Leuchtend gelbe Blüten, speerförmige Blätter und auf den ersten Blick leicht mit Rapszu verwechseln: Das Orientalische Zackenschötchen (Bunias orientalis) ist im Landkreis Donau-Ries auf dem Vormarsch. Es verbreitet sich besonders intensiv entlang von Straßen und Feldwegen sowie Gräben und Flüssen. Von diesen, meist vom Menschen geprägten Strukturen, breitet sich das Orientalische Zackenschötchen auf angrenzende Biotope und Schutzgebiete aus. Auch Günter Riegel, der Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbandes Donau-Ries, sieht diese Entwicklung kritisch. Insbesondere die hochwertigen Magerrasen im Landkreis sind vom Einwandern der invasiven Art bedroht, so der Botaniker.
Das Orientalische Zackenschötchen gehört ähnlich wie der Raps, mit dem es leicht zu verwechseln ist, zur Familie der Kreuzblütler. Der aus Süd- und Osteuropa eingewanderte Neophyt profitiert von den immer wärmer werdenden Sommern. Die Ausbreitung findet überwiegend durch Samen statt, von denen eine einzelne Pflanze innerhalb einer Blütezeit bis zu 5.000 Stück produzieren kann. Findet die Pflanze günstige Standortbedingungen vor, bildet sie großflächige und dichte Bestände und kann dadurch heimische Pflanzenarten verdrängen. Der Verbreitungsschwerpunkt von B. orientalis im Landkreis liegt zwischen Harburg und Möttingen, wobei es sich zwischenzeitlich auch in Teilen der Monheimer Alb sowie im Raum Donauwörth ausbreitet.
Zum Umgang mit der Pflanze
Um der invasiven Pflanze Herr zu werden, gibt es jedoch kein Allheilmittel. Seit 2017 werden betroffene Straßenränder von Bundes-, Staats-, Kreis- und Gemeindeverbindungsstraßen regelmäßig gemulcht. Im Umfeld wertvoller Magerrasen werden die Pflanzen gezielt während der Blüte abgemäht und sie werden gezielt ausgestochen, teilt die Untere Naturschutzbehörde mit.
Das Orientalische Zackenschötchen lässt sich an den gelben rapsartigen Blüten, den speerförmigen Blättern und dem mit warzigen Höckern besetzten Stiel erkennen. Um die Ausbreitung der Pflanzen zu verlangsamen, muss die Samenbildung unterbunden werden. Hierfür hilft das zeitige Mähen oder Mulchen während der Blütezeit. Auch das Ausstechen der Pflanzen mit ihrer tief reichenden Wurzel hat sich als potenzielles Mittel erwiesen. Mähgut von Pflanzen, die bereits Samen gebildet haben, darf keinesfalls in der freien Natur entsorgt werden.
Auskünfte erteilt die Untere Naturschutzbehörde, Pflegstraße 2 in 86609 Donauwörth unter 0906/74-6001 oder naturschutz@lra-donau-ries.de. (dra)