Bahnschienen Bild: pixabay
In den letzten Monaten mussten Fahrgäste der Riesbahn, die zwischen Donauwörth und Nördlingen verkehrt, oft Zeit und Geduld mitbringen. Verlängerte Baustellen, unzuverlässiger Zugverkehr und verspätete Fahrgastinformationen machten den Reisenden das Leben schwer. Nun eine neue Hiobsbotschaft, die Lage wird nicht besser, denn der DB fehlt das Personal.

Ab April bis zum Jahresende soll es in den Abend- und Nachtstunden auf der Riesbahn nur noch mit dem Schienenersatzverkehr also per Bus weitergehen. Denn so lange wird die Strecke für den Zugverkehr komplett gesperrt. Schuld daran ist allerdings keine Baustelle und auch nicht Go-Ahead. Diesmal liegt die Verantwortung bei der Deutschen Bahn, denn die ist für die Schieneninfrastruktur verantwortlich. Doch der DB fehlen im Donau-Ries Fahrdienstleiter. Und diese werden dringend benötigt, um das Stellwerk in Nördlingen zu bedienen. Jenes Stellwerk, das bereits 2018 fertiggestellt hätte werden sollen. Ein neuer Termin ist nun für Dezember 2024 geplant.

Weder Personen- noch Güterverkehr

Sehr verärgert zeigte sich Landrat Stefan Rößle über die Situation in der Sitzung des Ausschuss für Wirtschaft, Verkehr und Technologie am vergangenen Mittwoch. Eine solche Situation sei sehr ernüchternd für die Attraktivität des ÖPNV im Landkreis, so der Landrat.  Betroffen seien von der Situation aber nicht nur Fahrgäste sondern auch der Güterverkehr, denn auch für diesen bleibe die Strecke nachts gesperrt, was einen Rückschritt für die Unternehmen bedeute, die die Schiene nutzen und ihre Güter nun wieder auf der Straße transportieren müssen, informierte Rößle.  

Parteiübergreifende Verärgerung

Und auch die Fraktionen beurteilen die Situation als nicht tragbar. Albert Riedelsheimer (Grüne) bezeichnete die Situation als „Riesen-Sauerei“. Dr. Mark Tanner (FDP) warf die Frage in den Raum, wie man die Verkehrswende schaffen wolle, wenn sich ein Pfeiler dieser immer mehr verschlechtere, Gottfried Hänsel (CSU) sagte, es sei „unerträglich“ was den Fahrgästen zugemutet werde. Für Peter Moll (SPD) sei die Situation das Ergebnis einer seit Jahrzehnten verfehlten Verkehrspolitik.  Wilhelm Rehklau (CSU) brachte die Idee ein einen Aufruf zu starten, um so die DB bei der Suche nach Fahrdienstleitern zu unterstützen. 

Einigkeit bestand parteiübergreifend darin, dass Landrat und Verwaltung sich weiterhin bei den zuständigen Stellen dafür einsetzen sollen, dass die Einschränkungen auf ein Minimum beschränkt werden.