29. September 2021, 09:47
Basketball

Angels müssen gegen die Bascats aus Heidelberg ran

Archivbild.
Bild: Katja Mangold
Nach einem guten Start der Eigner Angels in die Saison 2021/2022 mit einem Pokalsieg gegen Saarlouis und dem 68:67-Auswärtserfolg im ersten Ligaspiel beim TC Herne geht es heute um 19.30 Uhr in der Hermann-Keßler-Halle gegen die Bascats des SPN USC Heidelberg.

Karten gibt es am Freitag auch im Nördlinger Kultwork in der Polizeigasse von 15:00 bis 17:00 Uhr. Wichtig für Team und Umfeld wird dabei vor allem sein, die gute Laune bei maximaler Bodenhaftung zu behalten.

Rückblick auf die verlorenen Spiele

Schlechte Laune hatte man bei der letzten Niederlage in Heidelberg. Gerade raus aus der Quarantäne und ohne Training mussten die Angels bei den Bascats um den Einzug in das Top-4-Finale kämpfen. Eine denkbar schlechte Position, um ein Saisonziel zu erreichen und die Coronasaison noch irgendwie zu retten. Die 93:65-Niederlage war dann nicht nur nicht überraschend, sie fühlte sich auch tatsächlich miserabel an. Das Liga-Heimspiel im Januar gegen die Bascats musste coronabedingt ganz abgesagt werden.

Freude auf die kommenden Spiele

Aber das ist Vergangenheit. Am Freitag Abend gibt es genügend Gründe, mit einem Grinsen in die Hermann-Keßler-Halle zu kommen: zum einen haben die Eigner Angels nach zwei Pflichtspielen eine weiße Weste. Die wollen sie auch behalten, feiert sich der Geburtstag von Angel Elina Koskimies am Samstag dann umso besser. Die finnische Nationalspielerin brannte beim Sieg in Herne ein Feuerwerk ihrer Basketballkunst ab und darf sich bestimmt einer Sonderbewachung erfreuen. Ein weiterer Grund zu feiern ist das 60-jährige Betriebsjubiläum der Firma Gerlinger Klebeband. Eine rund 30-köpfige Abordnung der Nördlinger Firma wird heute Abend hoffentlich mit für Partystimmung sorgen.  Den Anlass müssen dafür allerdings die Kraterbasketballerinnen liefern.

Mit hoher Laufbereitschaft und Leidenschaft haben die Rieserinnen um Kapitänin Sami Hill und Marina Dzinic in Herne bestehen können. Eigenschaften, die beim Nördlinger Publikum bekanntlich gut ankommen.  Unterstützt von Mariam Hasle-Lagemann und Meg Wilson, von den jungen Wilden Mona Berlitz und Bianca Helmig und mit der Ruhe und Gelassenheit ihrer erfahrensten Spielerin, Amenze Obanor gibt es für heute Abend nur eine Direktive: den Tabellenletzten der letzten Saison in seine Schranken zu weisen. Dazu hilft dann auch der ein oder andere Dreier von Scharfschützin Anissa Pounds. Die Finnin im Angelsdress dürfte besonders motiviert sein, hat sie doch wieder eine Einladung in ihr Nationalteam erhalten und wäre neben Koskimies die zweite aktive finnische Nationalspielerin.

Die Heidelbergerinnen haben, wie die Eigner Angels, einen großen Umbruch zu verkraften. Dieser scheint sich, zumindest von den bisher erzielten Ergebnissen, als schwieriger zu erweisen. Im Pokal verlor man in Wasserburg, das Auftaktspiel zur Liga verlor man gegen die hoch gehandelten Veilchen aus Göttingen. Betrachtet man allerdings die Auftaktgegner der Bascats, sind das durchaus Kaliber, gegen die man nicht unbedingt gewinnen muss, um in der 14 Mannschaften starken 1. Liga zu bestehen.

Doch Basketball in der fünftgrößten Stadt Baden-Württembergs hat Tradition und man lässt sich durch die Negativerlebnisse sicherlich nicht beunruhigen. Punkte müssen anderweitig geholt werden. Da passen die Nördlingerinnen eher ins Beuteschema, zumal die Versuchung im Krater ob des kleinen Rieser Höhenfluges schnell leichtsinnig zu werde, durchaus gegeben ist. Dem arbeitet Coach Ajtony Imreh vehement entgegen: „Mit Heidelberg am Freitag und in Keltern haben wir zwei sehr schwere Spiele vor der Brust. Heidelberg ist das erste Ligaheimspiel und die Anspannung ist hoch. Wir müssen konzentriert bleiben und vor allem auf dem Teppich.“, mahnt er vor allzu hohen Erwartungen.

Vor allem das Spiel am Sonntag beim Pokalsieger und deutschen Meister, den Rutronik Stars aus Keltern, kann zur Wiedererlangung eventuell verlorenen Bodenhaftung dienen. Denn hier wird es besonders auf die individuelle Einstellung der Nördlingerinnen ankommen. Keltern gilt schlechthin als der Favorit auf Meisterschaft und Pokal und schnell kann man gegen die Stars unter die Räder kommen. Dann geht es nicht nur an die gute Physis der Rieserinnen, sondern es muss auch die Moral stimmen und der Wille, richtig dagegen zu halten. Kurz: ein echter Teamhärtetest. Der erneut bestens bestückte Kader von Kelterns Coach Christian Hergenröther gewann das Auftaktspiel in Marburg, immerhin letztjähriger Ligadritter, knapp mit 71:70.

Im Nördlinger Lager ist man zufrieden, wenn die englische Woche mit 4 Punkten auf der Habenseite abgeschlossen werden kann. Das wäre wichtig, denn nach dem Meister am Sonntag wartet am 10.10.2021 der Vizemeister in Osnabrück auf das gute Laune-Team aus dem Ries. (pm)