Beim Festakt am Montagnachmittag wurde die Urkunde "Geopark Ries Schule" an die Alemannenschule Kirchheim überreicht. In der Mitte Schulleiter Siegfried Scholz (mit Urkunde), links daneben Geopark-Ries-Geschäftsführerin Heike Burkhardt, rechts 1. Vorsitzender Geopark Ries e.V. Stefan Rößle, Kirchheims Bürgermeister Willi Feige und Karl Kurz, Finanzdezernent Ostalbkreis. Bild: Maximilian Bosch
In Kirchheim freut man sich über gleich zwei Neuheiten, die der Geopark Ries gebracht hat: Eine neue Infostelle und die Auszeichnung „Geopark Ries Schule“ für die Alemannenschule. Am Montag fand um 16 Uhr der Festakt statt.

Bei einer kleinen Feierstunde auf dem Hof der Alemannenschule kamen Vertreter*innen des Geopark, der Politik und der regionalen Touristik sowie die Schulfamilie zusammen. Man freue sich, Gastgeber sein zu können, so Kirchheims Bürgermeister Willi Feige. „Ich bin stolz auf so viel Geopark-Engagement in unserer wunderschön gelegenen Gemeinde am Riesrand.“

Die neue Geopark Infostelle befindet sich am Wanderparkplatz Blasienberg und besteht aus Informationstafeln zur Ries-Entstehung und Umgebung sowie zu touristischen Attraktionen in Kirchheim. „Der Infostellen-Standort am Wanderparkplatz wertet dieses einzigartige Stück Erde mit seinem traumhaften Ausblick nun noch weiter für Besucherinnen und Besucher auf“, so Heike Burkhardt, Geschäftsführerin des Geopark Ries e.V. Finanziert wurde das Projekt zu 100 Prozent durch die „Projektförderung der Geoparke in Baden-Württemberg“ des Ministeriums für ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg.

Lernen, wo man herkommt

Die Kirchheimer Alemannenschule, eine Grundschule, bekommt als erste die Auszeichnung „Geopark Ries Schule“. Die Kooperation hat zum Ziel, Bezug und Verständnis der Schüler*innen zur Entstehung und Gegenwart ihrer ganz besonderen Heimatregion zu fördern. Aspekte wie Nachhaltigkeit und Ganzheitlichkeit sollen dabei ganz besondere Berücksichtigung finden. Laut Schulleiter Siegfried Scholz hätten sich die Viertklässler*innen der Alemannenschule in den letzten Wochen bereits ausgiebig damit beschäftigt. Im Unterricht behandelt wurden unter anderem die Entstehung des Rieses mit dem Meteoriteneinschlag, die Ofnethöhlen und der Goldberg sowie deren Bedeutung in der Steinzeit, die Kelten am Ipf und noch einiges mehr. Wie Karl Kurz, der in Vertretung des Landrats Dr. Joachim Bläse erschienene Finanzdezernent des Ostalbkreises, sagte, sollten Kinder wissen, wo sie aufwachsen. Dass das Ries eine ganz besondere Landschaft sei, habe er selbst auch als Kind gelernt, als die Astronauten hier ihr Training absolvierten. Der Rieskrater verkörpere zudem den Zusammenhalt zwischen Donau-Ries und Ostalbkreis, so Karl Kurz. „Uns freut es ganz besonders, die erste Geopark Ries Schule zu sein“, sagte Schulleiter Scholz abschließend.

Die Kinder der Alemannenschule untermalten den Festakt mit drei Aufführungen – einem Rap, einer Interpretation von "The Lion Sleeps Tonight" und einem mittelalterlichen Kontratanz. Bild: Maximilian Bosch

Hoffnung, die UNESCO zu beeindrucken

Stefan Rößle, Donau-Rieser Landrat und 1. Vorsitzender des Geopark Vereins, wies darauf hin, dass in Kirchheim nun die erste Infostelle des Geopark Ries in Baden-Württemberg stehe. Damit und mit der Auszeichnung der Alemannenschule erhoffe er sich ein deutliches Signal für die Expert*innen der UNESCO, von der sich der Geopark Ries weiterhin das Label „UNESCO Global Geopark“ wünscht. Rößle hoffe, dass es noch in diesem Jahr zu einer Bereisung durch ein Expertenteam kommt.

Laut Heike Burkhardt sei es im Übrigen ein enormer Zufall gewesen, dass die Auszeichnung „Geopark Ries Schule“ und die Infostelle nun zeitgleich nach Kirchheim kamen. Eigentlich habe man vorgehabt, das Theodor-Heuss-Gymnasium in Nördlingen zur ersten Geopark Ries Schule zu machen, aber Kirchheims Schulleiter Siegfried Scholz habe hochmotiviert bereits während der Weihnachtsferien Kriterien für eine Geopark-Grundschule vorgelegt. So sei man auf glücklichstem Weg zur ersten Geopark Schule gekommen. Scholz gab zu, dass man sich zunächst bemüht habe, die Alemannenschule zu einer Geopark Schwäbische Alb Schule zu machen, doch da Kirchheim geografisch zum Geopark Ries gehört sei das nicht möglich gewesen. Er sei sich jedoch sicher: „Im Geopark Schwäbische Alb könnte es nicht schöner sein.“

Als nächstes Projekt im Geopark Ries stehe, so Heike Burkhardt, der Ries-Panorama-Weg in den Startlöchern: ein 120 Kilometer langer Themenwanderweg, der durch das Gebiet von 22 Gemeinden führen soll. Dafür und für die internationale Bereisung des Geopark durch die UNESCO-Expert*innen hoffe sie wieder auf bewährte und tatkräftige Unterstützung vor Ort.