Die Art gilt in Deutschland als stark gefährdet und kommt nur noch in wenigen Regionen vor – im südlichen Baden-Württemberg am Rand der Schwäbischen Alb, im Allgäu und in der Rhön. Der Fund erfolgte zufällig im Rahmen einer Exkursion zur extensiven Grünlandbewirtschaftung. Die Wiese, auf der das Tier beobachtet wurde, wird seit mehreren Jahren extensiv bewirtschaftet. Die Wiese ist auch Teil eines Naturschutzprojekts der unteren Naturschutzbehörde in Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband Donau – Ries zur Entwicklung artenreicher Wiesen.
Die Wanstschrecke ist auf extensives Grünland spezialisiert. Sie lebt ausschließlich auf frühestens Ende Juni gemähten und ungedüngten Wiesen, selten auch auf Weiden. Sie ernährt sich pflanzlich und kann wegen ihrer stark verkürzten Flügel nicht fliegen. Der neue Fundort liegt weit entfernt von den bekannten Vorkommen – rund 140 Kilometer von der Schwäbischen Alb, 155 Kilometer vom Grünten und etwa 180 Kilometer von der Rhön.
Herkunft des Tiers bislang unklar
„Wie das Tier ins Wörnitztal gelangte, ist bisher unklar. Nachdem zwischenzeitlich die Art nochmals wissenschaftlich bestätigt wurde soll nun genauer untersucht werden, ob es sich um ein Einzeltier handelt oder ob sich im Gebiet eine kleine Population etabliert hat", erläutert Fabian Fürbaß, Biodiversitätsberater der unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Donau-Ries. (dra)