17. Mai 2018, 10:21

LIFE-Projekt Heide-Allianz

Bild: Heide-Allianz
Kürzlich fand die letzte Sitzung der Projektbegleitenden Arbeitsgruppe (PAG) des LIFE Projektes "Heide-Allianz: Biologische Vielfalt und Biotopverbund im Nördlinger Ries und Wörnitztal" statt. Die PAG ist ein wichtiges beratendes Gremium und setzt sich aus mehreren Fachbehörden, Verbänden, Bürgermeistern und Weidebetrieben aus der Projektkulisse zusammen.
Donau-Ries - Landrat Stefan Rößle zeigte sich beeindruckt über das in der Projektlaufzeit von 2013 bis jetzt erreichte: „Es haben umfangreiche Umsetzungen mit einem Volumen von über zwei Mio. Euro stattgefunden. Dies war nur durch die sehr enge und konstruktive Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten - der zahlreichen Fachbehörden, den „Ehrenamtlichen“, dem Projektmanagement, sowie den ausführenden Betrieben mit der Geschäftsstelle Heide-Allianz möglich.“ Neben dem Stolz auf das Geleistete zeigte sich der 1. Vorsitzende der Heide-Allianz Donau-Ries auch dankbar und freute sich über das Vertrauen, das das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz und die Regierung von Schwaben in die Heide-Allianz hat und hatte. Von vielen Seiten, wie dem Bayerischen Umweltministerium und der Europäischen Kommission haben wir Lob bekommen und konnten zeigen: „Die Heide-Allianz Donau-Ries kann auch große Vorhaben umsetzen! Und das wollen wir auch in Zukunft tun“, so Rößle weiter.
Karin Weiß und Claudia Eglseer zeigten in ihrer Präsentation sehr anschaulich das bisher Erreich-te auf und schilderten die Aufgaben bis zum Projektende im Herbst 2018. Es konnten über 26 ha Fläche angekauft werden, häufig in der Nähe der Magerrasen als Verbundflächen, als Trittsteine, Pferchflächen oder um artenreiches Grünland zu entwickeln. 1,5 ha Magerrasen wurden wieder hergestellt. Mehrere Triebwege konnten verbessert und rund 3 ha Pferchflächen geschaffen werden. Den flächenmäßig größten Anteil an Pflegemaßnahmen mit über 120 ha nahm die Pflege von Magerrasen ein. Hutanger wurden so wiederhergestellt, dass die Schafherden ein schattiges Plätzchen finden. Naturnah gestaltet wurden Waldränder, Tümpeltränken und ein größeres Feuchtgebiet in Bollstadt. Etwa 20 ha artenreiches Grünland wurden angelegt um dieses wieder herzustellen. In teils spektakulären Aktionen wurden Felsen freigestellt.
In der Wörnitzaue wurden Flachmulden angelegt und Gräben abgeflacht. Mehrere Untersuchungen begleiteten das Vorhaben über die Jahre. Einen breiten Raum nahm die Öffentlichkeitsarbeit ein. Zwei Schaftage, zwei Heideforen, eine große Anzahl gut besuchter Führungen und Vorträge. Ein Lamm-Kochbuch, vier Flyer und mehrere Rollups informieren über das Projekt und die wertvollen Naturräume.
Umfangreiche Gesprächsrunde am Ende der Sitzung – positive Impulse für die Zukunft
In der abschließenden Gesprächsrunde wurden viele wichtige und ernste Themen und auch für die Weidebetriebe existentielle sowie zukunftsgerichtete Fragen erörtert. Aber die Gesprächsrunde enthielt auch Erheiterndes. So schilderte Schäfer Franz Rupprecht, mit welchen Schwierigkeiten er beim Schaftrieb innerorts zum Beispiel über die Donaubrücke in Donauwörth zu kämpfen hat und dass er schon mal zu hören bekäme, wenn beim Trieb ein Schaf sein Hinterteil an einem Auto wetzt, ob er weiß, was denn das Auto wert sei. Herausforderungen der großen Weidebetriebe liegen – auch außerhalb des LIFE Projektes - vor allem im Bereich der Weideinfrastruktur wie Triebwege und Pferchflächen. Auch die Fragen der Herbst- und Winterweide sowie die Verfügbarkeit von Flächen für die Winterfutterwerbung bleiben weiterhin ein wichtiges Thema. Der Geschäftsführer des örtlichen BBV, Michael Stiller untermauerte hier die Wichtigkeit und meinte Schäfer gehören auch zur Landwirtschaft. Auch das Thema regionale Vermarktung wurde diskutiert. Hier besteht von verschiedener Seite Interesse diese zu stärken. Die Weidebetriebe bitten die Kommunen um Unterstützung was Flächenverfügbarkeit (Pferch, Trieb und Grünländer) angeht. Landrat Rößle und der Geschäftsführer der Heide-Allianz Donau-Ries, Werner Reissler signalisierten, sich hierzu Gedanken zu machen, wie diese Frage anzugehen sei. Reissler berichtete von einer kürzlich stattgefundenen gemeinsamen Veranstaltung mit dem Fachbereich Verkehrswesen zu verkehrsrechtlichen Fragen den Trieb auf Straßen betreffend: „Hier hoffen wir, bei der Suche nach in der Praxis handhabbaren Regelungen als auch entsprechender Rechtssicherheit helfen zu können“, so Reissler. Zum Abschluss bekräftigte der Vertreter der Hüteschäfer Franz Rupprecht: „Projekte wie das LIFE Projekt sind sehr wichtig für die Schäferei und die Natur sowieso“. Reissler wies darauf hin, dass die Trägergemeinschaft damit begonnen habe, sich mit weiteren Projekten zu befassen. Jürgen Scupin als Vorstandsmitglied der Schutzgemeinschaft Wemdinger Ried und des Rieser
Naturschutzvereins meinte, dass die Verbände fest vorhaben, sich bei Folgevorhaben auch wieder finanziell zu beteiligen. Landrat Stefan Rößle bedankte sich abschließend für die gute und konstruktive Sitzung und stellte heraus: „Die Heide-Allianz macht weiter mit Projekten“. (pm)