Sie sind seit 2018 Mitglied des Bayerischen Landtags und im Oktober 2019 sogar direkt zur Vorsitzenden der Grünen in Bayern gewählt worden. Wie viel Zeit bleibt da noch, sich mit aktuellen Themen aus dem eigenen Stimmkreis auseinanderzusetzen und konkrete Projekte voranzutreiben?

Eva Lettenbauer: Viel Zeit. Ich bin seit 2018 jede Woche im Donau-Ries für die Menschen unterwegs. Im Landtag vertrete ich die Interessen der Region und bringe aktuelle Themen ein. Als Vorsitzende der Grünen in Bayern werde ich noch mehr gehört. Meine Stellung hilft mir für lokale Projekte: Meine Unterstützung hat eine viel größere Wirkung, ich kann mehr bewegen.

Sie haben Ministerpräsident Markus Söder im Mai vorgeworfen, er „doktere“ nur immer wieder am bayerischen Energiekonzept herum, anstatt tatsächlich etwas zu verändern. Welche Maßnahmen wären für Sie in der aktuellen Lage am effektivsten – gerne auch in Bezug auf eine mögliche Umsetzung im Landkreis Donau-Ries?

Eva Lettenbauer: Markus Söders Windenergie-Blockade ist verantwortungslos. Aufschieben macht die Aufgaben größer und teurer. Am effektivsten ist es, saubere und billige Energie vor Ort auszubauen. Im Donau-Ries setzte ich mich für mindestens fünf neue Windräder in Bürgerhand in fünf Jahren ein. Das sichert lokalen Strom, eine stabile Wirtschaft und Arbeitsplätze.

Welcher Standpunkt einer anderen Partei findet Ihre vollständige Zustimmung?

Eva Lettenbauer: Das Bekenntnis zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung. Daher setze ich mich dafür ein, dass alle Politikerinnen und Politiker sachlich und verantwortungsvoll zusammenarbeiten ohne die AfD. Denn wir müssen eine Menschheitsaufgabe lösen: unser Klima schützen und stabil halten, damit wir Menschen jetzt und in Zukunft gut auf der Erde leben können.