Das Feuerwehrgerätehaus in Herkheim. Bild: Maximilian Bosch
Das Feuerwehrgerätehaus im Nördlinger Ortsteil Herkheim braucht einen Anbau, um ein neues Feuerwehrfahrzeug unterbringen zu können. Die Lage des Hauses macht das jedoch nicht einfach.

In der Sitzung des Bau-, Verwaltungs- und Umweltausschusses des Stadtrats der Stadt Nördlingen am vergangenen Dienstag stellte Architekt Wolfgang Stark die Genehmigungsplanung und eine Kostenberechnung für das Projekt vor. Eine Warnung schickte er gleich vorneweg: „Wir werden damit keinen Architekturpreis gewinnen“, so Stark. Denn die Lage des Feuerwehrgerätehauses macht das Bauen nicht gerade leicht: Im rückwärtigen Bereich läuft das Grundstück spitz zu, eine Trafostation beengt das Baufeld und muss verlegt werden. Dazu kommt das ansteigende Gelände, das abgetragen werden muss, wodurch man wiederum unter die Fundamente des bestehenden Hauses kommt und es unterfangen muss – das alles treibt die Kosten hoch.

Die Berechnung von Architekt Stark aus dem November 2020 landete bei 390.000 Euro, mittlerweile konnte das auf 350.000 Euro gesenkt werden. Vorgesehen ist ein Flachdachanbau mit überbreitem Rolltor. Die immer noch vergleichsweise hohen Kosten wurden von den Stadträten Markus Hager (Stadtteilliste) und Wolfgang Goschenhofer (Grüne-Frauenliste) hinterfragt. „Wir sehen hier noch erhebliche Luft nach unten“, so Goschenhofer. Auf seine Frage, warum man das Projekt nicht selbst im Stadtbauamt geplant habe, antwortete Stadtbaumeister Hans-Georg Sigel, dass viele Kapazitäten im Amt gerade gebunden seien und man abwägen müsse, was man selber mache und was man auswärtig vergebe.

Ortssprecher Stiller hofft auf weitere Kostensenkung

Im Telefonat mit unserer Redaktion verwies Ortssprecher Michael Stiller auf die große Bedeutung des Anbaus für die Herkheimer Feuerwehr. Die FFW Herkkheim verfüge mit Atemschutzgruppe und Jugendmannschaft über eine schlagkräftige und personell gut aufgestellte Truppe, die aber auf ein neues Fahrzeug, das Wasser mitführen kann, angewiesen sei. Da das aber nicht gemäß der bestehenden Richtlinien in das bestehende Feuerwehrgerätehaus passe, sei der Anbau nötig. Dieser habe den Vorteil, dass die Feuerwehr den Bestand weiter nutzen könne und außerdem durch die neue Garage die Ausfahrt erleichtert würde, was auch die Situation bei Übungen im Ort verbessern würde, so Stiller.

„Die hohen Kosten sind aus unserer Sicht schwer nachvollziehbar“, meint der Ortssprecher. Er hoffe darauf, dass es dem Architekten Wolfgang Stark bei genauer Kalkulation gelinge, noch weitere Einsparmöglichkeiten zu finden. Ärgerlich seien auch die hohen Kosten der Verlegung der Trafostation, die von der EnBW ODR laut Architekt mit 20.000 Euro veranschlagt werden.

Hier soll der Anbau an das Feuerwehrgerätehaus hinkommen. Gut zu sehen sind die störende Trafostation sowie das spitz zulaufende und ansteigende Gelände. Bild: Maximilian Bosch