Das Kloster Mönchsdeggingen steht im Mittelpunkt der Diskussion um ein Besucherzentrum Geopark Ries. Bild: Maximilian Bosch
Wenn es um das „Leuchtturmprojekt“ geht wollen die Damen und Herren des Donau-Rieser Kreistags es schon genau wissen: Selbst die Beauftragung des zweiten Teils der Machbarkeitsstudie führte im Kreisausschuss zu ausgedehnten Diskussionen.

Wie berichtet lotet der Landkreis Donau-Ries aktuell aus, ob es sich lohnen könnte, ein Besucherzentrum Geopark Ries in Angriff zu nehmen. Es soll für alle, die sich für den Geopark Ries interessieren, als zentrale Anlaufstelle dienen. Vorbild sind dabei Besucherzentren, wie sie die Nationalparks haben, etwa im Bayerischen Wald. Landrat Stefan Rößle favorisiert das Kloster Mönchsdeggingen als Standort – der Gedanke kam im Zuge der Almarin-Rettung auf, außerdem wird für das leerstehende Gemäuer eine gute Nutzungsmöglichkeit gesucht. Für den Landrat ist das Besucherzentrum ein strukturpolitisches Projekt, das den ländlichen Raum stärken soll.

Eine beim Beratungsunternehmen Project M in Auftrag gegebene Studie kam in einem ersten Schritt zu dem Schluss, dass es für so ein Besucherzentrum im Kloster durchaus Potential gebe. Der nächste Schritt soll sich nun u.a. mit konkreten Kosten für Baumaßnahmen und Betrieb sowie mit verschiedenen Betreibermodellen beschäftigen. Denkbar wäre laut Rößle z.B. eine Trägerschaft des Freistaats Bayern oder des Bezirks Schwaben.

Standortfrage nicht geklärt

Nun ist die Studie allein auf den Standort Kloster Mönchsdeggingen gemünzt – ein Umstand, der nicht allen Fraktionen im Kreisausschuss schmeckt. Ursula Straka (SPD) wollte der Fortführung der Studie nicht zustimmen, solange die Standortfrage nicht neu gestellt werde, und brachte die Städte Nördlingen, Oettingen, Wemding und Harburg ins Spiel. Als Gründe führte sie die schlechte Verkehrsanbindung Mönchsdeggingens sowie befürchtete hohe Kosten bei der Klostersanierung an. Nico Ach von den Grünen und Regina Thum-Ziegler von der Frauenliste sahen es ähnlich und wollten erst einmal grundsätzliche Fragen zum Projekt klären und die Standortfrage später stellen.

„Dann fangen wir von Null wieder an“, meinte Ulrich Lange (CSU). Seine Fraktion befürwortete die Fortsetzung der Studie, ebenso wie Erwin Taglieber von der Aktiven Liste / Junge Bürger Donau-Ries e.V. „Wie sind überhaupt die Gesamtkosten? Das muss doch jetzt mal auf den Tisch“, meinte hingegen Hermann Faul von der PWG. Da diese Frage im zweiten Schritt der Studie beantwortet werden soll, stimmte die PWG für deren Fortsetzung – mit den Stimmen von PWG, CSU und AL/JB wird nun also weiter untersucht, ob Mönchsdeggingen in Zukunft Zentrum des Geoparks Ries wird.