Symbolbild Bild: pixabay
Drei Viertel lang glaubten Fans und Spielerinnen der XCYDE Angels an eine mögliche Pokal-Sensation gegen den Tabellenzweiten aus Herne, doch im letzten Abschnitt zogen die Gäste unaufhaltsam davon ohne, dass die Rieserinnen dem noch etwas entgegenzusetzen hatten.

Nach fünf Minuten stand es 2:7 im Spiel der Angels gegen Frericks. Alle Treffer der Gäste gingen bis dato auf das Konto der US-Amerikanerin, wie überhaupt Herne seine Stärken im Inside-Spiel nutzte und hauptsächlich in Korbnähe Würfe nahm. Die Einwechslung von Neuzugang Danielle McCray sorgte zwar für etwas mehr Angels-Power unter den Ringen, ihr erster Korb wurde auch viel umjubelt, doch auch sie konnte nicht verhindern, dass  ein jetzt sehr homogen auftretendes Spitzenteam aus Herne Punkt um Punkt davonzog. Trotz allem: ein Mittel gab es, mit dem die Angels Herne ärgern konnten: schnell spielen. Mit einer Reihe von Schnellangriffen, garniert mit zwei Dreiern von Meynadier und Laura Geiselsöder schafften die Rieserinnen den Anschluss. Beim 22:24 schöpfte die Bär-Truppe Selbstbewusstsein und erkannte, dass gegen den Tabellenzweiten durchaus etwas zu holen wäre. Wäre da nicht eine Reihe von individuellen Fehlern und Ungenauigkeiten im Spiel der Angels, hätte man auch mit einem noch positiveren Zwischenergebnis als mit dem 28:32-Rückstand in die Halbzeitpause gehen können.

Auch zu Beginn der zweiten Hälfte sah es ganz gut aus, was die Ambitionen der Nördlinger anging, doch immer wenn man drauf und dran war, auch einmal in Führung zu gehen, gelang den Gästen eine nackenschlagähnliche Aktion, einen Dreier mit der Sirene zu treffen oder ein Foul zu ziehen mit anschließenden Freiwürfen. Dennoch lagen die Angels zu Beginn des letzten Abschnitts nicht aussichtslos  im Rückstand, sondern hegten beim 43:50 durchaus noch eine vage Hoffnung, die Sensation irgendwie doch noch hinzukriegen. Die Hoffnung schwand jedoch und löste sich spätestens Mitte des letzten Viertels in Luft auf, als vor allem Hernes Jill Bettonvil offensiv aufdrehte und das Match entschied. Die sonst so laute Hermann-Keßler-Halle verstummte beinahe gänzlich als die Gäste in kürzester Zeit 20 Punkte zwischen sich und die Hausherrinnen gepackt hatten (43:63). Auch die frenetischsten Angels-Fans erkannten die Überlegenheit der Multi-Kulti-Truppe aus NRW. Dennoch: etwas mehr Kampfgeist und Aufbäumen der Heim-Mannschaft hätte man sich bei aller Übermacht des Gegners schon gewünscht. Äußerst magere vier Punkte im Schlussabschnitt entließ auch den geneigten Angels-Fan ziemlich enttäuscht in den Sonntag Abend.

Jetzt gilt es für die Mannschaft von Coach Bär sich auf die Meisterschaft zu konzentrieren, McCray, die durchaus gute Ansätze zeigte, noch besser einzubauen und möglichst schnell die nötigen Punkte für den Klassenerhalt zu holen. (pm)