von links: Christoph Werani, Lexi, (H. Schmid), Josef Basting, Werner Briegel, Michael Bürle, Rosi Gritschneder Bild: Lorenz Fitzel
Bei den Kulturtagen am Kirchweihsonntag ist es Tradition, dass Musikanten zur traditionellen Musik aufspielen.

Es ist gute Tradition, dass bei den Kulturtagen am Kirchweihsonntag Musikanten zur traditionellen Musik aufspielen. Kein Hoigarta, keine Brotzeit, kein Wirtshausfeeling, Covid-19 bedingt, bedeutete dies, weniger Musiker, weniger Gäste, kein Publikumsgesang, trotzdem Volksmusik vom Feinsten. Beim diesjährigen Volksmusikabend spielten unter der Regie von Kapellmeister Josef Basting seine Musikanten wieder zünftig auf und der Meister führte brillant durch den Abend.

Es gab nicht nur gute Volksmusik zu hören, sondern Bastings G´schichten zur Tradition der Volksmusik, deren Ursprung in musikalischen Überlieferungen zu finden sind, waren auch hochinteressant. Die Volkstänze gehen auf die Zeit des Adels zurück. „Die Tänze am Hofe inspirierten das Volk und sie variierten, bis sich so mancher Tanz etabliert hatte“.

Wieder beim Volksmusikabend dabei: „Heidi´s Geigenmusik“, Heidi Krech-Hemminger, Giulia Czerwenka mit der Geige, Christoph Werani am Bass und Hans Schmid mit der Gitarre. Sie spielten sich mit schönen Walzer und Polkas schnell in die Herzen der Zuhörer. Das Gesangs-Stückle der Münchner Polka „Mei Deanderl is ins Wasser g´falln“ wurde vom Publikum mit viel Beifall belohnt. An einem Volksmusikabend darf ein „Zwiefacher“ nicht fehlen, zu dem Josef Basting die Taktfolge erklärte. „Rhythmus und Taktwechsel müssen die Musikanten im Blut haben“.

Auch auf der Bühne waren das Trio, „Lech-Paartal-Musi“, besetzt mit Werner Briegel, der Kontragitarre spielte, Rosi und Toni Gritschneder, Rosi am Hackbrett und Toni mit der Steirischen. Ihr musikalisches Repertoire reichte von der Polka bis zum Boirischen. Immer wieder neue Variationen erklangen und erfreuten die Volksmusikfans.

In kleiner Besetzung hat die „Boayrisch Blos´n“ aufgspielt – Josef Basting mit Tuba, Christoph Werani am Bass und Flügelhorn, Lexi mit Gitarre und Basstrompete, Michael Bürle mit Akkorden. Hier erklang aus jedem Musikstück, welche Leidenschaft dahintersteckt und wie harmonisch das Zusammenspiel der vier Musikanten beim Publikum ankam. 

Zwischen den "Musikstückla" erinnerte Josef Basting an das unvergessene Wörnitzsteiner Urgestein Hans Brenner. Er erzählte G´schichten und Anekdoten und von seinem Musiker- und Eisenbahner-Leben. Josef Basting gab aus dem Büchle vom Hans Brenner „A alter Musikant gschobt zruck“ das Gedicht „Dr Bomberdo im Woizafeld“ zum Besten. Dass man heute mit Apps und Navi keine drei Tage mehr braucht, um ein Instrument zu finden, das war allen im Zeughaus klar.

Ein Abschluss der besonderen Art kündigte Josef Basting nach seinem letzten Stück an. „Wir treffen uns am Öchsentörle zum Finale“. Die Gäste zogen die Mäntel an und folgten den Musikanten. Die Stimmung konnte nicht besser sein. Kühle, nebelige Herbstluft durchzog die Rathausgasse. Mucksmäuschenstill war es, als die Musikanten mit dem internationalen klassischen Soldatenlied von Lale Anderson aus dem Jahre 1939 in der Fassung von Norbert Schultze „Lili Marleen“ spielten. „Wahre Freundschaft“ war die erklatschte Zugabe und zum Abschied erklang die Volksweise aus dem Jahre 1850 „Ade zur guten Nacht“.

Bestimmt ist so mancher Besucher summend mit der Melodie und dem Text von Lale Anderson im Ohr: „Aus dem stillen Raume, aus der Erde Grund“ mit Musik erfüllt nach Hause gegangen. (pm)