Abgebildete Personen (v.l.n.r.): Herr Kammer, Herr Hengstebeck, Tiefbauleiter Gerhard Schappin, Landrat Stefan Rößle, Bauleiter Florian Abspacher, Bürgermeister Hubert Eberle. Bild: Simon Kapfer, Landratsamt Donau-Ries
Bei der Erneuerung der Ortsdurchfahrt Oberndorf werden mit einer im Landkreis neuen Methode Rohstoffe eingespart.

Seit Mitte März 2019 laufen die Bauarbeiten für die Erneuerung der Ortsdurchfahrt in Oberndorf. Da es sich hier um eine Kreisstraße handelt, führt der Landkreis Donau-Ries in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Oberndorf diese Maßnahme federführend durch. 

Dabei muss der bestehende Straßenoberbau entlang der Dorfstraße und der Eggelstetter Straße auf einer Länge von ca. 1 km durch einen frostsicheren Aufbau durchgängig ersetzt werden. Da in der Regel das bestehende Frostschutzmaterial nicht mehr einbaufähig ist, muss nach der durchgeführten Beprobung das Material entsprechend entsorgt werden. Hier werden große Massen an Rohstoffen auf Deponien gefahren und somit nicht mehr wiederverwendet. Die Entsorgungskosten orientieren sich an dem festgestellten Laborergebnissen und stehen dabei oft nicht im Verhältnis mit den eigentlichen Baukosten. 

Gemeinsam mit der bauausführenden Firma STRABAG hat sich die Tiefbauverwaltung des Landkreises und die Gemeinde Oberndorf nun für eine alternative Verfahrensweise entschieden. Durch die Firma STRABAG kann das vorhandene Frostschutzmaterial vor Ort soweit aufbereitet werden, dass es nachweislich alle Frostschutzeigenschaften besitzt. Die Aufbereitung erfolgt in einer mobilen Aufbereitungsanlage. Ohne lange Transportstrecken wird dieses Material schließlich wieder auf der Baustelle eingebaut. 

In einem ersten Schritt wird das ausgebaute Material mit Hilfe einer Siebanlage nach Korngrößen getrennt. Das grobe Material wird in einem weiteren Schritt durch ein Prüfinstitut geprüft und dann in einer Art Dosieranlage mit geeigneten Betonsand im vorgegebenen Mischungsverhältnis vermengt. Über ein Förderband gelangt das geprüfte und nun einbaufähige Frostschutzmaterial direkt auf den Lkw der es letztlich über kurze Wege zum Wiedereinbau befördert. Zusammen mit dem Ingenieurbüro Kammer prüft die Tiefbauverwaltung genau ob dabei alle technischen Standards eingehalten werden. 

Landrat Stefan Rößle und Tiefbauamtsleiter Gerhard Schappin sind sich einig, dass diese innovative Vorgehensweise nicht nur wirtschaftliche Vorteile bringt, sondern besonders auch aus ökologischer Sicht einen klaren Gewinn darstellt, da hier nachhaltig Ressourcen und damit die Umwelt geschont wird. Auch Bürgermeister Hubert Eberle unterstütz die Herangehensweise und freut sich, dass in seiner Gemeinde ein derartiges Pilotprojekt durchgeführt werden kann. Der Ausbau der Ortsdurchfahrt liegt sehr gut im Zeitplan und kann heuer im Herbst abgeschlossen werden. (pm)