3. Mai 2022, 10:26
Agentur für Arbeit

Arbeitslosenquote sinkt auf 1,7 Prozent

Bild: DRA
Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Donau-Ries ist im April nochmals leicht gesunken. Die Arbeitslosenquote beträgt 1,7 Prozent; im März lag sie bei 1,8 Prozent und vor einem Jahr bei 2,3 Prozent.

Derzeit sind 1.341 Menschen ohne Arbeit gemeldet, 119 weniger als vor einem Monat und 461 weniger als vor einem Jahr. Im April haben sich 494 Personen arbeitslos gemeldet, davon kamen 213 aus einer Beschäftigung und 141 aus einer Ausbildung oder Weiterbildungsmaßnahme. Im Gegenzug konnten 606 die Arbeitslosigkeit beenden, 240 davon nahmen eine Erwerbstätigkeit auf und 122 begannen eine Aus- oder Weiterbildung.

Von den 1.341 arbeitslos gemeldeten Menschen waren 723 (minus 119 im Vergleich zum Vormonat) bei der Arbeitsagentur und 618 (gleich viele wie im Vormonat) im Jobcenter Donau-Ries gemeldet.

„Insgesamt hat sich der Arbeitsmarkt in unserer Region nach der Corona-Krise wieder gut stabilisiert. Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine sind zum jetzigen Zeitpunkt im Hinblick auf die Arbeitsmarktzahlen noch nicht erkennbar, jedoch zeichnen sich dämpfende Effekte ab. Wirtschaftliche Belastungen durch zu-rückgehende Exporte, Lieferkettenstörungen und Energiepreiserhöhungen bereiten vielen Unternehmen und auch Privatpersonen zunehmend Probleme“, berichtet Werner Möritz, operativer Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Donauwörth.

Geflüchtete aus der Ukraine - Wechsel der Zuständigkeit vom Asylbewerberleistungsgesetz ins Sozialgesetzbuch II zum 01.06.2022

Viele ukrainische Flüchtlinge sind inzwischen in unseren Landkreisen angekommen. Bisher erfolgte deren „Versorgung“ kommunal und die Geldleistungen wurden auf Basis des Asylbewerberleistungsrechts von den Landkreisen ausgezahlt. Zum 01.06.22 ist nun ein „Systemwechsel“ geplant. Auch wenn das Gesetz erst beschlossen werden muss, besteht der klare politische Wille, dass künftig die Jobcenter sowohl den Lebensunterhalt sichern, als auch die Integration in Arbeit und Ausbildung begleiten. Aktuell ist davon auszugehen, dass die Zahl der Bedarfsgemeinschaften um ca. 30 - 50 Prozent steigen wird.
„Für die Jobcenter ist das angesichts der sehr kurzen Vorlaufzeit eine Mammutaufgabe. Seit Mitte April wird in enger Abstimmung zwischen Jobcenter, Arbeitsagentur, Landratsamt und Netzwerkpartnern mit Hochdruck daran gearbeitet, eine möglichst reibungslose Umstellung und die rechtzeitige Auszahlung der Leistungen aus der Grundsicherung zum 01.06.22 zu bewerkstelligen“ so Möritz.

Kurzarbeit

Unternehmen nutzen auch weiterhin das Kurzarbeitergeld um ihre Beschäftigten zu halten. Da die Betriebe bis zu drei Monate im Nachgang abrechnen können, liegen verlässliche Daten erst mit einem längeren zeitlichen Verzug vor. Der aktuelle Trend lässt sich am besten an den monatlich neu eingegangenen Anzeigen ablesen.

Die Zahl der Anzeigen über konjunkturelle Kurzarbeit ist im April gestiegen. Bis zum 27.04.22 gingen 21 neue Anzeigen für 261 Beschäftigte ein. Im März wurden 7 Anzeigen für 222 Beschäftigte eingereicht.
„Unsicherheitsfaktoren sind weiterhin der Covid-Ausbruch in China und der Ukrainekrieg, welche negative Auswirkungen auf Lieferketten nach sich ziehen und damit in Folge auch wirtschaftliche Engpässe in den regionalen Unternehmen auftreten können“, führt der stellvertretende Agenturleiter zur aktuellen Situation aus.

Gemeldete Arbeitsstellen

Im April wurden 306 neue Arbeitsstellen gemeldet, 9 weniger als im März und 37 mehr als vor einem Jahr.
Insgesamt befinden sich im Stellenpool 1.764 Arbeitsstellen, 46 mehr als vor einem Monat und 503 mehr als im Vorjahr. Bei knapp 84 Prozent der gemeldeten Stellen liegen die Anforderungen auf Fachkraftniveau und höher. Dagegen sind nur knapp 49 Prozent der Arbeitslosen Fachkräfte oder Spezialisten.

„Erfreulich ist, dass sich die Arbeitskräftenachfrage nach der Pandemie wieder stabilisiert hat. Leider können wir den Unternehmen oftmals die benötigte Arbeitskraft nicht anbieten und die Stellen bleiben länger vakant. Wir wollen deshalb gemeinsam mit den Arbeitgebern die Qualifizierung der bereits Beschäftigten ausbauen. Dieser Weg ist neben der Fachkräftemigration eine erfolgversprechende Säule der Fachkräftesicherung“, wirbt Möritz.
Für 1.242 Stellen werden Arbeitnehmer oder Arbeitnehmerinnen in Vollzeit und für 220 in Teilzeit gesucht. Bei 285 Stellen ist eine Beschäftigung in Vollzeit oder Teilzeit möglich. Von den Personaldienstleistern sind 28 Prozent der offenen Stellen gemeldet.

Personal wird besonders in diesen Bereichen gesucht: Verkauf, Lager, Maschinenbau, Büro- und Sekretariat, Kfz-Technik, Berufskraftfahrer, Reinigung, Metallbearbeitung, elektrische Betriebstechnik und Kranführer.

Ausbildungsmarkt

Die Aktivitäten am regionalen Ausbildungsmarkt laufen unvermindert auf Hochtouren. Seit Beginn des Berichtsjahres am 01.10.2021 meldeten sich 778 Bewerber, die eine Berufsausbildung anstreben. Von den Betrieben wurden im gleichen Zeitraum 1.298 offene Ausbildungsstellen gemeldet. Im April standen 284 bisher unversorgten Ausbildungssuchenden insgesamt 800 unbesetzten Ausbildungsstellen gegenüber.

„Einerseits eine angenehme Wahlsituation für die künftigen Azubis, andererseits aber auch ein deutlicher Hinweis, dass hier für die Betriebe ein Engpass besteht“, erläutert Werner Möritz. „Jeder der sich für eine Berufsausbildung entscheidet, ob Jugendlicher oder auch als Erwachsener, verringert erheblich das Risiko in seinem Berufsleben arbeitslos zu werden. Fachkräfte werden nicht nur aktuell dringend von den Arbeitge-bern gesucht, auch in Zukunft ist ein erfolgreicher Berufsabschluss die beste „Versicherung“ einen gut be-zahlten Arbeitsplatz zu haben. Wir von der Arbeitsagentur unterstützen gerne auch Erwachsene, die diesen Schritt wagen.“ (pm)