4. September 2021, 09:00
Interview

Marcus Schürdt (FDP) im BundestagsWAHLcheck

Marcus Schürdt, FDP Bild: FDP
Der 44-jährige Marcus Schürdt aus Donauwörth ist Unternehmer und tritt bei der Bundestagswahl für die Freien Demokraten als Direktkandidat an. Seine Antworten auf unsere Fragen

Wie würden Sie sich entscheiden? Beantworten Sie uns diese entweder/oder-Fragen

1. Progressiv oder konservativ?
Progressiv. 

2. Lieber mit Frank Thelen ein innovatives Unternehmen für den Transport von Wasserstoffenergie entwickeln oder mit Christian Lindner Urlaub in der Schweiz machen?
Mit Frank Thelen. 

3. Geld aufs Sparkonto oder in Aktien investieren?
In Aktien investieren. 

Vervollständigen Sie bitte diese Sätze…

4. Wenn es die FDP nicht gäbe, dann würde ich …  

... nicht wissen, wo ich mich politisch einbringen kann. Nur die FDP hat die meisten Übereinstimmungen mit meiner Einstellung. Freiheitlich, liberal und demokratisch!

5. Ich bin aktiv in der Politik, weil …

... es nicht meine Art ist mich zu beschweren. Ich möchte die Dinge anpacken und Probleme lösen, mich und meine Ideen mit einbringen und zusammen zu einem guten Ergebnis kommen.

6. Ist die FDP eigentlich eine Partei nur für Unternehmer und Besserverdiener?

Definitiv nicht. So wollen wir z.B. „Weltbeste Bildung für jeden“, egal woher und aus welchem Umfeld oder familiären Hintergrund. Jeder Mensch hat die Chance auf Bildung verdient.  Jeder soll die Möglichkeit haben sich frei zu entfalten und nach eigenen Kräften das werden was er möchte. Wir wollen eine solidarische Gemeinschaft, die für sich einsteht.

7. Nie gab es mehr zu tun“, schreibt ihre Partei in großen pinken und gelben Lettern auf die Titelseite ihres Wahlprogramms. Welches Thema wollen Sie als erstes angehen?

Mittlerweile sind viele Themen aufgelaufen; egal ob es Digitalisierung ist (Ausstattung der Schulen), der Netzausbau, ein neues Energiegesetz, das für gerechte und niedrigere Stromkosten sorgt, unsere Außenpolitik – insbesondere China gegenüber.
Eines der wichtigsten Dinge, gerade in unserer Region ist es den ländlichen Raum nicht zu vernachlässigen. Egal ob es die Infrastruktur betrifft, Einkaufsmöglichkeiten oder Ärzte. Ich sehe hier dringenden Handlungsbedarf.

8. Die Corona-Krise war nicht nur eine Herausforderung für unser Gesundheitssystem – besonders die Wirtschaft hat unter dem Lockdown gelitten. Eines der wichtigsten Ziele der FDP: Die Wirtschaft nun wieder schnell auf Kurs zu bekommen. Wie kann das gelingen?

Wir müssen unseren Mittelstand und unsere Kleinunternehmer entlasten, sowohl was die Bürokratie betrifft wie auch Steuern und Auflagen. Gerade der Mittelstand ist einer der größten Arbeitgeber und Staatsfinanzierer. Heimische Unternehmen vor dem Ausverkauf ins Ausland schützen (siehe z.B. Kuka), wir müssen den Markt auch selbst machen lassen und nicht zu viel eingreifen und zurück zum Freihandel und guten Handelsverträgen.
Gründer, und die, die es werden wollen fördern und stärken.

9. Bei Ihrer Aufstellung zum FDP-Direktkandidaten sagt Sie in Ihrer Rede, dass das Ziel einer modernen Gesellschaft weg von Verboten und hin zu technologischer Entwicklung gehen sollte. Von welchen Verboten sprachen Sie konkret?

Zum Beispiel vom Verbot der Verbrennertechnologie. Allein auf Elektromobilität zu setzen ist denkbar dumm. E-Mobilität ist nicht so grün wie sie scheint, gerade bei der Produktion der Akkus, die übrigens zum größten Teil in China hergestellt werden - zu fragwürdigen Bedingungen. Vielmehr sollten wir die Forschung unterstützen, E-Fuels anerkennen, H2-Verbrenner und Brennstoffzellen einsetzen - ein gesunder Mix aus verschiedensten Technologien.
Emissionswerte sollten über einen Zertifikatehandel laufen, so kann sich die Wirtschaft selbst regulieren. Einheitliche Werte für Europa, besser weltweit einführen, um einer Produktionsverschiebung entgegenzuwirken. Es hilft nichts, wenn wir in Deutschland zu teuren Konditionen CO2-arm produzieren und dafür die Güter aus Quellen im Ausland beschaffen die nicht auf Emissionen achten. So können wir unsere Wirtschaft höchstens zu Fall bringen.


10. Welche Frage wurde Ihnen hier nicht gestellt, auf die Sie gerne antworten wollen?

Wir sollten uns bewusst sein, dass wir den Klimawandel nicht aufhalten können. Der Klimawandel ist ein natürlicher Prozess, der durch uns Menschen stark beschleunigt wurde. Treibhausgase reduzieren und einsparen halte ich für wichtig, doch wird viel zu oft vergessenwie wir mit den Folgen des Klimawandels leben können und wollen. Mir fehlen hier die Ansätze zu vernünftigen Vorschlägen. Das ist ein Thema was uns mindestens genauso beschäftigen muss wie die Einsparung von Emissionen.
Und mir ist es wichtig das wir eine solidarische Gesellschaft werden, in der jeder auf jeden achtet, auch mal Fünfe gerade sein lässt und die anderen so akzeptiert wie sie sind.