Respect Leaphart muss am Mittwoch gegen Hannover wieder eine ähnlich starke Leistung wie im Hinspiel zeigen. Bild: Martin Fürleger
Die XCYDE Angels Nördlingen haben noch eine realistische Chance in die Playoffs einzuziehen. Voraussetzung dafür ist aber ein Sieg am Mittwoch gegen den TK Hannover. Die Angels würden damit auch ihre Niederlagenserie von sieben Spielen in Folge stoppen.

Wenn in einem 12er-Feld der Tabellenachte zu Gast beim Tabellenzehnten ist, kann man in normalen Zeiten Abstiegskampf erwarten. Anders ist es, wenn die Damen der TK Hannover am Mittwochabend ab 19.30 Uhr in der Nördlinger Hermann-Keßler-Halle antreten und eben keine normale Zeit ist. Das hat weniger mit Aschermittwoch zu tun als vielmehr damit, dass es in dieser Spielzeit laut Ligabeschluss keinen Absteiger geben wird. Trotzdem hat das Spiel Brisanz, geht es  noch um die für beide Mannschaften mögliche Teilnahme an den Playoffs.

Zudem haben die heimischen XCYDE Angels einen guten Ruf zu verlieren. Sieben Spiele in Folge konnten nicht gewonnen werden. Da wird es höchste Zeit, der treuen Fangemeinde am Livestream (19.30 Uhr auf Sporttotal.tv) zu zeigen, da sie das Gewinnen noch können. Die letzten zwei Aufeinandertreffen gingen an die TKH-Mädels, sowohl im K-Active-Top-4-Pokalturnier in Nördlingen wie auch zuletzt beim Hinspiel in Hannover mit 78:67. Dabei zeigten die Rieserinnen in der ersten Halbzeit sehr schönen und erfolgreichen Basketball. Vor allem Respect Leaphart (21 Punkte) und Tori Waldner (15) stellten die Turnschwestern vor Probleme. Die lösten sie allerdings souverän in Halbzeit zwei, als man Leaphart und Waldner keinen Stich mehr machen ließ.

Bedenklich aus Nördlinger Sicht ist, dass das mit ein paar wenigen Umstellungen in der Verteidigung gelang und ohne die TKH-Topscorerin Sasha Tarasava, die verletzt pausieren musste. Im letzten Spiel gegen Heidelberg mischte sie aber wieder munter mit, als sei nichts gewesen, und führte ihr Team mit 16 Punkten zum Sieg. Unbekannt für die Angels wird der 1,97 große TK-Neuzugang, Lisa Koop, sein. Damit ist die ehemalige deutsche Nationalspielerin noch einen Zentimeter größer als Nördlingens längster Angel, Tori Waldner. Die legt in guten Tagen knapp zehn Punkte in des Gegners Reuse und schnappt sich ebenso viele Rebounds. Aber eben nur in guten Tagen. Das ist ein Manko des gesamten Nördlinger Spiels. Es ist zu vielen Schwankungen ausgesetzt, die einzige Konstanz 2021 ist die bisherige Niederlagenserie.

Einige Leistungen machen Mut

Doch am Rieser Basketball-Kraterrand schimmert Licht. Nationalspielerin Anneke Schlüter verzeichnete im letzten Spiel in Göttingen 16 Punkte, einen Wert, den sie vor ihrer Corona Zwangspause regelmäßig mit schönen Würfen erzielte. Levke Brodersen traute sich einige schöne Abschlüsse zu. Nördlingens Anhang wünscht sich mehr von diesen Eye-Catchern, die den Gegner in der Mittel- und Dreierdistanz grübeln lassen. Das Rebound-Duell ging zum ersten Mal seit der unglücklichen Niederlage zu Hause gegen Osnabrück am 17.01.2021 an die Nördlingerinnen. Mannschaftskapitänin Laura Geiselsöder ist mit an Bord und die Rieserinnen haben  es noch selber in der Hand, in die Playoffs zu kommen. Zu guter Letzt wissen die Kraterbasketballerinnen ja, dass sie Hannover schlagen können, wenn sie ihre Turnovers auf ein Minimum senken können und ihre Chancen besser verwerten als zum Beispiel in Göttingen letzten Mittwoch.

Zugegeben, geblendet und starr vor Ehrfurcht werden die Gäste aus Hannover deswegen nicht sein. Aber auf eine Kooperation seitens der Rieserinnen sollte die in Nördlingen bestens bekannte TKH-Trainerin Juliane Höhne samt Anhang auch nicht hoffen. Der Verletztenmisere zum Trotz haben sich die XCYDE Angels viel vorgenommen. Auch ein Playoff-Platz steht auf der Liste. (pm)