Was wird aus dem Donauwörther Tanzhaus? Bild: Diana Hahn
Die CSU-Stadtratsfraktion lehnt den Neubau einer Stadthalle, wie zuletzt von der PWG gefordert, ab. Stattdessen möchte sie das Tanzhaus aus Kostengründen lieber sanieren, als abzureißen und neuzubauen.

Die CSU-Fraktion im Donauwörther Stadtrat will die Diskussion über die Zukunft des Tanzhauses unter vier zentralen Prämissen diskutieren: Im Eigentum der Stadt, als Magnet für die Innenstadt, Fortbestand des Tanzhaussaales und verantwortungsvoll finanziert. „Wir wollen selbstverständlich, dass das Tanzhaus seinen Beitrag dazu leistet, dass die Reichsstraße attraktiv bleibt und neu belebt wird. Zudem sind wir uns der emotionalen Verbindung vieler Bürger zu diesem Gebäude und seiner Symbolik bewusst“, fasst CSU-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Fackler, MdL, den Tenor der jüngsten Sitzung zusammen.  

Keine Förderung bei Neubau

Als nicht zielführend erachtet die CSU-Fraktion dabei die tendenzielle Festlegung der PWG Donauwörth das bestehende Gebäude abzureißen und neu zu bauen. „Dazu muss man wissen, dass nur bei einer Sanierung überhaupt die Chance besteht, Fördermittel aus der Städtebauförderung zu bekommen“, erklärt MdL Fackler. Er hat bereits mit der Regierung von Schwaben Kontakt aufgenommen und vorsichtige positive Signale erhalten. Fördermittel und damit die finanzielle Entlastung der Stadt spielen bei der PWG dagegen offenbar nur eine untergeordnete Rolle. „Sie geht sogar medial noch einen Schritt weiter und will eine Stadthalle bauen. Bei der Frage der Finanzierung alleine auf die niedrigen Zinsen zu verweisen, ist aus unserer Sicht zu einfach und ein durchsichtiges Ablenkungsmanöver“, kritisiert Stadtrat Jonathan Schädle.  

Ein Abriss des Tanzhauses ist für die CSU-Fraktion deshalb nur dann eine Option, wenn sich herausstellen sollte, dass die Bausubstanz völlig marode sei oder die Kosten der Erhaltung nicht mehr vertretbar wären. Davon geht man aber momentan nicht aus, weil auch der abgesprungene Investor dies nie in Erwägung gezogen hatte. „Zudem dürften die Kosten für eine Sanierung des Parkhauses bei Weitem nicht so kostenintensiv sein, wie es offenbar gemutmaßt und verbreitet wird“, meint Stadtrat Franz Ost. Für ein späteres Nutzungskonzept bietet es sich an, einen externen Projektleiter zu installieren, der sich am vorgestellten Konzept der Firma Erwin Müller orientieren kann. „Hier sind gute Ideen entwickelt worden, deshalb sollte man das Rad nicht wieder ganz neu erfinden. Der Bestand des Stadtsaales ist dabei für uns gesetzt!“, betont Stadtrat Armin Eisenwinter.

Tanzhaus soll Laufkundschaft in die Innenstadt bringen

Die CSU-Fraktion legt Wert darauf, dass eine Mischung aus Gastronomie im Erdgeschoss, Stadtsaal im 1. Stock sowie Ärztehaus im Obergeschoss angestrebt wird. Klar ist, dass man für das Erdgeschoss einen echten "Frequenzbringer" gewinnen müsse, der Laufkundschaft in die Innenstadt zieht. Zündende Ideen außer einer Gastronomie sind hier sicherlich wünschenswert. „Eine zu starke Verengung auf einen bestimmten Bereich oder Thema, war bereits damals beim Hotel Krebs nicht zielführend. Hier sollte man wirklich in alle Richtungen denken“, erklärt Stadtrat Johann Obermeier. 

„Im 1. Stock möchten wir, dass der Stadtsaal durch die Stadt in Eigenregie geführt wird und den Bürgern angeboten werden kann. Dieser Saal ist für eine große Kreisstadt wesentlich auch mit Blick auf das Kulturangebot“, so Stadträtin Barbara Kandler. Denn schließlich ist es wichtig, für städtische Veranstaltungen, für Fasching oder beispielsweise für die Jagdversammlung oder eine Bankenveranstaltung einen passenden Raum anbieten zu können. „Eine Verlagerung von solchen Veranstaltungen in andere Gemeinden kann und darf für eine Große Kreisstadt nicht akzeptabel sein“, betont Stadträtin Birgit Rössle. 

Über dem Stadtsaal sind für die CSU Büros und Praxen wünschenswert. Sollten Teilbereiche des Tanzhauses veräußerbar sein, so muss man auch darüber nachdenken. Einem Teileigentum sollte man sich nicht gänzlich verschließen. 

„Diese Überlegungen zeigen, dass die politisch Verantwortlichen dicke Bretter bohren müssen und umfangreiche Finanzmittel gebunden werden, die in den Folgejahren an anderer Stelle fehlen werden. Deshalb brauchen wir die beste Lösung für die Stadt und nicht die spektakulärste Idee für den Wahlkampf. Wir von der CSU-Fraktion sind uns dieser Verantwortung bewusst und werden unseren Beitrag für einen zügigen Beginn leisten“, betont der CSU-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Fackler, MdL. (pm)