7. Januar 2021, 00:20
XCYDE Angels

Angels unterliegen Heidelberg

Youngster Selma Yesilova nutzte die Gunst der Stunde und empfahl sich mit 8 Punkten, davon 1 Dreier, für weitere Einsätze im Angels-Team. Bild: Katja Mangold/ Foto Finck
Frisch aus der Quarantäne reicht die Angels-Energie nur für ein Viertel.

SNP BasCats USC Heidelberg – XCYDE Angels Nördlingen 94:65 (21:23, 16:6, 31:18, 25:18)

Drei Tage nach Ende der Quarantäne ein K.O.-Spiel um den Einzug ins Top4-Pokalfinale spielen zu müssen ist mehr als eine harte Herausforderung für ein Team. Doch die XCYDE Angels aus Nördlingen verfielen nicht ins Jammern, sondern nahmen die Herausforderung an und gingen mit einer kämpferischen und positiven Einstellung ins Spiel. Deswegen allein gebührt der Mannschaft von Coach Imreh voller Respekt. Umso mehr wenn man den Auftritt der Rieserinnen im ersten Viertel betrachtet, wo mit unglaublicher Energie gearbeitet wurde. Eine 23:21-Führung nach zehn Minuten war die Folge, was niemand für möglich gehalten hatte. Ohne Ilmberger, ohne Obanor, ohne Schlüter und ohne Sachnovski, dazu noch mit einer angeschlagenen Respect Leaphart, die sich im Abschlusstraining eine Knöchelverletzung zugezogen hatte, fehlte den Angels doch einiges an offensiver Power. Und dem verbliebenen Kader war nach dem Anfangsschwung der Kraftverlust nach zehn Tagen Quarantäne deutlich anzusehen. 

Rückstand zur Halbzeit

Unter diesen Voraussetzungen verbietet es sich, Kritik an den Spielerinnen zu üben, auch wenn man im zweiten Abschnitt kaum noch etwas Zählbares zustande brachte und den Heidelbergern, die ebenfalls gehandicapt in die Partie gehen mussten, das Momentum des Spiels überließ. Der 37:29-Rückstand zur Halbzeit wog schwer. Als die Gastgeber dann mit einem 8:2-Run in die zweite Halbzeit starteten, war es mit dem Glauben, eventuell doch einen Sieg ergattern zu können, vorbei. Coach Imreh zog auch schon bald die Konsequenzen und verteilte die zur Verfügung stehenden Spielminuten möglichst gleichmäßig. Da spielte dann auch keine Rolle mehr, dass die Foulverteilung (24 bei den Angels, 12 bei Heidelberg) ebenso einseitig verteilt war wie die Freiwürfe (8 zu 25) und die Rebounds (38 zu 51). Viel wichtiger war, dass Selma Yesilova reichlich Spielzeit bekam und auch zu schönen Aktionen nutzte, dass man im letzten Abschnitt ein wenig mehr an Rhythmus fand und ganz besonders, dass sich nicht noch jemand verletzte. Dass Heidelberg zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte der Einzug ins Top Four gelang, sei Coach Czygan und seiner Truppe gegönnt. Es ist nur schade, dass man in dieser Situation – und es handelte sich ja immerhin um ein Pokal-Viertelfinale – unverschuldet nicht in der Lage war, einen echten sportlichen Wettkampf zu liefern.Gerne hätte man mehr Widerstand geleistet, gerne hätte man sich mit Heidelberg in einem Spiel unter gleichen oder zumindest ähnlichen Voraussetzungen um den Einzug in die Runde der letzten Vier „gebattelt“.

Nächstes Ligaspiel am Sonntag

Am kommenden Sonntag steht bereits das nächste Ligaspiel auf dem Programm, wenn die Veilchen aus Göttingen zu Gast in Nördlingen sein werden. Bis dahin ist man eventuell schon wieder einen Schritt weiter an der Normalform und kann dem Tabellennachbarn Paroli bieten.

In Heidelberg spielten: Selma Yesilova (8, 1 Dreier), Mona Berlitz (4), Magaly Meynadier (19, 2), Levke Brodersen (3,1), Laura Geiselsöder (6), Laken James (8), Respect Leaphart (15, 1), Victoria Waldner (2).(pm)