Das Team der Eigner Angels in der Saison 2021/2022. Bild: BG Donau-Ries
Erneut haben sich die Eigner Angels aus Nördlingen für eine gute Leistung nicht belohnt. Beim souveränen Tabellenführer aus Bergisch Gladbach, den Rheinland Lions, verloren die Rieserinnen nach 35 Minuten Basketball 62:70 (Halbzeit 35:34) und schnupperten dabei über drei Viertel an einer Sensation.

25 Punkte von einer überragend spielenden Sami Hill und 17 von Asha Thomas haben nicht gereicht, verlorenes Terrain in der Tabelle der 1. Toyota Damenbasketballbundesliga gut zu machen und den Lions die zweite Saisonniederlage zuzufügen. Bis in die 35. Minute beim Stand von 58:57 war man mit dem Favoriten auf Augenhöhe, hatte vielleicht sogar einen kleinen psychologischen Vorteil ob der Enge des Spielstandes und unerwarteten Ausgeglichenheit. Doch zwei falsche Korbentscheidungen brachten die Angels in der Crunchtime in einen entscheidenden Punkterückstand, der nicht mehr aufgeholt werden konnte.

Die Anfangsminuten des Spiels wurden punktemässig von Joyce Coussins-Smith auf Seiten der Rheinland Lions und Nördlingens Sami Hill geprägt. Die ersten fünf Zähler gingen auf das Konto der Löwinnen, bevor Hill in das Spielgeschehen eingriff. Bis zur 6. Minute beim Stand von 10:6 erzielte sie alle Nördlinger Punkte, im gesamten 1. Viertel wurden es zehn. Konzentrierte Reboundarbeit der Gäste aus dem Ries ermöglichte dann den Gewinn dieses Viertels mit 19:17.

Auch das zweite Viertel wurde gut verteidigt, die Angriffe organisiert abgeschlossen. Lediglich die Dreier fielen nicht. Die ersten Punkte von Nördlingens Dreierspezialistin Anissa Pounds fielen durch zwei Freiwürfe zum Ende der ersten Halbzeit zum 35:34-Halbzeitstand. Auf Seiten der Gastgeberinnen glänzten neben Coussins-Smith unter dem Korb Brianna Rollerson, die wie ihre Mannschaftskameradin elf Punkte in 20 Minuten erzielte.

Angels zeigten sich verbessert

Die Partie war dem Hinspiel in Nördlingen sehr ähnlich: eine ausgeglichene erste Halbzeit, bei der aus Nördlinger Sicht viele Dinge stimmten, die beim Spiel gegen Herne noch eher in die Kategorie Improvisation gehörten. Die Angriffe wurden gut einleitet, die Abschlussentscheidungen gut getroffen und die Verteidigung stand sicher, auch unter dem eigenen Korb. Die sehenswerten Spielanlagen beider Teams zogen sich auch durch das dritte Viertel und es machte Spaß beim Zuschauen. Die Rheinland Lions, die ohne ihre Topspielerinnen Wurtz und Gianotti auflaufen mussten, sahen sich einer entschlossen agierenden Nördlinger Mannschaft gegenüber. Auf Seiten der Angels saß Rückkehrerin Meg Wilson in Zivil auf der Bank und freute sich, dass unter anderem Shereen Sutherland, ihr Ersatz, sich mit einer guten Leistung für neue Vereine bewarb. Beim Stand von 53:51 für Rheinland und einer immer noch miserablen Dreierquote ging es in die letzten zehn Minuten. Die starteten hoffnungsvoll für die Rieserinnen. Natürlich Sami Hill warf ihr Team in der 33.Minute mit 55:53 in Führung.

Unnötige Ballverluste entscheiden das Spiel

Kurze Zeit später ließen die Angels durch clevere Defensivarbeit einen Einwurf des Tabellenführers fünf Sekunden nicht ins Feld und eroberten sich dadurch den Ball. Zwar ließen die Gäste nun in der Reboundarbeit nach, aber sie stellten die Nordrhein-Westfälinnen vor sichtbare Probleme.

Dann, ohne besonderen Druck und bei ausreichend Angriffszeit, verwarf man zweimal hintereinander den Ball. Die Löwinnen mussten sich vorkommen wie bei einer Raubtierfütterung und schnappten gnadenlos zu. Von einem 58:57 in der 35. Minute zogen sie auf 62:57 in der 37. Minute davon. Das scheint wenig, aber in einem engen Spiel von zwei gleichwertigen Teams entscheiden diese Kleinigkeiten den Spielausgang. Als sich Marina Dzinic in der 38. Minute ihr fünftes Foul abholte war das Spiel entschieden. Ein Dreier von Thomas zum zwischenzeitlichen 64:62 ließen den Nördlinger Anhang zwar noch kurz hoffen, letztendlich fehlte den Eigner Angels aber die Zeit, das Spiel gegen eine abgezockte Lionsmannschaft zu gewinnen. (pm)

Aufstellungen und Zahlen zum Spiel

Für die Eigner Angels spielten:

Asha Thomas (17/1 Dreier), Shereen Sutherland (8), Mona Berlitz (0), Elina Koskimies (2), Sami Hill (25/3 Dreier), Marina Dzinic (4), Mariam Hasle-Lagemann, Anissa Pounds (6), Bianca Helmig (0).

Freiwurfquote: 14/17 (82 Prozent)

Dreierquote: 4/17 (23 Prozent)

Rebounds: 18

 

Für die Rheinland Lions waren am erfolgreichsten: Coussins-Smith (25), Rollerson (15), de Leyn (12/2 Dreier)

Freiwurfquote: 18/22 (81 Prozent)

Dreierquote: 4/17 (23 Prozent)

Rebounds: 28