Die Raiffeisen-Volksbank Ries und die Raiffeisen-Volksbank Wemding gehen künftig gemeinsame Wege. Die Fusion der beiden genossenschaftlichen Kreditinstitute im Ries wurde bei der Vertreterversammlung der Raiffeisen-Volksbank Ries mit 100 Prozent Zustimmung beschlossen. Zuvor hatte sich auch die Vertreterversammlung in Wemding einstimmig für den Zusammenschluss ausgesprochen. Aufsichtsratsvorsitzender Prof. Dr. Markus Glück sprach von einer „wegweisenden Entscheidung“. Man könne jetzt sehr stark und gut gerüstet in die Zukunft gehen. Die neue Raiffeisen-Volksbank Ries bleibt ein verlässlicher Partner in der Region – mit rund 1,8 Milliarden Euro Bilanzsumme.
Erfolgsgeschichte beider Häuser soll fortgeschrieben werden
Als der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Dr. Walter Greiner um kurz vor 22:00 Uhr die Vertreterinnen und Vertreter zur entscheidenden Abstimmung aufrief, war allen Anwesenden klar, dass sie einem „historischen Moment“ beiwohnten. Vorstandsvorsitzender Bernhard Ströbele hatte davor die Vision der Vorstände aus beiden Häusern skizziert. „Wir passen sehr gut zusammen, die Chemie stimmt“, sagte er. „Wir sind keine anonyme Großbank, keine Filiale eines Konzerns. Wir sind eine Genossenschaft aus der Heimat und für die Heimat.“ Diese genossenschaftliche Kraft könne mit der Fusion noch mehr zum Tragen kommen.
Mit der Übernahme aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der RVB Wemding soll die Erfolgsgeschichte beider Häuser nun gemeinsam fortgeschrieben werden. Die demokratische Struktur bleibt: Vertreterinnen und Vertreter werden von den Mitgliedern weiterhin nach Bezirken gewählt. Der Aufsichtsrat setzt sich nach der Fusion aus 14 Mitgliedern zusammen, davon elf aus der RVB Ries und drei aus Wemding. Als weitere hauptamtliche Vorstandsmitglieder sollen die Wemdinger Vorstände Bernd Frisch und Klaus Pelz bestellt werden. Nach dem geplanten Eintritt in die Altersteilzeit von Bernhard Ströbele im Oktober 2026 werde die Bank dann von einem Dreier-Vorstandsteam geführt werden – mit Dr. Greiner als Vorstandsvorsitzendem und Frisch und Pelz als weiteren Mitgliedern des Vorstandes.
Drei neue Mitglieder ergänzen Aufsichtsrat
In 50 Mitgliederversammlungen im Ries und im Kesseltal auf der einen Seite und im Wemdinger Geschäftsgebiet auf der anderen Seite hatten Vorstände und Führungskräfte schon im März über die Fusionspläne informiert und Fragen der Mitglieder im ganzen Geschäftsgebiet beantwortet. So waren keine Fragen mehr offen, als es zur Abstimmung über die Fusion ging. Als Dr. Greiner fragte: „Wer stimmt für eine Fusion der Raiffeisen-Volksbank Ries mit der Raiffeisen-Volksbank Wemding?“, gingen alle Stimmkarten in die Höhe. Beim langanhaltenden Applaus war die Erleichterung allen Beteiligten anzumerken. Schließlich war dem Abend im Stadtsaal Klösterle ein monatelanger, intensiver Vorbereitungsprozess vorausgegangen. Ströbele dankte allen, die sich hier eingebracht hatten und weiter einbringen, besonders seinen Wemdinger Vorstandskollegen für ihre Weitsicht und das Vertrauen. Auch Prof. Glück dankte in Richtung Wemding für den sehr großen Vertrauensvorschuss, „den wir nicht enttäuschen werden“.
Die Raiffeisen-Volksbank Ries wird nach der Fusion eine Bilanzsumme von rund 1,8 Milliarden Euro haben. Die Zahl der Mitglieder wächst auf über 32.000, die Kundenzahl auf rund 52.000. Mit über 1,3 Milliarden Euro Ausleihungen an Kunden ist und bleibt die Bank starker Motor der regionalen Wirtschaft und Baufinanzierer der Region. Zu den 233 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern werden weitere 54 aus Wemding kommen. Die technische Fusion, also die Zusammenlegung der IT-Systeme und damit eine Umstellung der Kontonummern für bisherige Wemdinger Kundinnen und Kunden, wird im September erfolgen. Drei neue Mitglieder ergänzen den Aufsichtsrat der fusionierten Bank: Markus Deffner aus Wolferstadt, Werner Geiß aus Fessenheim und Alexandra Hönle aus Amerbach. Sie wurden einstimmig von der Vertreterversammlung gewählt. (dra)