Kommunalwahl 2026

Albert Riedelsheimer: Partei steht geschlossen hinter meiner Kandidatur

Albert Riedelsheimer möchte im Jahr 2026 Landrat im Landkreis Donau-Ries werden. Bild: Bärbel Stahl
Mit 20 von 21 Stimmen wurde Albert Riedelsheimer (Grüne) auf der Nominierungsversammlung für die Kreistagswahl bestätigt. Im Interview spricht er über seine Wahlkampfstrategie, die Bedeutung des Ergebnisses und den Umgang mit Kritik in den sozialen Medien

Sie wurden auf der Nominierungsversammlung mit 20 von 21 möglichen Stimmen nominiert. Wie wichtig war das Ergebnis?

20 von 21 Stimmen bei einer Enthaltung ist ein sehr gutes Ergebnis, dadurch wird deutlich, dass die Partei hinter meiner Kandidatur steht.

Auf der Nominierungsversammlung waren nur 21 Stimmberechtigte anwesend. Wie erklären Sie sich diese geringe Anzahl?

Nachdem ich vom Kreisvorstand und von der Kreisfraktion jeweils einstimmig vorgeschlagen wurde, dachten offenbar einige, dass die Nominierungsversammlung nicht besonders spannend wird, deshalb haben einige andere Termine wahrgenommen. Hinzu kamen, die üblichen Gründe: Urlaub, Krankheit oder private Termine. Ich sehe darin kein Problem, das Ergebnis ist eindeutig.

Mit welcher Strategie wollen Sie die Menschen im Landkreis am besten erreichen – eher durch persönliche Gespräche oder durch digitale Formate?

Beides ist wichtig. Ich bin gerne unter Menschen und diskutiere mit ihnen. Ich bin ein guter Zuhörer und erkläre gerne meine Standpunkte zu bestimmten Fragen. Im persönlichen Gespräch können viele Fragen zu politischen Themen geklärt werden. Insbesondere seit den Zeiten des Grünen-Bashings habe ich damit gute Erfahrungen gemacht. Natürlich gibt es auch Menschen, die gar nicht diskutieren wollen, sondern ihre Unzufriedenheit deutlich machen wollen, das gilt es auszuhalten. Aber bei über 130.000 Bürgerinnen und Bürgern im Landkreis ist es unmöglich, mit allen ins Gespräch zu kommen, deshalb sind digitale Formate notwendig. Hier besteht die Herausforderung darin, komplexe Inhalte kurz und prägnant darzustellen.

Worauf freuen Sie sich im Wahlkampf am meisten?

Ich freue mit auf die Kontakte mit den Menschen und über die Chance über Konzepte zur Lösung aktueller Fragen im Landkreis zu diskutieren. Wahlkampf ist immer eine Zeit, in der sich mehr Menschen für politische Fragen interessieren. Und das ist gut so. Ich sehe Politik als Gestaltung unserer Gesellschaft und unserer Zukunft, das betrifft uns alle . Deshalb ist es gut, wenn sich viele aktiv und konstruktiv an diesem Gestaltungsprozess beteiligen. Es gibt bereits Pläne für die ersten Podiumsdiskussionen, darauf freue ich mich. 

Worauf könnten Sie im Wahlkampf am ehesten verzichten?

Leider nehmen destruktive Kommentare in der letzten Zeit immer mehr zu. Im Internet nutzen einige Menschen, die Möglichkeiten mit gefakten Profilen alles schlecht zu reden. Das finde ich sehr schade und auch gefährlich für unsere Demokratie. Im Vorfeld der Listenaufstellung haben mir mögliche Kandidatinnen und Kandidaten gesagt, dass sie aus Furcht vor Hass und Hetze lieber nicht kandidieren wollen. Häufig wird in der Öffentlichkeit vergessen, dass in den kommunalen Gremien abgesehen von hauptamtlichen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern und dem Landrat ausschließlich ehrenamtlich gearbeitet wird. Ich denke Ehrenamtliche in der Politik dürfen nicht zum Freiwild werden, deshalb braucht es zum Beispiel mehr Regeln für soziale Netzwerke. Ein erster Schritt wären transparente Profile. 

Redakteurin. Recherchiert und schreibt für online und im blättle. Immer unterwegs, ob bei einer politischen Diskussion, einem Unfall oder im Eins-zu-eins Gespräch mit ihren Interviewpartnern. Zimmerpflanzenbeauftragte im Redaktionsbüro. Steht in ihrer Freizeit auf dem Tennisplatz.
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