Das Albrecht-Ernst-Gymnasium in Oettingen hat erheblichen Raumbedarf. Bild: Yvonne Adam
Auf seiner Mitgliederversammlung diskutierte der SPD Ortsverein Oettingen angeregt über die aktuellen Ereignisse der Stadt und des Landkreises. Im Mittelpunkt standen die Problematik „Krone“ und die Verschiebung des Baubeginns am Gymnasium.

Die Oettinger Genossen waren sich einig, dass ein wichtiges Thema für Oettingen und seine Bewohner die Problematik „Krone“ ist und bleibt. Nach dem „großzügigen Wahlkampfversprechen“ des Ministerpräsidenten Söders, dass die Notsicherung des Gebäudes gewährleistet werden wird, ist diese nun auch vom Landkreis beschlossen worden. Wie genau es mit dem Gebäude und vor allem auch dessen Nutzung weitergehen soll, bleibt allerdings immer noch im Vagen, vor allem weil mit der Notsicherung lediglich die Gebäudehülle gesichert wird, gibt Fraktionsvorsitzender Robin Bhattacharyya zu bedenken.

Der SPD-Ortsverein begrüßt einerseits die Bewerbung für das Programm „Förderung von Investitionen in nationale Projekte des Städtebaus 2018/19“ zur Sanierung des Oettinger Wahrzeichens. Die Sanierung der Krone ist wegen zwei wesentlicher Punkte absolut notwendig. Zum einen handelt es sich um einen repräsentativen Bau mitten auf dem Marktplatz, zum anderen ist die Stadt Oettingen aber auch dringend auf ein weiteres Hotel angewiesen. Andererseits stößt es bei den Mitgliedern auf Unverständnis, wieso man so plötzlich auf diese Idee kommt, obwohl das Programm bereits seit 2014 aufgelegt wird. Die Bewerbung hätte bereits viel früher erfolgen können und müssen. Ebenso zeigt sich der Ortsverein darüber verwundert, dass jetzt bei der Krone die Bewerbung zügig von statten geht, währende im Jahre 2016 der Antrag der SPD-Fraktion auf Bewerbung für das gleiche Förderprogramm hinsichtlich des Reithauses abgelehnt worden war, mit der Begründung, die notwendigen Förderunterlagen würden zu lange Zeit für eine rechtzeitige Bewerbung in Anspruch nehmen.

Da es nicht offensichtlich klar ist, dass die Krone als Projekt in die Förderung aufgenommen wird, sei es „extrem wichtig, einen Plan B zu haben, falls Oettingen nicht den Zuschlag bekomme“, mahnt die Ortsverbandsvorsitzende Krommrei. „Trotz mehrfacher Nachfragen von Seiten der SPD-Stadtratsfraktion ist immer noch nicht geklärt, ob eine Förderung der Krone erfolgen könne, solange sie in Privatbesitz ist“, berichtet Fraktionsvorsitzender Bhattacharyya und drängt darauf, dass klare und offene Gespräche mit dem Eigentümer der Krone aufgenommen werden, um für den Fall, dass der Leidensdruck irgendwann so groß ist, dass die Stadt das Gebäude zurückkaufen muss, saniert und wieder mit Leben erfüllt, gerüstet zu sein.

Kritik an Wagner

Nach dem Bericht aus dem Stadtrat befasste man sich mit Themen aus dem Kreis. Die Vorsitzende der SPD Kreistagsfraktion Ursula Straka kritisierte den Beschluss der Mehrheit des Bauausschusses als „Verzögerungs- und Verschleppungstaktik“. Es sei nicht hinnehmbar, dass der seit langem „hoch und heilig versprochene Baubeginn 2020“ für den sogenannten Zwischenbau am Albrecht-Ernst-Gymnasium wohl nicht eingehalten werde. Die gegen den Willen der SPD-Fraktionsmitglieder im Bauausschuss beschlossene Beratung neuer Varianten sei der durchsichtige Versuch, die notwendige Entscheidung auf die lange Bank zu schieben, statt aus dem dringendem Raumbedarf und unabweisbaren pädagogischen Überlegungen endlich Konsequenzen zu ziehen.

In diesem Zusammenhang wurde von den Anwesenden kritisiert, dass sich Bürgermeisterin Wagner offenbar einfach mit der Verschiebung der Baumaßnahme arrangiert hat, statt sich massiv für Oettinger Interessen einzusetzen. Es wurde auch die Frage gestellt, ob die Benachteiligung des Oettinger Gymnasiums etwas mit der erneuten Kostensteigerung am THG in Nördlingen zu tun hat. (pm)