Bild: privat
Im speziell dafür umgebauten Schneidt'schen Garten in Nördlingen fand am Wochenende zum ersten Mal der "CittaSlow Genuss-Garten" statt. Gastronomen und Künstler*innen präsentierten sich drei Tage von ihrer besten Seite.

Am vergangenen Wochenende hat in Nördlingen zum ersten Mal der "CittaSlow Genuss-Garten" stattgefunden und das mit großem Erfolg. So besuchten die Veranstaltung im speziell dafür umgestalteten Schneidt´schen Garten direkt an der Stadtmauer zahlreiche Besucher*innen. Für ausgelassene Stimmung und tolle Erlebnisse sorgten dabei nicht nur die zahlreichen Bands und Künstler*innen, die das gesamte Wochenende über auftraten, sondern auch zwei Gesprächsrunden zu den Themen "Kunst & Kultur" und "Gastronomie Genuss-Garten". Besonders letztgenannter Bereich stand das gesamte Wochenende voll im Fokus. So erklärte Oberbürgermeister David Wittner bereits in seiner Eröffnungsrede: "Der 'CittaSlow Genuss-Garten' soll ein Ort der kulinarischen Besonderheit und der ästhetischen Freude sein." Und dafür wurde so einiges getan: Ein ausgeklügeltes Lichtkonzept, neu angefertigte Sitzmöglichkeiten, Einbau einer komplett neuen Infrastruktur für Wasser, Strom und Toiletten und eine große Bandbreite an Essens- und Getränkeständen ließen die Schneid`tschen Garten an diesem Wochenende in ganz neuem Glanz erstrahlen - das hervorragende Wetter tat sein Übriges.

Was ist CittaSlow?

"Citta-Slow" - ein Begriff, der Nördlinger*innen mittlerweile seit vielen Jahren ein Begriff sein sollte, war für Gäste von "außerhalb" wohl zunächst Neuland. Schließlich hat Gastronom Jockl Kaiser die CittaSlow-Bewegung gemeinsam mit Peter Urban bereits 2009 nach Nördlingen gebracht. Was also ist die Hintergrundidee? In Zeiten zunehmender Schnelllebigkeit, Komplexität der Arbeitswelt und steigender Belastung der Umwelt, sehnen sich Menschen nach nachhaltigen Gegenentwürfen, nach Lebensqualtität, nach Entschleunigung. CittaSlow, die internationale Vereinigung der lebenswerten Städte, bietet diese Entwürfe seinen Mitgliedern. Darunter sind Inhalte und Konzepte zum regionalen Umweltschutz, zur Förderung des lokalen und regionalen Charakters der Gemeinden und zum Schutz und zur Stärkung lokaler Wurzeln, ihrer Kultur und ihrer Tradition stehen dabei genauso im Mittelpunkt, wie eine gelebte und authentische Gastfreundschaft oder die Einbindung aller Menschen durch größtmögliche Barrierefreiheit.

Bild: Thomas Oesterer

Zahlreiche Gäste und großer Zuspruch

Maßnahmen und Ziele, die die Stadt Nördlingen so oder so ähnlich bereits aktiv umsetzt und jetzt während des Genuss-Gartens noch einmal zusätzlich präsentierte. Entsprechend positiv äußerte sich auch Daniel Wizinger zum vergangenen Wochenende. "Es war vom Charakter der Veranstaltung genauso wie wir es uns vorgestellt haben. Der Schneidt'sche Garten ist an sich schon wunderschön, aber gerade durch die Lichtinstallationen entstand eine einzigartige Atmosphäre. Die Gäste haben dies sehr genossen. Aus Veranstaltersicht war besonders erfreulich, dass der Sicherheitsdienst keinen einzigen Einsatz hatte. Auch die Mülleimer waren praktisch überflüssig, da alle Partner bewusst darauf geachtet haben, keinen Müll zu produzieren. Dies ging vollkommen auf und unterstreicht die besondere Nachhaltigkeitsstrategie als Kern der CittaSlow Bewegung. Auch die Zusammenarbeit der gastronomischen Partner und deren großartiges Speisen und Getränkeangebot war sicherlich nicht alltäglich."

Findet die Veranstaltung auch im kommenden Jahr statt?

Wer die Veranstaltung in diesem Jahr verpasst hat, kann aktuell leider nur hoffen. Noch ist völlig offen, ob der "CittaSlow Genuss-Garten" auch 2024 stattfinden wird. Laut Wizinger werde man sich in den kommenden Wochen mit allen Beteiligten an einen Tisch setzen und die Veranstaltung nachbesprechen. Erst dann sei eine erste Prognose denkbar. Gleichzeitig verspricht der Nördlinger Tourismus-Chef aber auch, dass man das Thema "CittaSlow" nicht aus den Augen verlieren und weiter angehen werde.