Sparkasse Nordschwaben

Immobilien in Nordschwaben: Zinsen stabil, Nachfrage steigt

Symbolbild. Bild: pixabay
Der Immobilienmarkt in Nordschwaben zeigt wieder Aufwärtstendenzen: Die Zinsen haben sich nach dem Schock von 2022 stabilisiert, die Nachfrage – besonders bei jungen Käufern – wächst.

Beim Immobilien-Pressegespräch der Sparkasse Nordschwaben und der LBS Süd wurde deutlich: Der Markt erholt sich, bleibt aber angespannt. Gerhard Greber, Vorstandsmitglied der LBS Süd, blickte auf die Entwicklung der Bauzinsen zurück: Der starke Zinsanstieg 2022 habe viele verunsichert. „Das war ein großer Schock“, so Greber. Mittlerweile hätten sich die Zinsen jedoch auf einem planbaren Niveau eingependelt,  unter anderem auch weil sich die Inflation abgeschwächt habe. 

Der Wunsch nach den eigenen vier Wänden ist ungebrochen

Im langfristigen Vergleich über mehrere Jahrzehnte seien die Zinsen nach wie vor niedrig. „Gerade junge Menschen streben wieder verstärkt nach den eigenen vier Wänden. Laut DSGV Vermögensbarometer plant aktuell mehr als jeder Zweite im Alter zwischen 20 und 29 Jahren den Kauf einer Immobilie. Im Durchschnitt über alle Altersklassen hinweg planen 39 Prozent der Menschen in Deutschland den Erwerb eines eigenen Zuhauses. Das sind acht Prozentpunkte mehr als im Vorjahr“, erklärte Greber. 

Demografischer Druck auf dem Wohnungsmarkt

In Bayern werden nach derzeitiger Voraussage im Jahr 2043 rund 560.000 Menschen mehr leben als heute. Dies bedeute, dass die Nachfrage nach Wohnraum weiter steigen wird.  Ein wesentlicher Grund dafür, warum Experten keinen Preisverfall bei Immobilien erwarten. Zwar zieht die Bautätigkeit langsam wieder an, doch der Bedarf kann derzeit nicht gedeckt werden. 2024 wurden in Bayern rund 55.000 Wohnungen fertiggestellt, nötig wären jährlich etwa 70.000.

Landkreis Donau-Ries: Nachfrage zieht an, Preise stabilisieren sich

In der Region Donau-Ries zeigt sich ein ähnliches Bild. Michael Scholz, Vorstandsmitglied der Sparkasse Nordschwaben, berichtete von einer belebten Marktlage. „Das Anziehen der Nachfrage hat zu einem Stopp des Preisrückgangs im Bestand geführt. In guten Lagen und bei sanierten Objekten können die Preise auch wieder steigen. Für Gebäude in schlechtem energetischem Zustand ist dagegen weiterhin mit Preisabschlägen zu rechnen", sagte Michael Scholz, Vorstandsmitglied der Sparkasse Nordschwaben. Er rechne in den kommenden Monaten mit einer Seitwärtsbewegung der Preise. 

Aus den Zahlen der Sparkasse Nordschwaben geht klar hervor, dass Immobilien in der Region eine breite Preisspanne aufweisen. Baugrundstücke kosten – je nach Lage – aktuell zwischen 100 und 600 Euro pro Quadratmeter. Neue Doppelhaushälften oder Reihenhäuser liegen zwischen 540.000 und 600.000 Euro. Neue Eigentumswohnungen kosten zwischen 4.200 und 5.800 Euro pro Quadratmeter. Auch im Bestand gibt es große Unterschiede: Gebrauchte freistehende Häuser reichen von rund 200.000 Euro bis über eine Million Euro, während gebrauchte Eigentumswohnungen zwischen 1.800 und 4.500 Euro pro Quadratmeter gehandelt werden. 

Immobilienvermittlung und Baufinanzierung auf sehr gutem Niveau

Die Sparkasse Nordschwaben vermittelte 2024 insgesamt 127 Immobilien mit einem Gesamtwert von 34,5 Millionen Euro. Die vergebenen Baufinanzierungsdarlehen beliefen sich auf 144 Millionen Euro.

Wichtig sei dabei eine ehrliche Beratung, betont Lothar Lechner Gebietsdirektor der Sparkasse Nordschwaben: „Wir sagen auch mal Nein, wenn eine Baufinanzierung nicht machbar ist.“ Viele Kundinnen und Kunden gingen inzwischen aber sowieso sehr realistisch an das Thema heran.

Redakteurin. Recherchiert und schreibt für online und im blättle. Immer unterwegs, ob bei einer politischen Diskussion, einem Unfall oder im Eins-zu-eins Gespräch mit ihren Interviewpartnern. Zimmerpflanzenbeauftragte im Redaktionsbüro. Steht in ihrer Freizeit auf dem Tennisplatz.
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