Auf dem Bild zu sehen sind (von links nach rechts): Heike Burkhardt (Stv. Geschäftsführerin Geopark Ries), Günther Zwerger (Geschäftsführer Geopark Ries), Bürgermeister Dr. Martin Drexler (Wemding), Josef Barta (Wemding) und Judith Strohhofer (Tourist-Information Wemding) Bild: DRA
Verständlich, kurzweilig, aber natürlich auch wissenschaftlich korrekt will sie sein, die Einschlags-Animation von Professor Michael Bauer, die er für den Nationalen Geopark Ries programmiert hat. Zusammen mit der „Uhr der Erdgeschichte“ wird die in den Geopark-Infozentren in Nördlingen, Oettingen und Treuchtlingen gezeigt – und nun auch in Wemding.
Nördlingen - Die Stadt Wemding hatte sich an den Geopark gewandt und nachgefragt, ob die Animation auch in der Geopark-Infostelle Wemding gezeigt werden kann. „Natürlich liegt es im Interesse des Geoparks, dass möglichst viele Einheimische und Touristen diese neue, zeitgemäße Präsentation nutzen“, betont Geopark-Geschäftsführer Günther Zwerger. Daher wurde man sich schnell mit der Stadt einig. Die Stadt beschafft die notwendige Hardware, vor allem einen Computer mit Touchscreen-Bildschirm, und sorgt für die Aufstellung. Dafür stellt der Geopark die notwendige Software kostenfrei zur Verfügung.
Der Nationale Geopark Ries hatte anlässlich seines zehnjährigen Jubiläums im vergangenen Jahr die Simulation des Einschlagsereignisses im Ries in Auftrag gegeben. Erstellt wurde sie von Prof. Dr. Michael Bauer vom Steinbeiszentrum Paracam der Hochschule Aalen. Bauer hat auch die „Uhr der Erdgeschichte“ programmiert, die der Geopark Ries als erster Geopark in Deutschland erworben hat und für die Besucherinformation einsetzt. Zusammen zeigen sie in wenigen Minuten eindrucksvoll, wie unsere Erde entstanden ist und sich in 4,5 Milliarden Jahren entwickelt hat. Besonders beeindruckend: Im Zeitraffer ist die Verschiebung der Kontinente in der Vergangenheit und mit Ausblick in die Zukunft dargestellt.
Die Animation des Einschlagsszenarios beruht auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, betont Geopark-Geschäftsführer Günther Zwerger. So wurde Prof. Bauer unter anderem von Dr. Kai Wünnemann vom Museum für Naturkunde Berlin und Leibniz Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung und Privatdozent Dr. Gernot Arp von Geowissenschaftlichen Zentrum der Georg-August-Universität Göttingen unterstützt. Wünnemann ist Impaktforscher und hat die Modellrechnungen für das Einschlagsereignis erstellt, Arp ist Spezialist für die Ries-See-Zeit. Außerdem haben an dem Projekt Prof. Dr. Stefan Hölzl, Leiter des RiesKarterMuseums in Nördlingen, und Gisela Pösges, Leiterin des Geopark-Expertenteams Geologie, mitgearbeitet.
Die Animation zeigt, wie ein Meteorit mit 70.000 Stundenkilometern auf die Erde zurast und in einer gigantischen Explosion jegliches Leben im Umkreis von 100 Kilometern zerstört. Heike Burkhardt, Projektleiterin beim Geopark Ries, ist überzeugt, dass es heutzutage wichtig ist, den Besuchern komplizierte Prozesse wie den Ries-Einschlag mittels wissenschaftlich korrekter Animation zu vermitteln. Daher wird zwar kein „Katastrophenfilm“ gezeigt, aber einige Spezialeffekte machen Lust aufs Zuschauen, vor allem auch für Kinder und Jugendliche.
Landrat Stefan Rößle dankt besonders den Schülern der Leonhart-Fuchs-Mittelschule aus Wemding, die im Rahmen eines Schulprojekts das Präsentationsgestell konstruiert und gebaut haben. Gemeinsam mit Wemdinger Firmen wurde das Projekt umgesetzt und durch die Städtebauförderung der Regierung von Schwaben finanziell unterstützt. Bürgermeister Dr. Drexler freut sich über die sehr gelungene Umsetzung und die Aufwertung der Fuchsienstadt Wemding. (pm)