland könnte über das Projekt NorGer auch mit Wasserkraftstrom versorgt werden, was jedoch von den Regierungsparteien blockiert wird.

8. Im Wahlprogramm fordert die V Partei³ ein Verbot des gewerblichen Vertriebs von Tieren. Auf der Webseite heißt es dagegen, die tierartgerechte Haustierhaltung könne eine große Bereicherung sein. Schließt sich das nicht gegenseitig aus?

Das ist durchaus eine philosophische Frage. Grundsätzlich ist in Bezug zu den von uns geforderten Tierrechten jede Haltung von Tieren zu hinterfragen. Zum Beispiel sollte kein Vogel in einem Käfig gehalten werden, das ist keinesfalls artgerecht. Andere Tiere wie z. B. Hunde haben sich domestiziert und fühlen sich bei Menschen wohl, wenn sie genügend Platz zur Verfügung haben und regelmäßig Auslauf erhalten.

9. Welche Frage wurde Ihnen hier nicht gestellt, auf die Sie gerne geantwortet hätten?

Warum trete ich als Direktkandidatin im Donau-Ries an? Weil ich der Meinung bin, dass es frischen Wind in der Politik braucht. Als Direktkandidatin des Wahlkreises Donau-Ries mache ich mich vor allem für Tier- und Umweltschutz, aber auch für eine gerechte Sozialpolitik stark. Das zukunftsfähige Programm der V-Partei³ hat hier die richtigen Ideen.