Drei Heimspiele innerhalb von sechs Tagen müssen die Eigner Angels absolvieren, zwei davon haben sie hinter sich und beide nach spannenden Spielen knapp verloren. So auch das Pokalachtelfinale am Mittwochabend gegen den Tabellenvierten, dem BC Pharamaserv Marburg. Dankenswerterweise verzichteten die Marburger ebenso wie die Einheimischen auf 50 Prozent der Einnahmen. Man einigte sich, den Zuschauern dieses Pokalspiel zum halben Eintrittspreis anzubieten, was rund 200 Zuschauer gerne annahmen. Ein feiner und erwähnenswerter Zug der Gäste aus Hessen.
Acht Angels gegen zwölf Delphine hieß es also im Pokalspiel, welches die Erstligateams aufgrund der Pokalregelung der DBBL erst im Achtelfinale in die Pokalpflicht nahm. Nicole Fransson, dringlichst ersehnt im Nördlinger Lager, nahm erstmals seit dem fünften Spieltag zumindest wieder in Arbeitskleidung auf der Bank Platz. Chanel Ndi, die ihren Platz auf dem Feld einnahm, eröffnete in der zweiten Minute das Punkten.
Nach drei Spielminuten kehrte dann tatsächlich Fransson zurück (4:2).. Erst in der siebten Minute gelangen Marburg durch Lea Debeljak die ersten Feldpunkte durch einen Dreier (9:7), Raimundo glich dann, erneut durch Freiwürfe, aus. Parallelen zum verlorenen Osnabrückspiel waren unübersehbar: hohe Intensität der Rieserinnen gemischt mit leichten Ballverlusten und vergeben glasklarer Korbchancen.
Mit nur 18:15 (davon 8 Freiwurfpunkte für Marburg) für die Nördlingerinnen ging es in das zweite Viertel.
Mit den Freiwürfen neun und zehn glich Marburg anfangs des zweiten Viertels aus, um dann durch Debljak erstmals in Führung zu gehen. Lange Zeit tat sich dann punktemässig sehr wenig, obwohl die Spielzüge beider Teams spannend waren zu beobachten. Und erneut fühlte man sich an das Osnabrückspiel erinnert. Nördlingen liegt vorne, kann sich aber nicht richtig absetzen und vergibt zu viele Chancen.
Oder ergreift sie erst gar nicht. Pauline Mayer scorte dann in der 18. Minute zum 29:24. Eine Nördlinger Auszeit und eine knallharte Pressverteidigung später erhöhte die ehemalige Freiburgerin dann zur bis dato höchsten Angelsführung. Nördlingen verteidigte stark und ließ insbesondere Mia Heide und Allison Fertig mit jeweils null Punkten in der ersten Halbzeit, hart arbeiten. Halbzeitstand: 31:27. Das Comeback von Fransson tat dem Team richtig gut.
Neun Punkte in gut zehn Minuten von Rückkehrerin Nicole Fransson, 20:15 im Reboundverhältnis, 20 Punkte unter dem Korb.
Die Rieserinnen starteten stark in die zweite Halbzeit. Erst zwang man den Gästen eine Angriffszeitüberschreitung auf, dann schloß Sam Ashby mit einem Dreipunktspiel ab. Kurz danach erhöhte sie auf 38:31. Es war die beste Phase der Nördlingerinnen, die, wieder eine Gleichheit zum Sonntagsspiel, tollen Basketball zeigten. Wäre da nicht die schlechte Chancenverwertung.
Die Punkte 12 und 13 durch Fransson bedeuteten die 42:35-Führung in der 27. Minute. Ein unnötiger Ballverlust schenkte den Marburgerinnen einen unnötigen Dreier. Die Marburgerinnen mühten sich, doch die Gastgeberinnen retteten ihren Vorsprung mit 46:43 in das letzte Viertel.
Da hatten die Marburgerinnen den besseren Start. Greta Kampschröder verkürzte auf 46:45, Nördlingen vergab erneut zwei einfach Chancen ehe, natürlich, Nicole Fransson für ein leichtes Aufatmen sorgte (48:45, 34. Min.). In Minute 35 den Blue Dolphins durch einen Dreier von Lia Kentzschler die Führung zum 50:51, auch weil zum wiederholten Male Nördlingen zu viel liegen ließ. Marburg verteidigte nun besser, Nördlingen griff schlechter an.
Hasle-Lagemann traf kurz vor Ablauf der 24Sekunden Angriffszeit zum 57:58 und ein zwei Punkte von Natalie Kucowski ließ den ohnehin spannenden Pokalabend überkochen (59:58, 40.Min.). 27 Sekunden vor Ende vergab man im Nördlinger Angriff erneuter und bescherte wieder einen Führungswechsel mit Chance zum Dreipunktspiel für Marburgs Ana Raimundo (59:61).
1,7 Sekunden vor Schluss fiel dem Nördlinger Angriff trotz zweier Auszeiten viel zu wenig ein und Laura Schinkel musste einen Notwurf absetzen, der sein Ziel verfehlte. 59:61 verloren der Top 4-Finalist der Saison 2024/25 gegen Marburg und schied aus dem Wettbewerb aus. Unnötig, hatte man doch gerade auch durch die Rückkehr von Fransson die Trümpfe in der Hand. Entsprechend groß war die Enttäuschung im Lager der Angels. (dra)