Bild: Agentur für Arbeit Donauwörth
Wie bereits zu erwarten war, stieg die Arbeitslosenquote im Landkreis im Januar auf 2,3 Prozent. Grund hierfür sind u. a. die zahlreichen befristeten Arbeitsverträge, die häufig zum Jahresende auslaufen.

„Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Donau-Ries ist im Januar wie erwartet gestiegen. Die Arbeitslosenquote liegt bei 2,3 Prozent; im Dezember lag sie noch bei 2,1 Prozent. Aktuell sind 1.823 Menschen arbeitslos gemeldet, das sind 184 mehr als vor einem Monat“, berichtet Richard Paul, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Donauwörth. Die Zunahme der Arbeitslosigkeit im Januar ist üblich. Der Grund sind auslaufende Arbeitsverträge zum Jahresende und saisonbedingte Entlassungen in der Winterzeit. Der Saisonfaktor wird an der Arbeitslosigkeit der Männer deutlich, da diese vermehrt in den witterungsabhängigen Berufen tätig sind. Die Anzahl der arbeitslos gemeldeten Männer ist um 113 oder 12,5 Prozent gestiegen. Dagegen verzeichnen wir bei den Frauen ein Plus von 71 oder 9,7 Prozent.

„Im Vergleich zum Januar 2022 sind 273 Menschen mehr arbeitslos gemeldet. Das entspricht einer Steigerung von 17,6 Prozent. Hier spielt der Zuzug von Geflüchteten aus der Ukraine eine wesentliche Rolle. Betrachtet man die Arbeitslosenzahlen differenziert nach der Zuständigkeit von Arbeitsagentur und Jobcentern wird die Entwicklung noch deutlicher, denn seit Juni 2022 sind die Jobcenter für die Betreuung der ukrainischen Geflüchteten zuständig.

Während im Vorjahresvergleich bei der Arbeitsagentur 52 Personen oder 5,3 Prozent weniger Arbeitslose zu verzeichnen sind, stieg die Zahl der Arbeitslosen beim Jobcenter Donau-Ries beträchtlich um 325 oder 56,7 Prozent an. Im Januar waren 213 Arbeitslose mit ukrainischer Staatsangehörigkeit beim Jobcenter Donau-Ries gemeldet", erläutert der Agenturleiter.

Von den im Januar 2023 insgesamt 1.823 arbeitslos gemeldeten Menschen waren 925 (plus 175 im Vergleich zum Vormonat) bei der Arbeitsagentur und 898 (plus neun im Vergleich zum Vormonat) im Jobcenter registriert.

Dynamik am Arbeitsmarkt

Im Januar haben sich 2.580 Personen arbeitslos gemeldet, davon kamen 1.384 aus einer Beschäftigung und 344 aus einer Ausbildung oder Weiterbildungsmaßnahme. Im Gegenzug konnten 1.785 die Arbeitslosigkeit beenden, 527 davon nahmen eine Erwerbstätigkeit auf und 313 begannen eine Aus- oder Weiterbildung.

Der Bestand an Arbeitslosen im Landkreis Donau-Ries, Gebietsstand Januar 2023. Bild: Agentur für Arbeit Donauwörth

Gemeldete Arbeitsstellen

Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist weiterhin hoch. Von den Arbeitgebern wurden 243 neue Arbeitsstellen gemeldet, 2 mehr als im Dezember und 42 mehr als vor einem Jahr. Im Stellenpool der Arbeitsagentur sind im Landkreis Donau-Ries derzeit 1.682 freie Arbeitsstellen (33 mehr als vor einem Monat und 75 mehr als im Vorjahr). Bei knapp 83 Prozent der gemeldeten Stellen liegen die Anforderungen auf Fachkraftniveau und höher. Dagegen sind nur rund 47 Prozent der Arbeitslosen Fachkräfte oder Spezialisten.

Für 1.138 Stellen werden Arbeitnehmer oder Arbeitnehmerinnen in Vollzeit und für 215 in Teilzeit gesucht. Bei 329 Stellen ist eine Beschäftigung in Vollzeit oder Teilzeit möglich. Von den Personaldienstleistern sind rund 23 Prozent der offenen Stellen gemeldet.

„Der Arbeitsmarkt bietet auch künftig gute Chan­cen für qualifizierte Fachkräfte und diejenigen, die bereit sind, sich weiterzubilden. Für Ungelernte ist es wesentlich schwerer, auf dem Arbeitsmarkt dauerhaft unterzukommen. Ihnen empfehlen wir daher, sich vom Helfer zur Fachkraft weiterzubilden. Die Ar­beitsagentur fördert eine Qualifizierung nicht nur wäh­rend der Arbeitslosigkeit, sondern auch im Beschäftigungsverhältnis im Betrieb. Digitalisierung und Strukturwandel verändern die Berufsbilder, deshalb ist lebenslanges Lernen - auch für Fachkräfte - von immenser Wichtigkeit. Wir unterstützen Unternehmen und ihre Belegschaft, sich zukunftssicher aufzustellen und den Arbeitsplatz zu erhalten. Ein Beratungsgespräch mit der Agentur für Arbeit vor Ort lohnt sich in jedem Fall", wirbt Richard Paul.

In diesen Arbeitsfeldern wird aktuell besonders viel Personal gesucht: Lager, Verkauf, Büro- und Sekretariat, elektrische Betriebstechnik, Maschinenbau, Kraftfahrzeugtechnik, Berufskraftfahrer, spanende Metallbearbeitung, Sanitär- Heizungs- und Klimatechnik, Reinigung.

Jetzt beginnt die „heiße“ Phase der Ausbildungsplatzsuche!

Das Zwischenzeugnis Mitte Februar läutet für Schulabgänger*innen die letzte Phase der aktiven Bewerbungszeit um Ausbildungsstellen ein. Viele Firmen werden in den nächsten Wochen entscheiden, welcher Bewerber oder welche Bewerberin nach Ende der Schulzeit mit der Ausbildung beginnen darf.

Der Donauwörther Agenturleiter appelliert deshalb an alle Jugendlichen, die noch keine Ausbildungsstelle gefunden haben, mit den Bewerbungsaktivitäten jetzt richtig Gas zu geben. Unsere Beratungskräfte unterstützen dabei individuell bei Berufswahl und Stellensuche. Die Berufsberatung hilft auch in der Ausbildungszeit, wenn es mal nicht so „rund“ läuft.

Unsere Unterstützungsmöglichkeiten reichen vom Nachhilfeunterricht bis zu sozialpädagogischer Betreuung. (pm)