In der festlich geschmückten Aula der Berufsschule Höchstädt wurden acht junge Auszubildende des Friseurhandwerks in einem feinen Rahmen ins Berufsleben verabschiedet. Die neue Obermeisterin Birgit Janosch-Rud begrüßte bei ihrer ersten Freisprechfeier die frisch gebackenen Friseurgesellinnen sowie zahlreiche Ehrengäste. Die musikalische Umrahmung übernahm das Duo „Bogenspiel“ aus Kaisheim. Es sorgte für einen feierlichen, aber auch emotionalen Ton bei dieser besonderen Veranstaltung.
Corona hat Spuren hinterlassen
In ihrer Rede blickte Janosch-Rud auch zurück auf die schwierige Zeit zu Beginn der Ausbildung dieser Absolventinnen. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie waren damals noch deutlich spürbar. Viele Salons hatten über Monate schließen müssen. Neue Ausbildungsverträge waren in dieser Phase selten. Umso erfreulicher, dass nun acht Prüflinge ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben. Birgit Janosch-Rud richtete ermutigende Worte an die jungen Gesellinnen: „Sie können nun Träume sichtbar machen.“ Der Beruf sei voller Magie, Kreativität und Emotionen. Sie forderte die Absolventinnen auf, mutig zu sein. „Zeigen Sie Extravaganz, entwickeln Sie Ihre eigene Handschrift.“ Auch auf die Zukunft blickte die Obermeisterin optimistisch: „Das Friseurhandwerk hat Perspektive. Kein Tag ist wie der andere. Sie dürfen gestalten, Menschen verschönern und ihnen ein gutes Gefühl geben.“
Gratulation und Lob von Ehrengästen
Für den Landkreis Dillingen überbrachte der Stellvertreter des Landrats Joachim Hien die Glückwünsche. Er betonte die Bedeutung des Handwerks für das Wohlbefinden der Menschen: „Sie sorgen für Haarkultur, Schönheit und ein gutes Gefühl.“ Besonders dankte er den Betrieben, die trotz der schwierigen Lage Ausbildungsplätze geschaffen hatten.
Auch Höchstädts Bürgermeister Stephan Karg würdigte die Leistung der Absolventinnen: „Ihr Gesellenbrief ist ein Zeichen für Ihren Fleiß und Ihre Ausdauer.“ Er hob hervor, wie wertvoll ein Besuch im Friseursalon sein kann. „Oft geht man mit neuem Selbstvertrauen und frischer Energie hinaus.“
Humor kennzeichnete das Grußwort von Oberstudiendirektor Gerhard Weiß, Leiter der Berufsschule Höchstädt. Er verglich die Ausbildung mit einer Autofahrt – mal mit Schlaglöchern, mal mit engen Kurven, nun aber an einer Kreuzung: „Jetzt entscheiden Sie, wo es hingehen soll.“ Sein Wunsch: „Treffen Sie Ihre Wahl mit Mut und Zuversicht.“ Weiß nutzte die Gelegenheit, auch das Engagement der Lehrkräfte zu loben. Drei Jahre lang hätten sie sich mit Herzblut für die Ausbildung eingesetzt.
Besondere Ehrung für Marie Wiedenmann aus Wallerstein
Den offiziellen Akt der Freisprechung übernahm Kreishandwerksmeister Werner Luther. In seiner Festrede gratulierte er den jungen Gesellinnen herzlich: „Mit Ihrer Kunst stiften Sie Selbstvertrauen, Glück und Zufriedenheit.“ Friseurinnen müssten nicht nur modisch auf dem neuesten Stand sein, sondern auch mit Einfühlungsvermögen, Geschick und Nervenstärke überzeugen. „Ihre Schere ist Ihr Zauberstab“, sagte Luther. Die Mischung aus Kreativität und Menschenkenntnis sei das Besondere an diesem Beruf. Er forderte die Absolventinnen auf, ihren Weg mit Begeisterung und Mut weiterzugehen. Zur feierlichen Freisprechung ließ er die jungen Frauen aufstehen, um diesen Moment ganz bewusst zu erleben. Innungsbeste war Marie Wiedenmann vom Salon Hintermeier in Wallerstein. Für ihre herausragende Leistung erhielt sie ein Geschenk und einen Blumenstrauß.
Ehre, wem Ehre gebührt
Im Rahmen der Feier wurden auch langjährige Meister des Friseurhandwerks ausgezeichnet. Helmut Dunkl aus Wertingen und Christoph Hintermeier aus Wallerstein erhielten den Goldenen Meisterbrief. Diese Auszeichnung wird verliehen an Friseurmeister, die das 60. Lebensjahr vollendet und mindestens 35 Jahre aktiv im Beruf gewirkt haben. Eine besondere Würdigung erhielt Willi Uhl, der von 2016 bis 2025 Obermeister der Friseurinnung Nordschwaben war. Bereits seit 1995 war er im Vorstand der Innung aktiv. Kreishandwerksmeister Luther überreichte ihm als Dank für seine langjährige ehrenamtliche Arbeit einen Geschenkkorb. Er dankte Uhl für seine Treue, seine Führungsarbeit und sein Herzblut für das Handwerk. (dra)