Die Radler der Radsektion des Sportclubs von Airbus Helicopter starteten noch in der Dunkelheit an der Donaubrücke in Donauwörth. Beim Start dabei war der stellvertretende Vorsitzende des Vereines Via Claudia Augusta Bavariae e. V. Armin Neudert. Bild: Via Claudia Augusta
Am Samstag und Sonntag radelten Radsportclubs aus den Regionen entlang der historischen Route der Via Claudia Augusta jeweils einen Teilabschnitt und legten so insgesamt die ganze Route von der Donau bis zur Adria zurück. Das Ganze in nur 24 Stunden aufgeteilt auf 2 Tage.

Sie waren damit in ähnlichem Tempo unterwegs wie einst die römischen Reiter-Kuriere, wenn es eine eilige Nachricht vom italienischen Mutterland an den Grenzwall Limes im Norden oder umgekehrt zu überbringen gab und waren somit schneller als die Post unterwegs, denn ein Brief von Deutschland oder Österreich nach Italien kommt erst nach einigen Tagen an. Die „Rad-Kuriere“ der Via Claudia Augusta fuhren schon am ersten Tag über zwei Grenzen, durch drei Länder, bis nach Algund bei Meran.

Die Radler der Radsektion des Sportclubs von Airbus Helicopter starteten noch in der Dunkelheit an der Donaubrücke in Donauwörth. Der stellvertretende Vorsitzende des Vereines Via Claudia Augusta Bavariae e. V., Armin Neudert, lange Jahre Bürgermeister von Donauwörth und bewährter Starter von bereits mehreren Radstaffeln der Via Claudia Augusta in der Vergangenheit, ließ es sich nicht nehmen, mit dabei zu sein und den Rennradlern Glück zu wünschen. Diese trafen, trotz anfänglicher Dunkelheit und etwas Regen, schon um 8:50 am Augustusbrunnen vor dem Augsburger Rathaus ein, wo die Rennradler der Radsportgemeinschaft RSG Augsburg warteten, mit der sie noch gemeinsam bis Landsberg weiterradelten.

Nachricht im Gepäck

Die Rennradler waren ähnlich schnell unterwegs wie die römischen Reiterkuriere und schneller als die heutige Post. Sie transportierten auch eine Nachricht von der deutschen Donau über die Alpen an die italienische Adria bzw. an Italiens längsten Fluss Po, nämlich die Nachricht, dass es im kommenden Frühjahr wieder eine ähnliche, noch größere Radstaffel geben wird, wie es sie vor Jahren schon dreimal gegeben hat.

Damals radelten Gruppen von Radlern aller Gemeinden entlang der Via Claudia Augusta von ihrer Gemeinde in die nächste. Insgesamt rund 100 Gemeinden, in 14 Tagen, 700 Kilometer, von der Donau an die Adria. Im kommenden Frühjahr soll es wieder eine solche Radstaffel geben, die von Trento nicht nur nach Altino bei Venedig, sondern auch nach Ostiglia am Po südlich von Verona führen soll.

Die vierte Ausgabe der Radstaffel wird aber nicht an 14 aufeinanderfolgenden Tagen und somit an einem Stück stattfinden, sondern jedem Abschnitt wird ein verlängertes Wochenende gewidmet sein: (1) Bayern, (2) Tirol, (3) Reschenpass – Trento, (4) Via Claudia Augusta „Altinate“ von Trento nach Altino, (5) Via Claudia Augusta “Padana” von Trento nach Ostiglia am Po.

Zwischen den Wochenenden rastet die Radstaffel. Die Radstaffel soll die Gemeinden, Menschen und ihre Kulturen entlang der Via Claudia Augusta verbinden. Entlang der ganzen Route wird besondere Kultur auf besondere Art erlebbar sein, die sonst nicht immer und nicht jedem zur Verfügung steht.

An den Abenden soll es kleine Feste geben, bei denen der Tag ausklingt. Kultur entlang der Route und die kleinen Feste werden natürlich auch jenen offenstehen, die nicht radeln wollen oder können, aber an der Via Claudia Augusta und ihre Vielfalt an Kultur interessiert sind. Die Radstaffel wird also eine Schaufenster der Kultur sein. Sie wird außerdem ein starkes Signal sein, dass die Via Claudia Augusta in eine neue Saison startet, ein „Saison Opening“, wenn man so will. (pm)