Schwerstarbeit in der Verteidigung für Center Robin Seeberger und Team beim 73:92-Sieg gegen Dachau. (Von links: Filip Kamenov, Philipp Steinmeyer, Robin Seeberger, Bene Schwarzenberger) Bild: TSV 1861 Nördlingen
Durch den 73:92-Sieg bei den Dachau Spurs bleiben die Basketballer des TSV Nördlingen auch im dritten Saisonspiel ungeschlagen und verteidigen die Tabellenführung in der zweiten Regionalliga. Nach einem offenen Schlagabtausch in der ersten Hälfte, entscheidet ein sensationeller 18:0-Lauf und eine konzentrierte Verteidigung der Rieser die Partie nach dem Seitenwechsel.

Nach dem spielfreien Wochenende und zwei intensiven Trainingswochen mit defensiven Schwerpunkt ging es für die junge Nördlinger Truppe nach Dachau. Mit dem Vorjahreszweiten hatten die Rieser noch eine Rechnung offen, konnten die Dachauer doch beide Partien der Vorsaison aufgrund ihrer größeren Erfahrung knapp für sich entscheiden. Dementsprechend motiviert gingen die TSV-Jungs, bei denen Aufbau Bene Schwarzenberger erstmals wieder mitwirkte, in das Spiel.

Nach einem ausgeglichenen Beginn (7:7, 4. Minute) setzten sich die Gäste durch einen 13:4-Lauf erstmals ab (11:20, 7. Minute). Ungewohnte Schwächen in der Verteidigung ermöglichten den oberbayerischen Hausherren zum Ende des ersten Viertels jedoch viele offen Würfe und binnen drei Minuten satte 14 Punkte. Da die Rieser jedoch ihr offensives Visier ebenfalls gut eingestellt hatten, ging es mit einer 28:32-Führung in den zweiten Spielabschnitt: Doch auch in diesem fand TSV-Trainer Sebbi Moll zunächst keine Mittel, um seine Spieler in der Verteidigung anzustacheln. Das Spiel blieb spannend (37:40, 15. Minute) bis Bene Schwarzenberger Verantwortung übernahm: Durch Druck auf den Aufbauspieler störte er den Angriffsrhythmus der Dachauer, stellte deren Verteidigung mit seiner Geschwindigkeit vor große Probleme und erzielte sechs Punkte in Folge. Auch Philipp Steinmeyer zeigte seine Kernkompetenz, klaute den Dachauern mehrmals den Ball und setzte zudem Center Jan Schmalfeld schön in Szene. Mit einer 43:55-Führung ging es in die Halbzeitpause.

Während die offensiven Mechanismen trotz der noch jungen Saison bereits stimmten und jeder Spieler selbstbewusst zum Abschluss kam, haderten die Trainer mit den ungewohnten Schwächen in der Verteidigung. In der Kabine nahm sich Co-Trainer Mohammed Hajjar als Experte dieser Aufgabe an und versuchte richtige Anpassungen zu finden. Der Erfolg der Ansprache des neuen hauptamtlichen Trainers zeigte eine beeindruckende Wirkung: Die Rieser spielten sich in einen regelrechten Rausch und erlaubten den Dachauern sechs Minuten keinen einzigen Zähler. Im Angriff wurde toller Teambasketball praktiziert, sodass jeder der fünf Spieler auf dem Feld zu Punkten kam. Dabei stach insbesondere Jojo Steinmeyer raus, der mit acht Punkten in wenigen Minuten seine tolle Trainingsleistung bestätigte. Viertelübergreifend verzeichneten die Nördlinger einen überragenden 21:1-Lauf und sorgten damit bereits im dritten Viertel für eine Vorentscheidung (43:71, 27. Minute).

Mit dem Mute der Verzweiflung konnten die Dachauer durch weitere Distanzwürfe zum Ende des Viertels auf 59:80 verkürzen. Jegliche Hoffnung machten die Nördlinger aber durch einen erneuten 10:0-Lauf zum Start des Schlussviertels zu Nichte, wobei den Gastgebern erneut sieben Minuten nichts Zählbares gelang (59:90, 38. Minute). Durch nachlassende Konzentration ob des sicheren Sieges und der plötzlichen Pressverteidigung der Dachauer, konnten diese ihrerseits zwar noch etwas Ergebniskosmetik betreiben, am Ende stand jedoch ein souveräner 73:92-Sieg, der bei konsequenterer Leistung in den letzten Minuten noch höher hätte ausfallen müssen.

Neben der starken Teamleistung im Angriff, gilt das Lob vor allem der Verteidigung in der zweiten Halbzeit. Klammert man die letzten beiden Spielminuten aus, als das Spiel bereits entschieden war, konnten Dachau lediglich 16 Punkte erzielen und blieb über 13 Minuten ohne Korberfolg. Der Lohn dieser Arbeit ist unmittelbar an der aktuellen Tabelle abzulesen: Weiterhin ungeschlagen halten die Rieser die Tabellenführung und werden versuchen, diese im nächsten Heimspiel gegen Sportbund München am kommenden Samstag zu verteidigen.

Aufgrund der aktuellen Corona-Lage im Landkreis werden nur 50 Zuschauer zugelassen. Dieses Zuschauer-Kontingent ist ausschließlich für Dauerkartenbesitzer vorgesehen und kann von diesen über das Ticket-Portal vivenu.com abgerufen werden. (pm)

Für Nördlingen spielten:

Filip Kamenov 17 Punkte (2 Dreier, 5/6 Freiwürfe), J.J. Cratit 21 (2, 5/5), Johannes Steinmeyer 8 (2), Bene Schwarzenberger 12 (2/2), Julius Kluger 4, Max Scherer 6 (4/4), Philipp Steinmeyer 6, Robin Seeberger 14 (2/6), Tobias Mussgnug und Jan Schmalfeld 4 (2/4).