Alarmstufe Rot bei den Nördlinger Angels?

Durch den Ausfall mehrerer Leistungsträgerinnen müssen nun andere, wie hier Mariam Haslé-Lagemann, noch mehr Verantwortung übernehmen. Bild: Michael Soller
Zum Rückrundenauftakt müssen die verletzungsgebeutelten Erstligabasketballerinnen zum Tabellenzehnten nach Marburg. Im Hinspiel gelang dabei bereits ein Sieg.

Es war eines der stimmungsvollsten Spiele der vergangenen Monate, die die Hermann-Keßler-Halle vor ziemlich genau fünf Wochen erlebt hat. Gegen den BC Marburg gewann man zu Hause unter den Augen von Olympionikin und WNBA-Champion Leonie Fiebich mit 83:81 nach Verlängerung. Dieser Sieg war auch zugleich der letzte, den die Angels-Truppe erringen konnte. Seither hagelte es vier Niederlagen am Stück. Größtenteils überdeutlich. Grund dafür waren mit Sicherheit auch die andauernden personellen Sorgen. Zuerst musste man sich von Laci Hawthorne verabschieden, dann verletzte sich ihre Landsfrau Chante Stonewall, die zudem auf der gleichen Position spielt, gegen Herne so schwer am Fuß, dass sie operiert werden musste. Und nun trug auch noch Spielmacherin, Motor des Nördlinger Spiels und unangefochtene Leistungsträgerin Laura Schinkel bei der Auswärtsniederlage in Saarlouis womöglich schwerere Verletzungen davon. Die medizinischen Ergebnisse lassen noch auf sich warten.

 

 

Können die Ausfälle kompensiert werden?

Selbstverständlich wird seit Wochen nach Ersatz gesucht, doch der Markt ist leergefegt und die Auswahl an potenziellen Nachverpflichtungen gering. Dass nun nicht mehr nur der Abgang von Laci Hawthorne kompensiert werden muss, sondern zwei neue Großbaustellen dazukommen, macht die Angelegenheit beim finanziell am absoluten Limit arbeitenden Erstligadino aus Nördlingen freilich nicht leichter. Gleiches gilt für die kommenden sportlichen Aufgaben: Nachdem der Einsatz von Laura Schinkel in Marburg fraglich ist, sind die Rollen klar verteilt. Bayerns einziger Erstligist im Frauenbasketball dürfte von nun an in die kommenden Partie als Underdog gehen – auch gegen den Tabellenzehnten Marburg.

Im Hinrundenspiel überzeugten auf Nördlinger Seite vor allem Schinkel und Stonewall, die zusammen fast die Hälfe aller Nördlinger Punkte erzielten. Bei den Dolphins war es das Trio aus Jones/Dunham/Allesch, das das Team aus Hessen trug. Es wird spannend zu sehen sein, wie die Rieserinnen die vergangenen Wochen und die personelle Notlage wegstecken und mit welchen Mitteln Trainer Kuusi versucht, dennoch etwas Zählbares beim letzten Spiel vor Weihnachten mit ins Ries zu bringen.

Sprungball zum Weihnachtsspiel ist am Samstagabend um 19:00 Uhr in Marburg. Das Spiel kann wie immer live und kostenlos auf sporttotal.tv verfolgt werden. (dra)