U20-Nationalspielerin Bianca Helmig überzeugte bei ihrem ersten Einsatz im Angels-Trikot in beiden Spielen. Bild: Martin Fürleger
Beim mittlerweile schon traditionellen Angels-Cup in der frühen Phase der Saisonvorbereitung gab es viele neue Gesichter und Namen zu bestaunen und kennenzulernen.

Alle vier im Angels-Cup beteiligten Teams hatten sich im Sommer personell extrem verändert. Offensichtlich sind die inexio Royals aus Saarlouis drei Wochen vor Ligastart schon am weitesten fortgeschritten, was die Abstimmung und das Zusammenspiel angeht. Die Gäste aus dem Saarland zogen nicht nur souverän gegen Wasserburg ins Finale ein, sondern holten sich mit 85:79 den Pokal gegen die Eigner Angels, die jedoch viele positive Aspekte zeigten und ihren Fans sicherlich noch viel Spaß bereiten werden, wenn sie als Team noch besser eingespielt sind als jetzt.

Halbfinale 1

TSV 1880 Wasserburg – inexio Royals Saarlouis 68:81 (17:22, 14:19, 21:15, 16:25)

Das Aufeinandertreffen zweier völlig neu zusammengestellter Teams war auch gleichzeitig das Matchup zweier ehemaliger Angels: Magaly Meynadier auf Seiten der Royals und Levke Brodersen bei Wasserburg. Beide Teams sind wie zu erwarten in der Findungsphase und testeten nach Herzenslust unterschiedliche Aufstellungen aus. Saarlouis konnte sich dank aggressiver Verteidigung zur Halbzeit bereits einen Zehnpunkte-Vorsprung erarbeiten, aber nicht verhindern, dass Wasserburg immer besser ins Spiel fand und im Schlussabschnitt ausglich. Doch Saarlouis konnte, angeführt von ihrem starken italienischen Point Guard Peresson und Topscorerin Richards (21 Punkte) wieder die Oberhand gewinnen und mit 81:68 relativ ungefährdet ins Finale einziehen.

Halbfinale 2

Eigner Angels Nördlingen – KIA Metropol Baskets Schwabach 78:34 (26:6, 25:14, 13:10, 14:4)

Im zweiten Halbfinale ließen die Angels von Anfang an keine Zweifel aufkommen, wer der zweite Finalist sein würde. Der Zweitligist aus Schwabach hatte der aggressiven Angels-Defense kaum etwas entgegenzusetzen, sodass es bereits nach dem ersten Viertel (26:6) nicht mehr um das Ergebnis, sondern nur noch um das Wie ging. Auffälligste Akteurin bei Schwabach war deren cypriotischer Point Guard Pangalos, während bei den Angels Sami Hill auf der für sie eher ungewohnten Spielmacher-Position beeindruckte. Ihr Back-Up Bianca Helmig lieferte offensiv wie defensiv ein hochintensives Match ab, während Mona Berlitz wie schon am Mittwoch erneut offensiv brillierte, am Ende mit 17 Rebounds. Auch wenn die Partie in der zweiten Hälfte etwas verflachte, machte das Auftreten der Eigner Angels doch Lust auf mehr, der 78:34-Sieg der Hausherrinnen war ohnehin nie in Gefahr. Dass die beiden Jüngsten Mona Berlitz und Bianca Helmig mit 14 und 13 Punkten Topscorerinnen der Partie waren, soll hier nicht unerwähnt bleiben.

Spiel um Platz 3:

TSV Wasserburg 1880 - KIA Metropol Baskets Schwabach 93:50 (17:7, 30:20, 19:18, 27:5)

Im Spiel um Platz drei hielten sich die Favoriten aus Wasserburg schadlos, deren US-Stars Reinoehl und Williams überragten. Der Zweitligist aus Schwabach deutete vor allem im zweiten Viertel an, dass in dieser Saison mit ihnen im Unterhaus zu rechnen ist. Was während der Saison selten vorkommt: beide Coaches zeigten sich mit den Erfahrungen des Spiels zufrieden. Das Endergebnis von 93:50 war Nebensache.

Endspiel:

Eigner Angels - inexio Royals Saarlouis 79:85 (15:24, 15:19, 27:19, 22:23)

Im Endspiel um den Angels-Cup schien es als würden beide Teams beweisen wollen, dass sie zurecht im Finale standen. Die Gäste aus Saarlouis zeigten, dass sie ihre etwas längere Vorbereitungszeit gut genutzt hatten und demonstrierten hohe Präzision ihren Abschlüssen. Doch die Angels hielten dagegen, insbesondere mit Miriam Haslé-Lagemann und dem finnischen Duo Koskimies/Pounds. Die Dreier mit der finnischen Flagge hielten die Angels zunächst im Spiel. Gegen Ende des ersten Viertels offenbarten sich jedoch einige Abstimmungsprobleme im Team der Rieserinnen, die die Royals auch prompt zu einer verdienten 24:15-Führung nutzten. Hier wurden die Führungsqualitäten von Asha Thomas schmerzlich vermisst, die nach wie vor wegen einer Muskelverletzung ausfällt. Angeführt von ihrer Topscorerin Richards erhöhten die Gäste aus Saarlouis ihren Vorsprung bis zur Halbzeitsirene auf 14 Punkte.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit verbesserte sich die Imreh-Truppe in der Verteidigung, verbuchte Ballgewinn um Ballgewinn und stellte den Anschluss wieder her. Dirigiert von U20-Nationalspielerin Helmig, näherten sich die Angels an und Heimkehrerin Sami Hill war es vorbehalten zu Beginn des Schlussabschnitts per Dreier den 62:62-Ausgleich herzustellen. Die letzten fünf Minuten der Partie, bei Gleichstand 68:68, lieferten dann schon einmal einen Vorgeschmack auf das Pokalspiel an selber Stelle in zwei Wochen, wenn es nicht um den Angels-Cup sondern ums Weiterkommen im nationalen Wettbewerb geht. Am Ende hatte Saarlouis um ihr Scoring-Duo Cvijanovic/Richards etwas mehr Offense-Power zu bieten als die Angels und siegten mit 85:79. Die Hausherrinnen hatten gute Moral bewiesen und hervorragende Ansätze gezeigt, die es in den nächsten Wochen weiterzuentwickeln gilt. Als MVP des Angels-Cups wurde Allison Richards aus Saarlouis ausgezeichnet.

Für die Eigner Angels spielten: Mona Berlitz (14 Punkte gg. Schwabach/ 4 Punkte gg. Saarlouis), Amenze Obanor (8/3), Elina Koskimies (7/6), Samantha Hill (13/17), Maria Dzinic (3/3), Mariam Haslé-Lagemann (2/6), Meg Wilson (10/17), Anissa Pounds (8/8), Bianca Helmig (13/15). (pm)