Das morgendliche Aufbrechen ist in vielen Familien ein Stressthema. Die KJF Erziehungsexpertin gibt Tipps für mehr Gelassenheit am Morgen. Bild: KJF/Carolin Jacklin
Eine Situation, die wohl alle Eltern kennen: Man will morgens pünktlich aus dem Haus doch die Kinder spielen und haben keine Lust sich anzuziehen oder das Zuhause zu verlassen. Erziehungsberaterin Cornelia Blässing hat die Lösung.

Eine Situation, die wohl alle Eltern kennen: Man will morgens pünktlich aus dem Haus, ob zur Arbeit oder zu einem Arzttermin, doch die Kinder spielen und haben einfach keine Lust sich anzuziehen oder das Zuhause zu verlassen. Eltern verfallen dann schnell in Hektik oder gar Wut, werden ungeduldig oder laut, am Ende fließen oft Tränen und alle gehen schlecht gelaunt und vielleicht auch noch schweißgebadet aus dem Haus. Ein guter Start in den Tag sieht anders aus. Erziehungsberaterin Cornelia Blässing von der KJF Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung in Donauwörth hat folgenden Rat für Eltern: „Der Morgen beginnt eigentlich am Tag vorher, und es ist sinnvoll, sich am Abend schon zu überlegen: Wie sieht der nächste Tag aus? Wann müssen wir aufstehen? Wie viel Zeit braucht jeder im Bad? Wie gelingt es jedem einzelnen Familienmitglied diese Herausforderung morgens aus dem ‚warmen Nest rauszukommen‘  gut zu gestalten?“

In die Planungen für den nächsten Tag können die Eltern auch die Kinder ihrem Alter entsprechend einbeziehen. Mit Kindergartenkindern etwa kann man beim Abendessen oder Zubettgehen besprechen, was am nächsten Tag ansteht und wie die Eltern sich den Ablauf am Morgen vorstellen. Je konkreter die Eltern in ihren Erklärungen sind, desto leichter kann das Kind sich dann auch den Ablauf vorstellen. 

Für das Loskommen am Morgen ist dann laut Erziehungsberaterin Cornelia Blässing auch die Stimmungslage der Eltern sehr entscheidend: „Wenn es mir selbst gelingt, morgens rechtzeitig aufzustehen und gute Stimmung zu haben, dann färbt das auch auf die Kinder ab.“  Um am Morgen möglichst gelassen und entspannt zu bleiben, kann zum Beispiel eine feste Abendroutine helfen, damit alles, was vorzubereiten ist, bereits getan ist. So bleiben in der Früh noch ein paar Minuten Puffer für Missgeschicke, Unvorhergesehenes oder einfach ein paar persönliche Worte.

Ein Geheimrezept gegen Stress und Zoff am Morgen gibt es laut Erziehungsberaterin Cornelia Blässing nicht, aber „ich glaube, es ist tatsächlich die Prise Humor, die viel hilft. Auch einfach mal gemeinsam mit den Kindern lachen, sich selbst nicht zu ernst nehmen“. Und noch einen Tipp hat sie für alle Eltern, denen es schwer fällt, die Ruhe zu bewahren. „Manchmal hilft es, wenn Eltern aus der Situation kurz rausgehen,  ‚die Bühne verlassen‘, und dreimal kräftig durchatmen. Denn ‚Theater spielen‘ ist nur interessant, wenn jemand zusieht. Und schließlich: Es gibt immer einen nächsten Tag und  das ist auch wieder eine neue Chance zur Veränderung!“

Wenn das morgendliche Loskommen immer wieder Anlass für Zoff oder Streitereien ist, bietet die KJF Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung professionelle Hilfe für Eltern, die Rat suchen.

Kontakt: Äbtissin-Gunderada-Straße 3, 86609 Donauwörth, Telefon 0906/746600. Mit Außenstelle in Nördlingen. www.kjf-kinder-jugendhilfe.de/erziehungsberatung

 

Konkrete Tipps der KJF Erziehungsberaterin für mehr Gelassenheit am Morgen

Gewöhnen Sie sich eine feste Abendroutine an! Wenn bereits am Vorabend der Frühstückstisch gedeckt, die gespülten Dosen für das Pausenbrot bereit gelegt und die Taschen, Rücksäcke oder Schulranzen gepackt an der Garderobe stehen, nimmt das am Morgen viel Stress raus.

Feste Routinen und Abläufe am Morgen helfen auch den Kindern sich zu orientieren und mitzumachen. Etwa, wenn sie wissen, immer nach dem Frühstücken geht’s ins Bad und vom Bad direkt zum Schuheanziehen.

Situationen, bei denen es immer Streit oder Stress gibt,  in Ruhe überdenken und nach anderen Lösungen suchen. Wenn Ideen fehlen, befreundete Familien fragen, wie deren Morgenroutine aussieht.

Gerade schwierige Situationen spielerisch angehen. Kindergartenkinder haben noch kein Zeitverständnis wie Erwachsene. Was es bedeutet, dass Mama oder Papa irgendwo pünktlich sein muss, ist für sie nicht nachvollziehbar. Besser, die Sache spielerisch angehen, zum Beispiel mit dem Kinderlied vom Hampelmann, der sich anzieht. Oder einem Wettanziehspiel.

 

Katholische Jugendfürsorge der Diözese Augsburg e.V. (KJF)

Die KJF Augsburg ist einer der größten Anbieter für Gesundheits-, Sozial- und Bildungsdienstleistungen in Bayern. Seit 1911 bietet das Sozialunternehmen vor allem Kindern, Jugendlichen und Familien mit rund 80 Einrichtungen und Diensten Lösungen für die verschiedensten individuellen Bedürfnisse an: in der Kinder- und Jugendhilfe mit Kindertagesstätten, Stationären Wohnformen oder Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung; in Berufsbildungs- und Jugendhilfezentren, durch Angebote für Beruf und Arbeit sowie Integrationsunternehmen und -dienste; in der Medizin mit mehreren Kliniken; in verschiedenen Schulen. Darüber hinaus bildet die KJF Augsburg kontinuierlich annähernd 500 Fachkräfte für soziale und medizinische Berufe aus.
Als christlicher Verband katholischer Prägung ist für die KJF und ihre rund 5.800 Mitarbeiter jeder Mensch wertvoll, unabhängig von Herkunft, Status, Religion oder Kulturkreis. Vorstandsvorsitzender ist Markus Mayer, Vorsitzender des Aufsichtsrates Domkapitular Armin Zürn.

(pm)

Weitere Informationen zur KJF finden Sie unter www.kjf-augsburg.de. Aktuelle Videos gibt es im YouTube-Kanal auf www.youtube.com/kjfaugsburg.