Kuch hat zusammen mit dem wissenschaftlichen Institut der AOK, dem Robert-Koch- Institut (RKI) und dem Umweltbundesamt zum Thema Hitzeauswirkungen auf das Kreislaufsystem publiziert. Der Mediziner sieht und behandelt als Direktor der Klinik für Innere Medizin und Kardiologie täglich sehr viele Patienten, gerade über die Notaufnahmen. Das Magazin Focus Gesundheit zeichnete Kuch 2025 erneut als Top- Mediziner im Bereich Bluthochdruck aus.
Kuch: “Gerade bei älteren Menschen steigt bei warmen Temperaturen das Herzinfarkt- Risiko. Neben zahlreichen anderen Auswirkungen auf den Körper ist ein täglicher
Anstieg der Durchschnittstemperatur mit unmittelbarem Anstieg des Herzinfarktrisikosverbunden. Extreme Temperaturen sind aber neben einer erhöhten Herzinfarktrate auch mit einer erhöhten Rate an Todesfällen durch Herzschwäche und Schlaganfälle verknüpft”, erklärt Professor Kuch.
Der Kardiologe gibt angesichts der anstehenden Hitzewelle sechs Tipps zur Vermeidung von Hitzeschäden am Herzkreislaufsystem:
- Vermeidung von direkter Sonneneinstrahlung, Schutz innerhalb des Wohnraums durch Verdunkeln/Verschatten durch Vorhänge, Jalousien, Fenster- oder Rollläden.
- Aufsuchen von kühlen Räumen innerhalb eines Hauses und einer Wohnung, gegebenenfalls Einsatz von Ventilatoren und - falls vorhanden - Klimaanlagen
- Anpassen des Lüftungsverhaltens. Nur lüften während der kühleren Nachtund Morgenstunden, Vermeidung Einschaltung von wärmeabgebenden Geräten
- Wichtig ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Gerade ältere Menschen sollten über das normale Durstgefühl hinaus vermehrt Flüssigkeit zu sich nehmen – am besten in Form von Mineralwasser oder ungesüßten Säften.
- Für Betroffene und Angehörige: Erkennung von besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen wie sehr betagten Menschen, Patienten mit Demenz und Patienten mit vorbestehender Herzkreislauferkrankung wie Zustand nach Herzinfarkt oder Schlaganfall, Patienten mit Diabetes oder Nierenfunktionsstörungen. Bei diesen Personengruppen besonders auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten und für Schutz vor direkter Hitze sorgen und gegebenenfalls Rücksprache mit dem behandelten Arzt halten.
- Vorsicht: In Hitzeperioden können Medikamente erhöhte Wechsel- und Nebenwirkungen haben. Vor allem bei Mitteln gegen Bluthochdruck, Diabetes und Herzschwäche kann es zu erhöhter Wirkstoff-Konzentration führen. (dra)