Zum 38. Mal hat am gestrigen Montag, 01.12.2025 die SPD-Bundestagsfraktion Betriebsräte aus ganz Deutschland in den Bundestag eingeladen. Das Austauschformat zwischen Bundespolitiker:innen und Arbeitnehmer:innevertretungen stand dieses Jahr unter dem Motto „Handeln schafft Halt“. Auf Einladung von MdB Christoph Schmid waren zahlreiche Betriebsräte aus dem Wahlkreis vertreten – online oder auch vor Ort in Berlin. Die Teilnehmer:innen tauschten sich unter anderem mit dem Fraktionsvorsitzenden Matthias Miersch und der Vorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Yasmin Fahimi, über den steigenden Druck auf Arbeitnehmer:innen aus. Thematisiert wurde zudem, dass demokratische Mitbestimmung längst nicht mehr in allen Betrieben selbstverständlich ist.
Dem Erfolgsmodell der gelebten Sozialpartnerschaft entziehen sich mehr und mehr Unternehmen: Jede fünfte Betriebsratsgründung wird verhindert und die Tarifbindung ist seit Jahren rückläufig. „Diese Herausforderungen sind unser Auftrag, denn betriebliche Mitbestimmung ist Demokratiebildung und damit Festigung unseres gesellschaftlichen Zusammenhalts“, sagt MdB Christoph Schmid.
Benjamin Trabert, Stellvertretender Betriebsratsvorsitzender bei Airbus Helicopters, war nach Berlin angereist: „Ich möchte mich nochmal ganz herzlich für die Einladung in den Bundestag bedanken! Es waren sehr fruchtbare Gespräche bei der Konferenz, insbesondere in der Arbeitsgruppe zur `Zukunft der Arbeitszeit - Selbstbestimmung über den Betriebsrat?´ mit MdB Rasha Nasr. Auch die anschließende Diskussion mit Katja Mast war sehr interessant.“ Die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesarbeitsministerium, Katja Mast, stellte darin neben dem Bundestariftreuegesetzt weitere Pläne der Bundesregierung vor, um Betriebsräte zu stärken.
Christoph Schmid betont: „Arbeitnehmerschutz sind hart erkämpfte Errungenschaften der Sozialdemokratie. Wer sich solidarisch für Angestellte stark machen möchte, engagiert sich im Betriebsrat. Dazu möchte ich vor allem junge Arbeitnehmer*innen motivieren!“ Die Gäste sprachen mit Abgeordneten der Fraktion über Sorgen vor Transformation, Standortschließungen und Stellenstreichungen, Verlängerungen der Arbeitszeiten, Angriffe auf demokratische Mitbestimmung und die Vielfalt in den Betrieben. In den Gesprächen wurde deutlich, dass viele alte Gewissheiten heute nicht mehr selbstverständlich sind.
Die Arbeit der Interessenvertretungen schafft Halt für alle Kolleg*innen und wirkt sich so positiv auf die Demokratiezufriedenheit aus. Sie gibt ganz real Sicherheit in Zeiten der Umbrüche. Betriebliche Interessenvertretungen setzen sich für Weiterbildungsmaßnahmen ein, engagieren sich für betriebliche Arbeitszeitregelungen im Sinne der Beschäftigten und handeln im Ernstfall die Sozialpläne aus.
Die Konferenz ist ein zentraler Bestandteil der Zusammenarbeit zwischen den Interessenvertretungen der Betriebe und den politischen Entscheidungsträgen. Sie ist ein Frühwarnsystem für aktuelle Probleme und Herausforderungen, dient der Weiterbildung sowie dem fortwährenden Austausch. Es nahmen etwa 200 Betriebsräte daran teil. (dra)