9. Mai 2019, 09:38
Tag der Pflege

„Pflege ist eine große Aufgabe“

Johanniter würdigen die Leistung pflegender Angehöriger Bild: Johanniter
Anlässlich des Internationalen Tags der Pflege am 12. Mai rücken die Johanniter die pflegenden Angehörigen in den Mittelpunkt.

„Pflege ist immer eine große Aufgabe – egal, ob man sich beruflich oder privat für Pflegebedürftige engagiert“, weiß Andrea Maier, Leiterin der Johanniter-Tagespflege in Donauwörth. „Es ist der sehnlichste Wunsch vieler älterer Menschen, möglichst lange zu Hause bleiben zu können. Mit welcher Energie und Hingabe sich jeden Tag allerorts pflegende Angehörige dafür einsetzen, dies möglich zu machen, verdient höchsten Respekt.“

Angesichts der seit Jahren steigenden Lebenserwartung nimmt die Pflege zu Hause einen immer wichtigeren Stellenwert in der Gesellschaft ein. Im Dezember 2017 lag laut Statistischem Bundesamt die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland bereits bei mehr als 3,41 Millionen; gut drei Viertel von ihnen, 2,59 Millionen Menschen, werden von ihrer Familie gepflegt. Auch bei der Pflegedauer schlägt sich nieder, dass wir immer älter werden: Dank der verbesserten Gesundheitsversorgung Hochbetagter hält die Ausnahmesituation für Familien heutzutage oft über viele Jahre an. 81 % der Pflegebedürftigen waren 65 Jahre und älter, mehr als ein Drittel war mindestens 85 Jahre alt.

Wer sich dazu entscheide, die häusliche Pflege eines Familienmitglieds zu übernehmen, sollte immer auch sich selbst und die eigenen Bedürfnisse im Blick behalten, empfehlen die Johanniter. „Viele unterschätzen die Anstrengung zu Beginn. Sie stellen oftmals die eigenen Ansprüche zurück und bemerken erst spät, dass sie überfordert sind“, weiß Andrea Maier. Es sei entscheidend, für Anzeichen von Überlastung sensibel zu sein und auf sich selbst zu achten. Auch sollte man sich nicht scheuen, Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen: „Es ist kein Zeichen von Schwäche oder mangelndem Zusammenhalt, wenn man sich selbst Unterstützung holt. Im Gegenteil, wer seine Grenzen anerkennt, handelt höchst verantwortlich“, sagt die Pflegeexpertin.

Mit der Unterstützung professioneller Pflegedienste könne bereits viel Stress und auch körperliche Last abgefangen werden. Einige Entlastungsangebote, etwa die Kurzzeitpflege oder die Verhinderungspflege, bieten darüber hinaus notwendige Erholungsmöglichkeiten.

„Wir raten allen, die einen pflegebedürftigen Angehörigen haben, sich auch frühzeitig mit der Frage zu beschäftigen, welche Wohnform geeignet ist, wenn es zu Hause nicht mehr geht“, empfiehlt Andrea Maier. „Häufig wird dieses Thema verdrängt, meist aus schlechtem Gewissen oder aufgrund von Ängsten. Dabei kann es durchaus befreiend sein, sich mit  Alternativen und Entlastungsangeboten zu befassen. Das erleben wir immer wieder.“

Die Johanniter Tagespflege in Donauwörth

Die Johanniter-Tagespflege in Donauwörth bietet älteren Menschen sowohl einen geregelten Tagesablauf als auch Versorgung, ganz individuell auf die jeweiligen Bedürfnisse abgestimmt. Buchungen sind von 1 bis zu 5 Tagen pro Woche möglich. Der Besuch der tagespflege ermöglicht das längere Verbleiben in der häuslichen Umgebung und entlastet die Angehörigen. Weitere Informationen erhalten Sie direkt bei Andrea Maier unter 0906/ 70650-18 oder per Mail Andrea.Maier@johanniter.de.

Die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.

Die Johanniter-Unfall-Hilfe betreibt deutschlandweit 123 ambulante Pflegedienste mit mehr als 3.000 Mitarbeitern. In 97 Einrichtungen des Betreuten Wohnens kümmern sich die Johanniter um die Bewohner, wenn diese Hilfe benötigen. In 24 ambulanten und stationären Hospizdiensten begleiten Johanniter Menschen in ihrem letzten Lebensabschnitt.

Mit mehr als 23.000 Beschäftigten, rund 40.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und knapp 1,3 Millionen Fördermitgliedern ist die Johanniter-Unfall-Hilfe eine der größten Hilfsorganisationen in Deutschland und zugleich ein großes Unternehmen der Sozialwirtschaft. Die Johanniter engagieren sich in den Bereichen Rettungs- und Sanitätsdienst, Katastrophenschutz, Betreuung und Pflege von alten und kranken Menschen, Fahrdienst für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Hospizarbeit und anderen Hilfeleistungen im karitativen Bereich sowie in der humanitären Hilfe im Ausland. (pm)