3. Mai 2022, 08:16
Bündnis 90 / Die Grünen

Tschernobyl Mahnwache in Nördlingen

Bild: Gabi Burger
Aus Anlass des 36. Jahrestages der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl veranstalteten die Nördlinger Grünen eine Mahnwache am Kriegerbrunnen.

Im Jahr 1986 kam es durch eine Explosion im Kernkraftwerk Tschernobyl in der Ukraine zu einem Supergau. Dabei wurden große Mengen an radioaktivem Material freigesetzt. In den folgenden Tagen zogen radioaktive Wolken über ganz Europa hinweg und regneten ihren giftigen Inhalt auf die Böden, wie Sandkästen und Sportstätten,  Gemüsegärten und Getreidefelder, Wiesen und Wälder. Es kam zu einer flächendeckenden Kontaminierung. “Angst und Verunsicherung waren groß“, erinnert sich Gabi Burger, eine der Organisatorinnen vom Ortsverband Bündnis 90 / Die Grünen Nördlingen.

An die Nuklearkatastrophe am 11. März 2011 in Fukushima, Japan, wurde ebenfalls erinnert. Bis heute wird dort kontaminiertes Kühlwasser in Tanks gelagert, das jedoch ab 2023 in den Pazifischen Ozean geleitet werden soll. So wird die Kontaminierung des Meeres rücksichtslos in Kauf genommen.

In Deutschland sollen zwar die letzten drei Atomkraftwerke Ende 2022 abgeschaltet werden. 

Allerdings gab es bereits im März Vorstöße, unter anderem vom bayerischen  Ministerpräsidenten Markus Söder, die Laufzeit für die Atomkraftwerke zu verlängern. „Das lehnen wir angesichts der Risiken von Atomkraft und des bis jetzt ungelösten Problems der Entsorgung und Endlagerung von Atommüll ab“,  sagt Andrea Eireiner, Kreis- und Stadträtin.

Auch die Aufnahme von Atomenergie in die EU-Taxonomie, einen Kriterienkatalog für nachhaltige Investitionen, wodurch die Kernkraft als nachhaltig und klimaschützend eingeordnet wird, hält Andrea Eireiner für widersinnig. „Atomkraft ist nicht sicher, wahnsinnig teuer und nicht CO2-neutral. Mit dem Atommüll hinterlassen wir der Erde ein hunderttausende von Jahren strahlendes Erbe“.

Zum Abschluss der Mahnwache gedachten die Anwesenden mit einer Schweigeminute der Opfer von Tschernobyl, Fukushima, wie auch den Opfern des Krieges und der Zerstörung in der Ukraine. (pm)