28. September 2020, 09:08
TSV 1861 Nördlingen

Neuer hauptamtlicher Jugendtrainer

Mohammed Hajjar Bild: TSV 1861 Nördlingen
Mohammed Hajjar ist neuer Verantwortlicher für den Basketball-Nachwuchs in Nördlingen.

Einen Erfolg bei der vorerst letzten Personalie für die Saison 2020/2021 können die Nördlinger Basketballer vermelden: Mohammed Hajjar zeichnet ab sofort verantwortlich für den Nachwuchs der TSV-Korbjäger als hauptamtlicher Jugendtrainer und stößt von den Eisbären Bremerhaven zu den Riesern.

Der 42-Jährige betreute in Bremerhaven zuletzt als Headcoach den NBBL-Nachwuchs, davor hatte er sich einen Namen als U19-Trainer des frischgebackenen Bundesliga-Aufsteigers Chemnitz 99ers gemacht. Der ehemalige syrische Nationalspieler ist zudem im Besitz der höchsten deutschen A-Trainerlizenz.

„Gemeinsam möchten wir die Ausbildung unserer jungen Spieler auf ein neues Level heben. Dabei werden wir an zwei Stellschrauben ansetzen: Zum einen die Stärkung unserer Basis im Rahmen von Schul-Kooperationen und Kindertrainings. Zum anderen die Schärfung eines stringenten Ausbildungskonzepts für alle Jugendmannschaften, um eine Durchlässigkeit in unsere weiblichen und männlichen Regionalliga-Mannschaften sicherzustellen.“, hat der Basketball-Lehrer bereits klare Vorstellungen von den nächsten Schritten. Dabei werden alle Jugendspieler von Hajjars internationaler Erfahrung und außergewöhnlichem Basketball-Fachwissen profitieren.

Die Nördlinger Verantwortlichen beeindruckte nicht nur die rein sportliche Qualifikation von Hajjar, sondern vor allem auch dessen Persönlichkeit und Werdegang. Der neue hauptamtliche Nachwuchstrainer reifte beim 18-fachen syrischen Meister Al Ettihad zum Nationalspieler und gewann mit Syrien 2001 gar die Asienmeisterschaft. Nach seiner aktiven Laufbahn eröffnete er eine Basketballschule in Aleppo, wo jedoch ab 2013 aufgrund der Kriegsgeschehnisse und großen Zerstörungen eine Weiterführung der Arbeit als Trainer unmöglich war. Der 2,03 Meter-Hüne musste aus seiner Heimat fliehen und landete in Deutschland, wo er sich in den vergangenen fünf Jahren eine neue Lebensgrundlage schaffte. „Bemerkenswert“ trifft es nur im Ansatz, wenn man auf Hajjars Leistung zu sprechen kommt, innerhalb von fünf Jahren fließend Deutsch und Englisch zu erlernen und zudem die höchste deutsche Trainerlizenz A, vollständig in deutscher Sprache, zu erwerben.

Im Sommer machte sich Hajjar ein Bild von Nördlingen: „Ich war von der Herzlichkeit der Nördlinger beeindruckt und welch hohen Stellenwert Basketball in der Stadt genießt. Aber auch die tollen Bedingungen vor Ort mit den Hallen und einer professionellen Organisation im Hintergrund haben mich überzeugt. Mir ist bewusst, dass hier eine echte Herausforderung wartet, aber genau das reizt mich letztlich. Ich freue mich sehr, jetzt loszulegen und gemeinsam mit meinen Trainerkollegen etwas aufzubauen und zu gestalten.“

Regionalliga-Headcoach Sebastian Moll ergänzt: „Wir hatten seit Anfang September bereits viel Gelegenheit uns auszutauschen und die ersten Weichen zu Stellen. Seine Art über Basketball nachzudenken deckt sich sehr gut mit unseren Vorstellungen für die Weiterentwicklung des Standorts. Wir freuen uns auf einen hochmotivierten Trainer und absoluten Fachmann.“ (pm)