Eine spür- und sichtbare Weiterentwicklung gegenüber den ersten beiden Testspielen muss den Rieserinnen gleich in den ersten zwei Vierteln gegen die Vimodrom Baskets aus Jena attestiert werden. Angriffssysteme wurden flott durchgezogen, der Übergang vom Schnellangriff in Set-Play gelang häufig ohne Bruch und die frei stehenden Mitspielerinnen wurden nicht nur gefunden, sondern sie trafen auch. Vor allem Sophia Nolan, die bislang noch nicht großartig in Erscheinung getreten war, deutete ihre offensiven Qualitäten mehr als an. Das US-Girl scorte in den Anfangsminuten fast nach Belieben sowohl nach Offensiv-Rebound oder von der Drei-Punkte-Linie. Apropos Drei-Punkte-Linie: eine neue Qualität im Angels-Spiel unterscheidet das Team doch deutlich von dem der letzten Saison.
Bereits in Halbzeit eins gab es erfolgreiche Distanzwürfe von vier Spielerinnen zu bewundern: Nolan, Ashby, Koch und Mayer. Die Gäste aus Jena, ihres Zeichens neuer Süd-Zweitligist, wehrte sich nach Kräften und legte im Verlauf des Matchs den Respekt mehr und mehr ab. Doch die Aggressivität und Physis auf Erstliga-Niveau war für viele Thüringerinnen allzu ungewohnt und führte zu etlichen Ballgewinnen der Hausherrinnen. Der 52:24-Halbzeitstand dokumentierte den augenscheinlichen Klassenunterschied. Im dritten Viertel dominierten hauptsächlich die Innenspielerinnen der Angels: Chanel Ndi hatte tolle Szenen und Nicole Fransson drückte ihr persönliches Punktekonto in Windeseile über die 20er Grenze.
Nach drei Vierteln hatten die Eigner-Girls immer noch doppelt so viele Punkte wie die Gäste: 81:40, was sich nicht ganz bis zum Schluss durchhalten ließ. Sophia Nolan blieb es vorbehalten, mit einem Dreier in der Schlussminute die Hundert-Punkte-Marke zu knacken zum viel beklatschten 101:58.
Drittes Testspiel, dritter deutlicher Sieg. Was das Ganze wirklich wert ist, wird sich wohl bereits am kommenden Sonntag zeigen, wenn man erstmals gegen einen Erstligisten testet. Um 16:00 Uhr stellt sich der BC pharmaserv Marburg, dann in der Stadthalle Wemding. (dra)
Für die Angels spielten: Nicole Fransson (27), Sophia Nolan (13, 3 Dreier), Pauline Mayer (8, 2), Laura Schinkel (9), Chanel Ndi (12), Jana Koch (10, 2), Mariam Haslé-Lagemann (6), Sam Ashby (16, 2), Dangi Pupkeviciute (3 Assists).