Vor dem letzten Spiel der Frauenbundesliga im Jahr 2025 war für echte Fans von vorne herein klar: Im Kampf um die PlayOff-Plätze treffen hier zwei Traditionsvereine aufeinander, die in ihrer Idee für den deutschen Frauenbasketball viel verbindet, die aktuell aber auch „unten drinsitzen“ im Tabellenkeller. Während die Eisvögel einen Kader voller deutscher Talente anbieten konnten, gastierten die Rieserinnen in Freiburg nur noch zu acht.
Rund 30 Fans unterstützen Angels in Freiburg
Der Start in die Partie verlief dabei recht zäh. Möglicherweise lag den Angels der Weihnachtsbraten noch im Magen, denn Coach Kuusi zeigte sich früh unzufrieden mit der Leistung seines Teams. Auf der Nördlinger Bank wurde intensiv rotiert, bis sich zur ersten Viertelpause zumindest ein Sieben-Punkte-Vorsprung herauskristallisierte. Die gut besuchte Halle im Freiburger Uni-Dome erlebte dennoch ein zerfahrenes Bundesligaspiel, was der guten Stimmung auf den Rängen keinen Abbruch tat. Rund 30 mitgereiste Fans aus Nördlingen sorgten zusätzlich für lautstarke Unterstützung und konnten im ersten Durchgang einige erfolgreiche Offensivaktionen feiern.
Jubeln wollte Coach Kuusi darüber allerdings nicht - ganz im Gegenteil: Stocksauer ob der löchrigen Defense seines Teams, der fehleranfälligen Angriffe und der fehlenden Spielübersicht wechselte er seine Spielerinnen in einem Tempo durch, dass mehr als ein kurzer Schluck aus der Wasserflasche nicht drin war. Nicole Fransson sah sich bei Pässen in die Zone häufig gleich drei Freiburger Verteidigerinnen gegenüber, ohne dass der Ball den Weg zu freien Mitspielerinnen fand. Es war wie verhext: „Wacht auf“ gellte durch den Unidome und sollte die Angels endlich aus ihrem Weihnachtsschlaf rütteln, aber so recht wollte das einfach nicht klappen – immerhin retteten die Angels eine knappe Halbzeitführung, obwohl das zweite Viertel verloren ging.
Angels finden erst im vierten Viertel ihren Rhythmus
Nach dem Seitenwechsel zeigten sich die Gäste zunächst verbessert. Zwar blieb die Freiburger Zone weiterhin eng und unnötige Turnover kamen hinzu, doch die Angels agierten nun wacher und gestalteten das Spiel ansehnlicher. Freiburgs Huber-Saffer spielte jedoch stark auf und brachte ihr Team zurück ins Spiel. Für Pauline Mayer verlief der Auftritt gegen ihren Heimatverein unglücklich, einfache Ballverluste und Punkte für Freiburg waren die Folge. Der dritte Abschnitt ging an die Eisvögel, die den Rückstand auf drei Zähler verkürzten.
Im Schlussviertel fanden die Angels schließlich ihren Rhythmus. Während Freiburg mehrere Würfe aus der Mitteldistanz liegen ließ, kämpften sich die Nördlingerinnen konsequent durch die Verteidigung und bauten ihren Vorsprung zeitweise auf eine zweistellige Führung aus. Angeführt von Nicole Fransson und Sam Ashby setzte sich Nördlingen entscheidend ab. Freiburg erhöhte zwar nochmals den defensiven Druck, scheiterte aber immer wieder an Ungenauigkeiten im Abschluss. Mit viel Kampfgeist brachten die Angels den Sieg über die Zeit und konnten die Heimfahrt mit einem verdienten Erfolg krönen. (dra)