Bei einem Vorort-Termin in Oettingen wurde den Mitarbeitern des Bauhofs die neue Technik vorgestellt. Von links: Bürgermeister Thomas Heydecker, Stefan Mayer (Bauamtsleitung), Martin Bickel (Stadtbauamt), Daniel Christ (Bauhof), Michael Gruber (Bauhof), Petra Fürbeck (vialytics GmbH), Florian Lübs (Kundenbetreuer vialytics). Bild: Thomas Oesterer
Wie steht es um die Straßen in Oettingen und Stadtteilen? Das soll künftig mittels Smartphone-App, künstlicher Intelligenz, unzähligen Fotos und einer Software des Unternehmens "vialytics" ermittelt werden.

Die Mitarbeiter des städtischen Bauhofes in Oettingen arbeiten künftig mit einer Software und einem Smartphone, um den aktuellen Zustand ihrer Straßen schneller und vor allem effektiver erfassen zu können. Zum Einsatz kommt dabei eine gewöhnliche Smartphone-Kamera, die an der Windschutzscheibe angebracht wird und die - je nach Vorabeinstellung - Bilder von Straßenzügen aufnimmt und dann in einem Verarbeitungssystem zusammenführt und schließlich auch auswertet. "Mit diesem System können wir rechtzeitig erkennen, ob eine Straßensanierung notwendig ist und so teuren Neubaumaßnahmen vorbeugen. Außerdem entlastet die neue Software unsere Bauhofmitarbeiter enorm", erklärt Oettingens Bürgermeister Thomas Heydecker.

Software erkennt und bewertet Straßenschäden automatisch

Was Heydecker damit meint? Während der Fahrt nimmt die App - je nach Einstellung - unzählige Fotos auf. Bei der sogenannten Zustandserfassung sogar alle vier Meter ein neues. Mit dem Bluetooth-Knopf am Lenkrad kann zudem jederzeit eine Gefahrenstelle mit einem Bild und einer Sprachnotiz aufgenommen werden. Gesichter oder Kfz-Kennzeichen anonymisiert die Software automatisch. Mithilfe eines GPS-basierten Systems können die städtischen Mitarbeiter im Nachgang dann nicht nur genau verfolgen, welche Strecken bereits erfasst wurden. Anhand der Fotos ermittelt die Software auch genau, wo Straßenschäden besonders gravierend bzw. welche Streckenabschnitte in gutem Zustand sind. Farblich markierte Bereiche auf einer digitalen Straßenkarte und ein Schulnotensystem sollen dann dem Bauamt und auch dem Stadtrat Aufschluss darüber geben, welche Bereiche dringend saniert werden müssen.

So sieht das vialytics-System aus Sicht des Fahrers aus. Bild: Bastian Rosato / vialytics

Zeitintensive Dokumentation entfällt für Bauhofmitarbeiter

Gespeichert werden die entsprechenden Bilder automatisch auf den Servern des Unternehmens. Die Stadt Oettingen hat dabei stets die Möglichkeit, auf die Daten zurückzugreifen und diese für ihre Planungen einzusetzen. "Für die Mitarbeiter unseres Bauhofs entfällt die zeitintensive und komplizierte Dokumentation. Sie können sich so voll auf ihre eigentliche Arbeit konzentrieren", erklärt Heydecker und Petra Fürbeck, Senior Sales Manager bei vialytics, ergänzt: "Unsere Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt, dass unsere App dabei hilft, Straßenschäden objektiv beurteilen zu können. Auch im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern einer Gemeinde entsteht so eine gewisse Transparenz, die allen Beteiligten weiterhilft. Über die Planungsansicht lassen sich sowohl langfristige Erhaltungsmaßnahmen als auch kurzfristig Reparaturen perfekt organisieren."

Mit der Einführung der neuen Software ist Oettingen jetzt Teil einer illustren Runde. Zu den mittlerweile über 250 Städten, Landkreisen und Kommunen, die "vialytis" nutzen, gehört u. a. auch die Stadt Prag. Vorreiter im Landkreis Donau-Ries ist die Stadt Harburg. Sie arbeitet bereits seit Mai 2021 mit der Software.