Fehlte beim ersten Aufeinandertreffen gegen Herne verletzungsbedingt, jetzt ist sie eine tragende Säule des Nördlinger Bundesligisten: Spielmacherin Asha Thomas mit ihrem Coach Ajtony Imreh. Bild: Jochen Aumann
Kurz vor Jahresende sind Nördlingens Basketballerinnen nochmal dran und empfangen am Mittwoch, 29. Dezember, um 19 Uhr, den Herner TC in der Hermann-Keßler-Halle.

Was war das für ein Basketballjahr 2021! Abseits oder gerade inmitten der großen Probleme in der Welt gelang es den Nördlinger Erstligabasketballerinnen und Verantwortlichen, auf Kurs zu bleiben. Letztendlich kann der Stammverein der Eigner Angels, die BG Donau-Ries e.V., dieses geschichtsträchtige Jahr positiv abschließen - unabhängig vom Spielausgang an diesem Mittwoch.

Neben den negativen Themen Corona, Geisterspielen, Quarantäne und dem bekannten Verletzungspech gibt es genug an Positivem zu resümieren: das Privileg, als Profimannschaft im Lockdown gespielt und trainiert haben zu dürfen gehört ebenso dazu wie der erfolgreiche organisatorische Umbruch von alter zu neuer Vorstandschaft. Mit der Firma Eigner Bauunternehmung wurde ein renommiertes Nördlinger Unternehmen als neuer Namenssponsor gefunden. Eine bis auf Youngster Mona Berlitz, Mesi Obanor und Coach Ajtony Imreh komplett neue Mannschaft wurde erfolgreich zusammengestellt und, Stand heute, hat man es selber in der Hand, das angestrebte Ziel Play Offs zu erreichen.

Es gab mit dem zweiten Sieg in Wasserburg innerhalb von 14 Bundesligajahren einen Eintrag für die vereinsinternen Geschichtsbücher, mit der 40-Punkte Klatsche von Saarlouis ebenfalls. Mehrere Seiten in den Vereinschroniken wird das Spiel letzten Mittwoch in Hannover einnehmen. Nach sage und schreibe drei Verlängerungen mussten sich die Angels 90:83 geschlagen geben und traten traurig und geknickt den kurzen Weihnachtsurlaub Richtung Heimat an. Seit dem 26. Dezember, zum Abendtraining, ist das Team wieder komplett und bereitet sich mit der frisch verlobten Mannschaftskapitänin Sami Hill auf ein richtungsweisendes Spiel am Mittwoch um 19 Uhr in eigener Halle vor. Dann empfangen die Eigner Angels zum zweiten Rückrundenspiel den Tabellenfünften aus Herne.

Gute Erinnerungen an die Hinrunde

Am ersten Spieltag trafen beide Teams im Hinrundenspiel aufeinander. Damals spielten die Angels eines der wenigen Spiele fast in Bestbesetzung. Zwar ohne die verletzte Asha Thomas, dafür aber mit Meg Wilson, die zum Einstand mit zehn Punkten und sechs Rebounds zeigte, warum man auf Seiten der Nördlinger auf eine baldiges „Meg, come back!“ der Kanadierin hofft. Wilson hatte mit ihrer Performance auch großen Anteil am knappen 68:67-Auswärtssieg. Diese Niederlage am 26. September war für die TC’ler aber so etwas wie eine Initialzündung. Man startete eine 5:0-Siegesserie, die erst am 31. Oktober zu Hause gegen die Luchse aus Hannover mit einem deutlichen 48:72 beendet wurde.

Neun Siege haben die Westfälinnen mittlerweile auf dem Konto und durften dabei auch ihre eigene Geschichte schreiben. Als bisher einziges Team gelang ihnen ein Sieg gegen den schier übermächtigen Aufsteiger Rheinland Lions, und das auch noch in deren Löwengrube (77:67). Der TC Herne, der also am Mittwoch um 19 Uhr in der Hermann-Keßler-Halle aufläuft (Live auf Sport total TV) hat also kaum noch etwas mit dem Team vom ersten Spieltag zu tun. Nicht nur, weil mit Taylor Mingo ein bekannter Name von Keltern nach Herne wechselte.

Es geht um viel für die Engel

Für die Eigner Angels ist das letzte Spiel des Jahres aus verschiedenen Gründen richtungsweisend: Zum einen gilt es, sich weiter Luft zu den Abstiegsplätzen zu verschaffen. Aktuell liegen die Rieserinnen mit sechs Punkte Vorsprung auf den ersten von vier Abstiegsplätzen auf Rang neun. Zudem liegen sie mit sieben Siegen und sieben Niederlagen punktgleich mit dem Tabellensiebten aus Saarlouis, aber eben einen Platz außerhalb des Saisonziels Play Offs.

Zum anderen gibt es in den anderen Hallen interessante Paarungen, die bei entsprechenden Resultaten die Kraterbasketballerinnen in der Tabelle nach oben spülen und den Wechsel ins neue Jahr angenehm gestalten könnten. Angenehmer auf jeden Fall, als es der Spielplan mit dem Erstligisten im neuen Jahr meint, folgen doch sofort am 02. Januar 2022 das schwierige Auswärtsspiel beim Tabellenführer in Bergisch Gladbach, am 05. Januar der Kampf um das Top Four beim deutschen Meister und Pokaltitelverteidiger in Keltern und am 09. Januar dann das Heimspiel gegen Halle. Von daher: Herne? Gerne!

Das Spiel um 19 Uhr ist für Zuschauerinnen und Zuschauer entsprechend der 2G-plus-Regel gestattet. Es herrscht Maskenpflicht. Vor dem 14. Dezember geboosterte Personen benötigen keinen Test, aber einen entsprechenden Nachweis. Es werden seitens der Angels wochentags keine zusätzlichen Testmöglichkeiten angeboten. (pm)