Raus aus der Schule, die Hausaufgaben erledigen und dann ab auf den Bolzplatz, um dort mit den Freunden bis zum Sonnenuntergang Fußball zu spielen. So oder so ähnlich sahen unzählige Sommer einer ganzen Generation aus. Heute wird kaum mehr außerhalb des Vereinstrainings gespielt - die Bolzplatzromantik vergangener Jahre ist längst Geschichte. Im Donauwörther Stadtteil Riedlingen gibt es seit vielen Jahren allerdings ein gut besuchtes Gegenbeispiel. Der Bolzplatz - direkt neben dem Trainingsgelände der SpVgg Riedlingen gelegen - wird viel und intensiv genutzt und das sieht man auch. Rasenfläche und Löcher wechseln sich hier in großer Regelmäßigkeit ab. Auffällig ist dies vor allem in den heißen Sommermonaten, wenn der Rasen zusehends austrocknet. Auch die Kunstrasenfläche vor den beiden Toren, die einst von der Spielvereinigung eingesetzt wurde, ist mittlerweile stark in Mitleidenschaft gezogen.
Umbau kostet mehr als ursprünglich geplant
Aufgrund der offensichtlichen Mängel des Platzes hat die SpVgg Riedlingen bereits vor rund zwei Jahren die Idee einer kompletten Kunstrasenfläche bei der Stadt Donauwörth vorgebracht. Der Platz soll dabei weiterhin öffentlich und damit für jeden zugänglich sein. Am Montag wurde im Stadtrat nun eine finale Entscheidung gefällt - auch vor dem Hintergrund, dass die entsprechenden Mittel bereits im städtischen Haushalt eingeplant sind. Vorgesehen ist demnach ein Umbau der kompletten Anlage zu einem modernen Kunstrasenplatz, der im besten Fall ganzjährig genutzt werden kann. Umgesetzt werden soll das Bauvorhaben noch in diesem Jahr, obwohl sich finalen Kosten wohl auf rund 167.000 Euro belaufen werden - 17.000 Euro mehr als ursprünglich angedacht.
Reichensberger: "Ein willkommenes Upgrade zum Bolzplatz"
Auch wenn der Umbau des Platzes letztendlich mit nur einer Gegenstimme beschlossen wurden, sorgten gerade die hohen Kosten für viel Diskussionsstoff innerhalb des Stadtrates. So wurde mehrfach betont, ob "nicht ein normal hergerichteter Platz reiche". Ganz anders blicken die Verantwortlichen der SpVgg Riedlingen auf die Situation. "Für die Kinder und Jugendlichen unseres Stadtteils ist der Kunstrasenplatz ein willkommenes Upgrade zum Bolzplatz. Ich bin sicher, dass sich das große Investment der Stadt Donauwörth auch für uns als Spielvereinigung als förderlich erweist. Denn hoffentlich finden etliche Kinder dann auch den Weg nach nebenan auf unser Trainingsgelände", erklärt Vorstand Michael Reichensberger.