28. September 2018, 14:35

DIY: Ein Stück Orient – Makramee-Schmuck

Judith Fackler aus Wemding knüpft gewachstes Polyestergarn zu einzigartigen Schmuckstücken. Bild: Diana Hahn
Makramee ist eine aus dem Orient stammende Knüpftechnik. Die Ursprünge dieses alten Handwerks liegen weit in der Vergangenheit. Im Laufe der Geschichte wurde die Technik stetig weiterentwickelt und für verschiedenste Zwecke eingesetzt, unter anderem zur Fertigung von Kleidung, Teppichen und als Wanddekoration. Die Technik fand aber auch praktische Anwendung und wurde zum Beispiel angewendet um Zaumzeug für Reittiere, Hängematten, Taschen und Behältnisse anzufertigen. Bei der Makramee-Technik werden in der Regel zwei Fäden derart miteinander verknotet, dass sich ein Faden um den anderen schlingt. In der Anzahl und Kombination der verarbeiteten Knoten ergeben sich dann unzählige Möglichkeiten, Ornamente zu erzeugen.
Das Wort Makramee stammt aus dem Arabischen und bedeutet „geknüpfter Schleier“
Wemding - Vor mehr als 150 Jahren entwickelten sich in Lateinamerika erste Varianten von Makramee-Schmuck. Und auch heute ist es in vielen Teilen Mittel- und Südamerikas noch gepflegte Tradition, Gürtel, Ketten und Armbänder zu knüpfen. Sogar in unsere Breitengrade hat es die alte Handwerkskunst geschafft: Seit knapp einem Jahr knüpft Judith Fackler aus Wemding gewachstes Polyestergarn zu einzigartigen Schmuckstücken. „Angefangen hat alles, als ich auf dem Afrika & Karibik Fest in Oettingen bzw. dann später in Wassertrüdingen Makramee-Schmuck gesehen habe. Weil ich handwerklich eigentlich recht geschickt bin, wollte ich es dann einfach ausprobieren und habe mir die Technik nach und nach selbst beigebracht“, erzählt Judith. Sie habe dann mit einfachen Sachen angefangen. Eines ihrer ersten Stücke sei ein Spiralarmband gewesen. „So eines wie ich jetzt auch gerade trage“, sagt Judith und deutet auf ein schmales Armband an ihrem Handgelenk, an dem sich viele kleine aneinandergereihte Knoten erkennen lassen. Nach und nach habe sie sich dann an anspruchsvollere Schmuckstücke herangearbeitet. Je nachdem wie aufwändig die Schmuckstücke sind, die die 20-Jährige anfertigt, braucht sie dafür zwischen 45 Minuten und drei Stunden. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt: „Mir werden oft Steine oder Anhänger geschickt, die ich dann in die Schmuckstücke einarbeite. Und auch die Farben kann man sich nach Wunsch aussuchen“, erklärt Judith. Da sich jeder sein Schmuckstück ganz individuell zusammenstellen kann, entstehen wunderbare Unikate in filigraner Makramee-Technik. Diese seien, so erklärt Judith, zudem sehr robust und könnten eigentlich rund um die Uhr getragen werden.
So sehen die Schritte bis zum fertigen Armband aus:
Bild: DRA
Das Wohnzimmer dient als Werkstatt
Bei ihren eigenen Designs bleibt Judith vor allem einem treu: „ihrem“ Farbspektrum. „Mein Stil ist in Erdtönen gehalten. Wenn ich Farben verwende, dann lila und weinrot. Einfach aus dem Grund, weil mir das am besten gefällt. Wenn jemand aber gerne ein pinkes Schmuckstück haben möchte, bekommt er das natürlich“, erklärt die 20-Jährige. Ihre Anhänger, die sie in den Schmuckstücken verwendet, kommen größtenteils direkt aus Indien. Sowohl bei den Anhängern als auch beim Garn, das sie verwendet, legt die Wemdingerin viel Wert auf Qualität. Ihrem Hobby für Makramee-Schmuck geht Judith in ihrer Freizeit nach. Als Werkstatt dient ihr dann ihr Wohnzimmer. Dort bewahrt sie in einem Sekretär ihre ganzen Materialien auf. Und das ist eine ganze Menge, denn neben ihrer Leidenschaft für Makramee designt und näht die 20-Jährige außerdem Beutel und kleine Kosmetiktaschen. Ihre Einzelstücke verkauft Judith über ihre Social-Media- Kanäle und auf dem Selber g`macht Markt, der am 30. September 2018 zum zweiten Mal in Harburg stattfindet. Circa 50 bis 60 Schmuckstücke wird sie dort zum Verkauf anbieten. Aber natürlich nimmt sie auch Bestellungen für Sonderanfertigungen entgegen. Ihr handgefertigter Schmuck findet bereits jetzt großen Anklang bei den Käufern und meist bleibt es nicht bei einem Stück: „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass jeder, der einmal etwas bei mir gekauft hat, auch wiederkommt. Manche entscheiden sich dann auch später, dass sie gerne noch ein passendes Armband zur Kette oder zusätzlich Ohrringe im gleichen Design möchten“, freut sich Judith Fackler über ihre treuen Kunden, die sie mit ihrem Makramee-Fieber infiziert hat.

Info

Wer sich ein Bild von Judiths Einzelstücken machen oder ein Schmuckstück in Auftrag geben möchte, kann das entweder auf dem Selber g`macht Markt, der am 30. September 2018 in Harburg stattfi ndet, oder über ihre Social-Media-Kanäle: Instagram: @makramio Facebook: @makramiomacrame