Der Landratskandidat der SPD: Peter Moll. Bild: Doris Dollmann
Mit 63 von 64 Stimmen wurde Peter Moll im Rahmen der Kreisdelegierten-Versammlung in Monheim zum Landratskandidaten gewählt.

„Die Wähler werden müde, wenn immer die Gleichen vorne sitzen“, begründete der 56-Jährige seine Motivation, denn Demokratie lebe vom Wettbewerb. Nachdem es beim letzten Mal fast eine Stichwahl gegeben hätte, tritt der gelernte Diplom-Mathematiker noch einmal an.

Zurück in die Heimat

26 Jahre pendelt der Vater von zwei Kinder und Opa eines Enkels tagtäglich nach München und ein Jahr nach Nürnberg. Als Referatsleiter im Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (StMGP) und leitender Ministerialrat wolle er sich jetzt ganz für den Landkreis einbringen. Es gibt nach seinen Worten Pflichtaufgaben und freiwillige Aufgaben, deren Prioritäten anders gesetzt werden müssten. Wirtschaftsförderung sei gut, aber ebenso wichtig seien die Bürgeranliegen. Gerade im Bereich Gesundheit und Pflege müsse man angesichts der Alterung der Gesellschaft neue Wege gehen.

Kreis muss mehr Aufgaben übernehmen

„Solidarität, ein SPD-Markenkern, gilt auch im Kreis“, so Moll. Einerseits ziehe der Kreis über die Kreisumlage den Städten und Gemeinden das Geld ab, andrerseits müssen die Kommunen z. B. beim Bau einer Straße den Radweg selbst bezahlen. Auch das Thema „Bäder“ ist seiner Meinung nach Sache des Kreises. So könnte er sich eine Kreis-Bäder-Gesellschaft vorstellen.

Mehr Bürgernähe

Während Nördlingen und Donauwörth eigene Bau-Ämter haben, müssen die Bürger woanders teilweise sehr lange auf Baugenehmigungen warten. Obwohl das Landratsamt gut aufgestellt sei, gebe es Verbesserungsoptionen. Moll sprach in diesem Zusammenhang von mehr Bürgernähe, z. B. in Form von regelmäßigen Sprechstunden in den einzelnen Gemeinden. Potential sieht er auch in der Digitalisierung. So könne man ein Bürger-Terminal einrichten, und dann via Bildschirm direkt mit dem jeweiligen Anprechpartner reden. Dies käme auch noch dem Klimaschutz zugute, da es Autofahrten erspart. Wahlversprechen „Alte Stärke – neue Kraft – gute Zukunft“ lautet das aktuelle Motto der SPD. In diesem Sinne versprach der Landratskandidat sich für das Gemeinwesen, die Verwaltung und den Landkreis und seine Bürgerinnen und Bürger Zeit zu nehmen. Er hoffe dabei natürlich auf die Unterstützung der Ortsvereine.

Eine Stimme fehlte

Es waren 63 Stimmen, weil Ursula Straka als Versammlungsleiterin ihren Stimmzettel zwar ausgefüllt, aber nicht abgegeben hatte. Straka, die an diesem Tag ihren 66. Geburtstag feierte und gleichzeitig ihren Rücktritt aus dem Kreistag bekannt gab, nutze diesen kleinen Fauxpax als Bestätigung, dass es an der Zeit sei, aufzuhören. Sie freue sich auf einen tollen neuen Lebensabschnitt ohne Mandat.